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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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7. E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> <strong>in</strong>tergenerationale Perspektive<br />

7.1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Die vorangegangen Analysen haben Lebensphasen-spezifische Übergänge <strong>und</strong> die<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Armutsrisiken <strong>in</strong> dynamischer Perspektive betrachtet. Je nach Lebensphase<br />

standen unterschiedliche Ausprägungen von Armut bzw. Armutsgefährdung im Mittelpunkt,<br />

etwa Bildungsbeteiligung, soziale Teilhabe, f<strong>in</strong>anzielle Armut oder materielle Deprivation.<br />

Wie die Ergebnisse <strong>für</strong> spätere Lebensphasen zeigen konnten, haben erfolgreiche oder<br />

verpasste Übergänge <strong>in</strong> jüngeren Jahren auch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Armutsdynamiken im<br />

späteren Lebensalter, d.h. die Ergebnisse aus den e<strong>in</strong>zelnen Lebensabschnitten geben e<strong>in</strong>en<br />

starken H<strong>in</strong>weis darauf, dass sich die Armutsrisiken über den Lebensverlauf h<strong>in</strong>weg kumulieren.<br />

Diese e<strong>in</strong>zelnen Effekte früherer Armutsgefährdungen konnten <strong>in</strong> den jeweiligen Kapiteln<br />

zum Übergang <strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>smarkt sowie <strong>in</strong> den Analysen <strong>für</strong> das mittlere <strong>und</strong> spätere<br />

Lebensalter gezeigt werden. In dem folgenden Kapitel soll es darum gehen, e<strong>in</strong>e Gesamtsicht<br />

auf Armutsdynamiken im Generationenvergleich zu erstellen. Welche Chancen haben K<strong>in</strong>der<br />

aus armutsgefährdeten Haushalten, später <strong>in</strong> ihrem eigenen Lebensverlauf dem Armutsrisiko<br />

zu entkommen? Wie groß ist das Risiko, dass sich Armut über die Generationen h<strong>in</strong>weg verfestigt?<br />

Wie gefährdet s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der aus nicht-armutsgefährdeten Familien, selbst <strong>in</strong> armutsgefährdete<br />

Situationen zu geraten? Und wie haben sich diese Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

über die letzten Jahrzehnte h<strong>in</strong>weg entwickelt, welche Trends s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> die kommenden<br />

Jahre zu erwarten?<br />

Um diese Fragen möglichst zuverlässig beantworten zu können, s<strong>in</strong>d möglichst viele<br />

umfangreiche <strong>und</strong> über die Zeit vergleichbare Datensätze notwendig. Der folgende Abschnitt<br />

stellt die methodische Herangehensweise an die Fragestellungen dar <strong>und</strong> beschreibt, warum<br />

<strong>in</strong>sbesondere ungelernte <strong>Arbeit</strong>er e<strong>in</strong> erhöhtes Armutsrisiko haben. Entsprechend werden im<br />

ersten <strong>in</strong>haltlichen Unterkapitel wird untersucht, aus welchen Familien Personen kommen, die<br />

heute ungelernte <strong>Arbeit</strong>er s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> was aus den Personen wird, die <strong>in</strong> ungelernte <strong>Arbeit</strong>erhaushalte<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren wurden. Die Trends <strong>für</strong> diese Personengruppen werden mit den allgeme<strong>in</strong>en<br />

Trends <strong>in</strong> der Bevölkerung verglichen. Das zweite <strong>in</strong>haltliche Unterkapitel geht<br />

über die Beschreibung von tatsächlich stattgef<strong>und</strong>enen Auf- oder Abstiegen zwischen den<br />

Generationen h<strong>in</strong>aus, <strong>in</strong>dem sie die unterschiedlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den jeweiligen<br />

Generationen berücksichtigt. Dadurch ist es möglich, die jeweiligen Chancen <strong>und</strong> Risiken von<br />

ungelernten <strong>Arbeit</strong>ern relativ zu den nicht-armutsgefährdeten Mitgliedern <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />

zu analysieren. Auch hier erfolgt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ordnung dieser Bef<strong>und</strong>e <strong>in</strong> die allgeme<strong>in</strong>en Bef<strong>und</strong>e<br />

<strong>für</strong> Auf- <strong>und</strong> Abstiege <strong>in</strong> der Gesellschaft. Denkbar ist, dass sich die Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>für</strong><br />

Auf- <strong>und</strong> Abstiege <strong>in</strong> der Gesellschaft <strong>in</strong>sgesamt erhöhen, der untere Rand jedoch zunehmend<br />

mit sich verfestigenden Strukturen zu kämpfen hat. Im letzten Unterkapitel werden die Be-<br />

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