Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...
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E<strong>in</strong>e große Differenz beobachten wir bei dem Anteil von Armut bedrohter K<strong>in</strong>der unter 15<br />
Jahren im Vergleich zu Jugendlichen zwischen 15 <strong>und</strong> 17 Jahren, wenn das jüngste K<strong>in</strong>d im<br />
Haushalt jünger als 4 Jahre ist. Aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen Fallzahl sollte der enorme Unterschied<br />
zwischen K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Vorsicht <strong>in</strong>terpretiert werden.<br />
Die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit des Haushaltsvorstandes stellt den mit Abstand gewichtigsten Risikofaktor<br />
<strong>für</strong> K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche dar, unter der Armutsrisikoschwelle zu leben. Darauf<br />
folgt, wenn der Haushaltsvorstand ke<strong>in</strong>en Partner bzw. ke<strong>in</strong>e Partner<strong>in</strong> hat, der/die mit im<br />
Haushalt lebt. Es folgen die k<strong>in</strong>derreichen Haushalte <strong>und</strong> der Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. E<strong>in</strong> junges<br />
K<strong>in</strong>d im Haushalt wirkt sich lediglich <strong>für</strong> die Gruppe der Jugendlichen als Risikofaktor<br />
aus. Der Unterschied zwischen alten <strong>und</strong> neuen B<strong>und</strong>esländern beträgt <strong>in</strong>sgesamt ca. 8 Prozentpunkte.<br />
Dieser regionale Unterschied wird im Folgenden <strong>für</strong> die anderen Faktoren separat<br />
untersucht, um mögliche regionale Effekte <strong>in</strong> den gerade beschriebenen Merkmalen identifizieren<br />
zu können.<br />
<strong>Arbeit</strong>slosigkeit des Haushaltsvorstandes<br />
Die Differenzen <strong>für</strong> diesen Indikator bewegen sich bei ca. 4 Prozentpunkten oder deutlich<br />
darunter. Wir f<strong>in</strong>den hier zwar die Unterschiede zwischen K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen wieder,<br />
nicht aber zwischen neuen <strong>und</strong> alten B<strong>und</strong>esländern. Festzuhalten bleibt, dass es <strong>in</strong> den neuen<br />
B<strong>und</strong>esländern im Zeitraum der letzten 15 Jahre etwas mehr K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche gab, die<br />
selbst dann von Armut bedroht waren, wenn der Haushaltsvorstand nicht arbeitslos war, als <strong>in</strong><br />
den alten B<strong>und</strong>esländern. Daraus kann man ableiten, dass es hier mehr Haushalte gibt, die<br />
nicht genügend erwirtschaften, um die Haushaltsmitglieder aus der Armutsrisikozone zu befördern.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des höheren Armutsrisikos von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>in</strong> den neuen<br />
B<strong>und</strong>esländern lässt sich davon ausgehen, dass nicht alle der Risikofaktoren so wenig zwischen<br />
Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland trennen, wie wir es beim Erwerbstatus des Haushaltsvorstandes<br />
beobachten. Diese Annahme bestätigt sich, wenn wir die anderen vier Risikofaktoren<br />
näher betrachten.<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern, die e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> haben, s<strong>in</strong>d 10 Prozentpunkte<br />
häufiger von Armut bedroht, als K<strong>in</strong>der, mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> aus den alten<br />
B<strong>und</strong>esländern. Diese Differenz relativiert sich allerd<strong>in</strong>gs, wenn man berücksichtigt, dass sie<br />
<strong>in</strong> etwa gleich hoch ist, wenn man K<strong>in</strong>der ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> betrachtet. Die Ost-<br />
West Differenz zwischen Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> dagegen ist deutlich höher,<br />
allerd<strong>in</strong>gs dürfen die Schätzer aufgr<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ger Fallzahlen <strong>in</strong> diesem Fall nicht über<strong>in</strong>terpretiert<br />
werden.<br />
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