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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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dass nur etwa »fünf bis zehn Prozent« hierzulande hängenbleiben. »Doch <strong>die</strong><br />

sind dann wirklich gefangen.«<br />

In Deutschland betreibt <strong>der</strong> Psychomulti zehn »Kirchen« (Orgs), 14 Missionen<br />

und vier Celebrity Centres für Künstler, Politiker und Manager; <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Filialen liegen in Berlin, München, Stuttgart, Hamburg und Frankfurt<br />

am Main. Als internationale Organisation kennt <strong>Scientology</strong> keine engen Län<strong>der</strong>grenzen.<br />

Die Missionen organisieren sich selbst grenzüberschreitend, so<br />

lenken Basel und Zürich <strong>die</strong> Expansion in Südbaden und im Schwarzwald.<br />

Kopenhagen hält Hamburg an <strong>der</strong> Leine, in Salzburg schmieden Ober-Scientologen<br />

<strong>die</strong> Pläne für Dresden, und <strong>Wie</strong>n pflegt <strong>die</strong> Kontakte nach Prag, Bratislava<br />

und Budapest. <strong>Scientology</strong> ist schon immer eine internationale Organisation<br />

gewesen.<br />

Die Münchner <strong>Scientology</strong>-Mission bestand bereits drei Jahre, als sich <strong>die</strong><br />

ersten Psychojünger auf »rohes Fleisch« in <strong>der</strong> Schweiz stürzten. 1973 gründete<br />

sich <strong>die</strong> erste Mission in Bern, ein Jahr später eine »Kirche« in Zürich -<br />

Beginn einer zunächst rasanten Ausbreitung. Heute gibt es zwar <strong>Scientology</strong>-<br />

Orgs o<strong>der</strong> -Missionen in allen wichtigen Städten des Landes, aber auch in <strong>der</strong><br />

Schweiz ist <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>gang unübersehbar. Nach eigener Zählung kommen<br />

<strong>die</strong> Scientologen in dem reichen Alpenland auf 5500 Mitglie<strong>der</strong>, was <strong>der</strong> Züricher<br />

Journalist Hugo Stamm für viel zu hoch gegriffen hält: »Nur wenn man<br />

alle Karteileichen dazuzählt, mag <strong>die</strong> Zahl stimmen.« 300 Mitarbeiter widmen<br />

sich in 15 Nie<strong>der</strong>lassungen <strong>der</strong> Missionierung und dem »Studium <strong>der</strong> Seele«.<br />

Im Mai 1992 eröffneten sie ein siebenstöckiges Dianetik-Zentrum in Zürich<br />

mit Platz für rund 200 Mitarbeiter, damals <strong>die</strong> größte Org Europas, für <strong>die</strong> sie<br />

nach Auskunft von Hugo Stamm jährlich über zwei Millionen Franken Miete<br />

auf den Tisch legten. Sieben Jahre später verließen sie das Bürohaus wie<strong>der</strong><br />

infolge Mitglie<strong>der</strong>schwunds und schrumpfen<strong>der</strong> Finanzen und zogen in ein<br />

Gewerbegebiet am Stadtrand. »Das Zentrum an <strong>der</strong> Badenerstraße 141 ist den<br />

Zürcher Scientologen zu groß geworden«, meldetet <strong>der</strong> Züricher Tages-Anzeiger'mx<br />

Januar 1999. Die Anwohner und Ladenbesitzer in <strong>der</strong> Umgebung seien<br />

sehr erfreut darüber. Immer wie<strong>der</strong> war <strong>die</strong> Sekte in Konflikte mit ihnen, aber<br />

auch mit dem Stadtrat und den Gerichten wegen ihrer aggressiven »Gassenwerbung«<br />

und <strong>der</strong> gewaltigen Summen geraten, um <strong>die</strong> sie ihre »Kunden«<br />

erleichterte. 15<br />

Inzwischen haben <strong>die</strong> Schweizer <strong>Scientology</strong>-Nie<strong>der</strong>lassungen, einst <strong>die</strong><br />

reichsten Europas, massive finanzielle Probleme, ganz ähnlich wie ihre Sektenkollegen<br />

in Deutschland und Österreich. Der einstige Österreich-Chef von<br />

<strong>Scientology</strong>, Wilfried Handl, hat dafür eine einleuchtende Erklärung: »Das Problem<br />

ist <strong>die</strong> Überalterung. Weil <strong>die</strong> Hälfte aller hiesigen Scientologen längst<br />

auf den höheren Stufen ist, fließt kein Geld mehr in <strong>die</strong> Orgs, denn <strong>die</strong> höheren<br />

Level können nur im Ausland absolviert werden. Jetzt müssen sie überall<br />

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