Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...
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Tabelle 10: Fortbildungsteilnahme <strong>in</strong> den letzten 3 Jahren nach Bildungsabschluss <strong>in</strong><br />
Prozent (2009)<br />
Schulbildung Fortbildung letzte 3 Jahre (%) N Personen<br />
Niedrig, ke<strong>in</strong> beruflicher Abschluss 5,89 1167<br />
Beruflicher Abschluss 18,91 6509<br />
Hochschulabschluss 35,34 2296<br />
E<strong>in</strong> weiterer Schutz <strong>für</strong> Risikogruppen kann körperliche Ges<strong>und</strong>heit se<strong>in</strong>. Besonders <strong>Arbeit</strong>,<br />
die von Niedrigqualifizierten ausgeführt wird, ist häufig körperlich belastend. Dies kann zu<br />
körperlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen führen, die dann wiederum nach e<strong>in</strong>em <strong>Arbeit</strong>splatzverlust<br />
den Wiedere<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en ähnlichen Job erschweren. Ges<strong>und</strong>e Personen, die ihren <strong>Arbeit</strong>splatz<br />
verlieren, sollten h<strong>in</strong>gegen bessere Chancen auf Wiederbeschäftigung haben. Wir verwenden<br />
hier die Selbste<strong>in</strong>schätzung der Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Abbildung 52 zeigt die Ergebnisse e<strong>in</strong>es Regressionsmodells <strong>für</strong> die Effekte von Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Fortbildung auf die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, nach e<strong>in</strong>em <strong>Arbeit</strong>splatzverlust nicht <strong>in</strong><br />
die Armutsrisikozone zu geraten. 21 Es zeigt sich, dass Fortbildungen e<strong>in</strong>en leicht positiven<br />
Effekt auf die Vermeidung e<strong>in</strong>es Abstiegs haben. Allerd<strong>in</strong>gs ist dieser Effekt nicht signifikant<br />
von Null verschieden, wie das 90% Konfidenz<strong>in</strong>tervall zeigt. Unsere Daten deuten also allenfalls<br />
auf e<strong>in</strong>en schwachen armutsvermeidenden Effekt der Fortbildungsteilnahme h<strong>in</strong>. Wie<br />
könnte dieses unerwartete Ergebnis zustande kommen? Zum e<strong>in</strong>en gibt es e<strong>in</strong>en starken Zusammenhang<br />
zwischen dem Ausbildungsabschluss <strong>und</strong> der Teilnahme an Fortbildungen, wie<br />
wir eben zeigen konnten. Da wir auch <strong>für</strong> Bildung kontrollieren, verschw<strong>in</strong>det der Effekt der<br />
Fortbildungen, da es ke<strong>in</strong>en Zusatznutzen über den Effekt des Ausbildungsabschlusses h<strong>in</strong>aus<br />
gibt. Es ist also wahrsche<strong>in</strong>lich, dass Fortbildungen nicht diejenigen erreichen, die von ihnen<br />
profitieren würden, daher können wir ke<strong>in</strong>en Effekt messen. Zum anderen s<strong>in</strong>d, wie schon<br />
erwähnt, die Fallzahlen sehr kle<strong>in</strong> <strong>und</strong> die Messung der Teilnahme an Fortbildungen ungenau.<br />
Die Analyse zeigt ebenfalls, dass zufriedenstellende beziehungsweise gute Ges<strong>und</strong>heit<br />
wie erwartet e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf die Armutsvermeidung hat. Allerd<strong>in</strong>gs ist dieser Zusammenhang<br />
ebenfalls nicht statistisch signifikant. Schulbildung wirkt auch <strong>in</strong> die erwartete<br />
Richtung: Höher Gebildete können Abstiege nach <strong>Arbeit</strong>slosigkeit eher vermeiden. Auch hier<br />
s<strong>in</strong>d die Konfidenz<strong>in</strong>tervalle relativ groß <strong>und</strong> schneiden die Nulll<strong>in</strong>ie, so dass nicht von statistisch<br />
signifikanten Effekten gesprochen werden kann. Anders als <strong>in</strong> Abbildung 49 betrachten<br />
wir hier nicht mehr den Effekt, den e<strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>splatzverlust <strong>in</strong>nerhalb von Bildungsgruppen<br />
auf das Abstiegsrisiko hat. Wir untersuchen stattdessen, ob sich das Risiko, nach e<strong>in</strong>em <strong>Arbeit</strong>splatzverlust<br />
abzusteigen, zwischen den Bildungsgruppen unterscheidet. Insgesamt gehen<br />
21<br />
Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d kontrolliert <strong>für</strong> Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, Beschäftigungsdauer, Geschlecht, Region<br />
(neue/alte B<strong>und</strong>esländer), Alter, Abstand des E<strong>in</strong>kommens von der Armutsrisikozone <strong>und</strong> vorherige <strong>Arbeit</strong>slosigkeit.<br />
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