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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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sonders hohes Risiko aufweisen, ke<strong>in</strong>en Abschluss zu erwerben (Kapitel 3), besonders zu<br />

berücksichtigen. Mit dem nationalen Bildungspanel (http://www.uni-bamberg.de/neps/) wird<br />

derzeit e<strong>in</strong>e umfangreiche Datenbasis zur Beantwortung dieser Fragen aufgebaut.<br />

Auch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Ges<strong>und</strong>heit verh<strong>in</strong>dert <strong>in</strong> vielen Fällen soziale Aufstiege.<br />

Diesem E<strong>in</strong>flussfaktor wird mit der schrittweisen Anhebung des Rentenalters, mit der Abschaffung<br />

von Frühverrentungsmöglichkeiten <strong>und</strong> dem E<strong>in</strong>tritt von Kohorten mit perforierten<br />

Erwerbsverläufen <strong>in</strong>s höhere Erwerbsalter sogar e<strong>in</strong>e wachsende Bedeutung zukommen: Immer<br />

mehr Personen werden ihr E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> ihren Lebensstandard nur dann halten können,<br />

wenn sie bis <strong>in</strong>s hohe Erwerbsalter ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> leistungsfähig bleiben. Dr<strong>in</strong>gend benötigt<br />

werden Forschungsergebnisse, die aufzeigen, wie sich die <strong>Arbeit</strong>swelt verändern muss, um<br />

e<strong>in</strong>e gute Ges<strong>und</strong>heit bis <strong>in</strong>s hohe Erwerbsalter zu erhalten. Hierzu s<strong>in</strong>d nach Erhebung der<br />

zweiten Welle erste Ergebnisse aus der lidA-Studie (http://www.ges<strong>und</strong>heitsforschungbmbf.de/de/2101.php#lidA,<br />

http://www.arbeit.uni-wuppertal.de/) zu erwarten.<br />

Zudem bedarf es aller Bemühungen, um die Aufstiegsmöglichkeiten von Haushalten<br />

mit K<strong>in</strong>dern, <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere von Alle<strong>in</strong>erziehenden zu erhöhen. Auf der Kostenseite wurde<br />

hier bereits <strong>in</strong> der Vergangenheit viel getan: Das K<strong>in</strong>dergeld wurde erhöht, der K<strong>in</strong>derzuschlag<br />

sichert Personen, deren Haushalte nur aufgr<strong>und</strong> der Bedarfe ihrer K<strong>in</strong>der bedürftig<br />

s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>en Weg aus dem Gr<strong>und</strong>sicherungsbezug. Welchen zusätzlichen Beitrag kostenlose<br />

Leistungen, wie sie im Bildungs- <strong>und</strong> Teilhabepaket angeboten werden, leisten, ist derzeit<br />

noch nicht bekannt. Kostenseitige Maßnahmen alle<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d dabei jedoch höchstens <strong>in</strong> der Lage,<br />

arme Haushalte mit K<strong>in</strong>dern marg<strong>in</strong>al über die Armutsgrenze zu heben. Weite <strong>und</strong> dauerhafte<br />

Aufstiege erfordern <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e Verbesserung der Erwerbssituation. Besonders bremsend<br />

auf soziale Aufstiege wirken sich K<strong>in</strong>der auf erwerbsbed<strong>in</strong>gte Aufstiege <strong>in</strong>sbesondere<br />

von Frauen, <strong>und</strong> im stärksten Maße von Alle<strong>in</strong>erziehenden aus. Die höheren Übergangsraten<br />

<strong>in</strong> Erwerbstätigkeit bei Frauen mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern können als H<strong>in</strong>weis<br />

<strong>in</strong>terpretiert werden, dass <strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>e Ausweitung von K<strong>in</strong>derbetreuungsmöglichkeiten<br />

geeignet se<strong>in</strong> dürfte, Eltern e<strong>in</strong>e verbesserte Erwerbs<strong>in</strong>tegration <strong>und</strong> damit den Sprung aus<br />

Armut oder Transferleistungsbezug zu ermöglichen.<br />

In Paarhaushalten zeigt es sich, dass Frauen immer noch stärker als Männer auf die<br />

Aufnahme e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit durch den Partner als Weg aus Armut vertrauen. Da Frauen<br />

auch <strong>in</strong> Paarhaushalten <strong>in</strong> niedriger sozialer Position formal nicht ger<strong>in</strong>ger qualifiziert s<strong>in</strong>d als<br />

ihre männlichen Partner, lässt der Bef<strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Haushalten mit Transferleistungsbezug<br />

e<strong>in</strong> noch nicht genutztes Aktivierungspotential vermuten. Gr<strong>und</strong>sätzlich s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften<br />

nach dem SGB II alle erwerbsfähigen Mitglieder verpflichtet, e<strong>in</strong>e Erwerbstätigkeit<br />

aufzunehmen, wenn nicht Gründe nach §10 SGB II entgegenstehen, die e<strong>in</strong>e<br />

Erwerbsaufnahme unzumutbar machen. Dennoch f<strong>in</strong>den wir auch <strong>in</strong> jungen Paarhaushalten<br />

ohne K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e Präferenz <strong>für</strong> die Erwerbsaufnahme durch den Mann.<br />

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