Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...
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In der gesamten Population stehen hohe Austrittsraten vor allem mit e<strong>in</strong>er Mitgliedschaft <strong>in</strong><br />
Organisationen, e<strong>in</strong>er hohen Selbstwirksamkeit, e<strong>in</strong>em modernen Rollenbild <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er hohen<br />
Bildung <strong>in</strong> Zusammenhang. Viele Fre<strong>und</strong>e s<strong>in</strong>d bei Personen mit schlechtem Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
<strong>und</strong> niedriger Bildung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Steigerung der Aufwärtsmobilität tendenziell eher förderlich.<br />
Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d jedoch statistisch nicht signifikant. Mitgliedschaften <strong>in</strong> Organisationen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> Personen mit schlechtem Ges<strong>und</strong>heitszustand, Langezeitbezieher <strong>und</strong> Personen<br />
mit niedriger Bildung aufstiegsbegünstigend. Hohe Austrittsraten bei Personen mit hoher<br />
Selbstwirksamkeit f<strong>in</strong>den wir bei Alle<strong>in</strong>erziehenden, Personen mit schlechter Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Personen mit niedriger Bildung. E<strong>in</strong> modernes Rollenbild geht bei Alle<strong>in</strong>erziehenden <strong>und</strong><br />
Personen mit direktem Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> mit deutlich erhöhten Austrittsraten e<strong>in</strong>her.<br />
Angesichts ger<strong>in</strong>ger Fallzahlen s<strong>in</strong>d jedoch auch diese Bef<strong>und</strong>e statistisch nicht signifikant.<br />
Für die <strong>Arbeit</strong>smotivation lassen sich ke<strong>in</strong>e positiven Zusammenhänge f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>e hohe Bildung<br />
wirkt sich bei allen Risikogruppen tendenziell positiv auf die Aufwärtsmobilität aus.<br />
6.2.8. Die Effekte von Interventionen <strong>und</strong> Instrumenten der aktiven <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik<br />
Die Wirkung von Interventionen <strong>und</strong> Instrumenten der aktiven <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik kann mit<br />
den vorliegenden Daten leider nicht vorgenommen werden. Diese Fragestellung wird jedoch<br />
<strong>in</strong>sbesondere am IAB umfassend erforscht. Daher erfolgt an dieser Stelle e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Überblick<br />
über bisherige Forschungsergebnisse.<br />
Für Personen im ALG-II-Leistungsbezug ist vor allem der E<strong>in</strong>fluss von <strong>Arbeit</strong>smarkt<strong>in</strong>strumenten,<br />
die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Erwerbstätigkeit am ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt führen sollen, auf Abgänge<br />
aus dem Leistungsbezug gut untersucht. Die Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen<br />
im SGB II wirkt sich überwiegend positiv auf die <strong>in</strong>dividuellen <strong>Arbeit</strong>smarktchancen der<br />
Geförderten aus. E<strong>in</strong> guter Überblick zu diesem Thema f<strong>in</strong>det sich beispielsweise bei Koch et<br />
al. (2011). Zu den Instrumenten, die zu e<strong>in</strong>er Verbesserung der <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>gliederungschancen<br />
beitragen sollen, gehören vermittlungsunterstützende Dienstleistungen durch Dritte,<br />
kurze Maßnahmen zur Eignungsfeststellung oder Qualifizierung wie auch längere Maßnahmen<br />
der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung. <strong>Arbeit</strong>smarktnahe Instrumente wie E<strong>in</strong>gliederungszuschüsse,<br />
betriebliche Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmaßnahmen <strong>und</strong> die Gründungsförderung haben besonders positive<br />
Effekte auf die Beschäftigungschancen der Geförderten. Berufliche Weiterbildung <strong>und</strong> die<br />
nicht-betrieblichen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmaßnahmen erhöhen, wenn auch häufig erst mit Zeitverzögerung,<br />
ebenfalls die Chancen auf e<strong>in</strong>e reguläre Beschäftigung. Bei arbeitsmarktfernen Gruppen<br />
verbessern Beschäftigungsmaßnahmen die E<strong>in</strong>gliederungschancen. Für Personen, die dem<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt näher stehen, können sie jedoch schädlich se<strong>in</strong>.<br />
6.2.9. Multivariate Modelle <strong>für</strong> Aufstiege aus dem ALG-II-Bezug<br />
Bis hierher wurden ausschließlich bivariate Zusammenhänge dargestellt, d.h. der Zusammenhang<br />
zwischen Aufstiegen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zelnen Merkmalen oder Ereignissen wurde separat betrachtet.<br />
Durch diese Vorgehensweise erhält man zwar Aufschluss über benachteiligte Gruppen,<br />
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