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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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nahmen vor der Berufsausbildung stattf<strong>in</strong>den. Die Teilnahme an der Berufsvorbereitung stellt<br />

somit e<strong>in</strong> Malus dar. Denkbar s<strong>in</strong>d Stigmatisierungseffekte, aber auch E<strong>in</strong>flüsse, die über<br />

Schulabschluss, Ausbildungsabschluss <strong>und</strong> soziale Herkunft h<strong>in</strong>ausgehen. Eventuell haben<br />

Personen, die e<strong>in</strong>e Berufsvorbereitung absolviert haben, im Schnitt schlechtere Ausbildungszeugnisse<br />

oder s<strong>in</strong>d <strong>Arbeit</strong>gebern zu alt. Die genaue Ursache muss hier offen bleiben.<br />

Bei Männern zeigen sich die Unterschiede gegenüber Frauen vor allem <strong>in</strong> der Wirkung<br />

des Schul- sowie des Ausbildungsabschlusses. Während bei den Frauen der Schulabschluss<br />

<strong>und</strong> der Berufsabschluss kaum e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Suchdauer haben, wirken sich<br />

bei Männern der Realschulabschluss <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere das Abitur verlängernd auf die Suchdauer<br />

beim Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Beschäftigung aus. Bei den Berufsabschlüssen gibt es ke<strong>in</strong>en<br />

Unterschied zwischen betrieblicher <strong>und</strong> schulischer Ausbildung, jedoch verkürzt e<strong>in</strong> Hochschulabschluss<br />

die Suchdauer.<br />

Für Männer f<strong>in</strong>det man lediglich <strong>für</strong> die letzte Abschlusskohorte e<strong>in</strong>e Tendenz zu e<strong>in</strong>er<br />

zunehmenden Suchdauer. Dieser Effekt ist <strong>für</strong> sich genommen nicht signifikant, entsprechend<br />

fraglich ist, <strong>in</strong>wieweit zunehmende Suchdauern auch <strong>für</strong> Männer e<strong>in</strong> Problem darstellen.<br />

Ähnlich wie bei Frauen hat e<strong>in</strong>e kurze Suchdauer an der ersten Schwelle e<strong>in</strong>e längere<br />

Suchdauer an der zweiten Schwelle zur Folge. Dieser Effekt wird <strong>für</strong> Männer sogar signifikant<br />

negativ. Hier müssten detaillierte Analysen klären, warum sich längere Suchdauern an<br />

der ersten Schwelle positiv auf den Übergang <strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>smarkt auswirken. Womöglich<br />

helfen längere Suchdauern an der ersten Schwelle, besser passende Berufsausbildungen (z.B.<br />

Studium) zu f<strong>in</strong>den. Alle<strong>in</strong>e an der Komposition der Gruppe der länger suchenden Personen<br />

mit Blick auf Schulabschluss, Herkunft oder Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> kann es nicht liegen, da<br />

diese Effekte im Modell berücksichtigt s<strong>in</strong>d. In jedem Fall sche<strong>in</strong>en längere Übergänge an der<br />

ersten Schwelle ke<strong>in</strong>e Nachteile <strong>für</strong> die Übergänge an der zweiten Schwelle nach sich zu ziehen.<br />

S<strong>in</strong>d jedoch berufsvorbereitende Maßnahmen der Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> den längeren Übergang an<br />

der ersten Schwelle, so haben diese Maßnahmen an sich auch <strong>für</strong> Männer e<strong>in</strong>en stark negativen<br />

Effekt auf die Suchdauer beim Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Beschäftigung.<br />

Der Bildungsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der Eltern wirkt bei Männern etwas differenzierter als bei<br />

Frauen. Während die soziale Herkunft kaum mehr e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf den Übergang bei jungen<br />

Frauen hat, hat e<strong>in</strong> höherer Bildungsgrad der Väter e<strong>in</strong>en verlängernden Effekt <strong>für</strong> die<br />

Suchdauer junger Männer. Auch hier könnte wiederum das Ressourcenargument gelten, dass<br />

sich junge Männer durch die im Schnitt wohlhabenderen Eltern e<strong>in</strong>e längere Suchdauer leisten<br />

können. Warum Frauen nicht im gleichen Maße davon Gebrauch machen, ist unklar.<br />

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