Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...
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4.2 Daten <strong>und</strong> Methode<br />
Daten<br />
Die Analyse der Integration von jungen Erwachsenen <strong>in</strong> den Ausbildungs- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />
erfolgt mit dem Datensatz „<strong>Arbeit</strong>en <strong>und</strong> Lernen im Wandel“ (ALWA), der im Rahmen des<br />
Projektes „Qualifikationen, Kompetenzen <strong>und</strong> Erwerbsverläufe“ am Institut <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>smarkt<strong>und</strong><br />
Berufsforschung (IAB) entstanden ist (Antoni et al. 2010). Die Gr<strong>und</strong>gesamtheit der Befragung<br />
bilden <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> lebende Personen der Geburtsjahrgänge 1956 bis 1988. In dieser<br />
Studie aus den Jahren 2007 <strong>und</strong> 2008 wurden über 10.000 Personen zu praktisch allen<br />
zentralen Lebensbereichen befragt, <strong>in</strong>sbesondere zu Schul-, Ausbildungs- <strong>und</strong> Erwerbsbiographien,<br />
zu Wohnort- sowie Partnerschaftsbiographien, <strong>und</strong> schließlich zu Phasen der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit,<br />
Krankheit oder K<strong>in</strong>dererziehung. Aufgr<strong>und</strong> des retrospektiven Designs können<br />
somit vollständige Lebensverläufe rekonstruiert werden, die sowohl e<strong>in</strong>e detaillierte<br />
längsschnittliche Betrachtung des Übergangs von der Schule <strong>in</strong> die berufliche Bildung (1.<br />
Schwelle) als auch des Übergangs von der Berufsausbildung <strong>in</strong> Beschäftigung (2. Schwelle)<br />
ermöglichen. Entsprechend werden die retrospektiv erhobenen Daten so aufbereitet, dass jeweils<br />
die Situation der Befragten im jungen Erwachsenenalter betrachtet wird.<br />
Methode<br />
An der ersten Schwelle wird zunächst der Verbleib aller Schulabgänger <strong>in</strong> den ersten Jahren<br />
nach ihrem ersten allgeme<strong>in</strong>bildenden Schulabschluss betrachtet. Dabei wird analog zu den<br />
BIBB-Untersuchungen vorgegangen (Beicht et al. 2008). Es wird unterschieden nach betrieblicher<br />
sowie schulischer Berufsausbildung (dies be<strong>in</strong>haltet auch e<strong>in</strong> Studium an (Fach-) Hochschulen),<br />
dem Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er berufsbildende Maßnahmen des Übergangssystems, Wehr- bzw.<br />
Zivildienst sowie Freiwilligendienste (Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches<br />
Jahr), Erwerbstätigkeit/Jobben/Praktikum oder sonstige Zeiten wie Krankheit oder längerer<br />
Urlaub.<br />
Anschließend werden anhand von Survival-Funktionen nach dem Kaplan-Meier-<br />
Verfahren Gruppenunterschiede des Übergangsprozesses analysiert. Die Gruppenunterschiede<br />
fokussieren <strong>in</strong>sbesondere auf Determ<strong>in</strong>anten, die bereits im vorangegangen Kapitel zum<br />
Übergang <strong>in</strong> die Sek<strong>und</strong>arstufe relevant waren, d.h. auf die Bildung der Eltern, auf den Migrationsstatus,<br />
das Geschlecht, aber darüber h<strong>in</strong>aus auch auf den eigenen Schulabschluss sowie<br />
auf berufliche Aspirationen. Mit Hilfe e<strong>in</strong>es semi-parametrischen Cox-Regressionsmodells<br />
werden schließlich Faktoren identifiziert, die den Übergang signifikant positiv bzw. negativ<br />
bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Bei der Analyse des Übergangs an der zweiten Schwelle wird ähnlich vorgegangen.<br />
Zunächst wird <strong>für</strong> ausgewählte Gruppen das Übergangsverhalten (Kaplan-Meier) dargestellt.<br />
Anschließend wird e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Modell (Cox Regression) geschätzt, welches den Übergang<br />
an der zweiten Schwelle <strong>in</strong> Abhängigkeit des Übergangs an der ersten Schwelle analysiert<br />
(vgl. u.a. Büchel 2002). Zusätzlich wird mittels e<strong>in</strong>er logistischer Regression überprüft,<br />
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