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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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täglicher Alkoholkonsum, der Haushaltstyp, die Zahl der Fre<strong>und</strong>e oder die starke Unterstützung<br />

durch persönliche Netzwerke.<br />

6.4. Soziale Aufstiege nach dem Lebensstandardansatz<br />

Da <strong>in</strong> der Armutsforschung Konsens besteht, dass e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>dimensionale Messung im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er Konzentration auf Ressourcen zu e<strong>in</strong>seitig ist (Buhr <strong>und</strong> Leibfried 2009: 105), wird im<br />

Rahmen dieses Forschungsberichts auch der Lebensstandardansatz zur Bestimmung von sozialen<br />

Aufstiegen im mittleren <strong>und</strong> höheren Lebensalter gewählt. Um den Lebensstandard abzubilden<br />

stehen Erhebungs<strong>in</strong>strumente zur Verfügung, die den Versorgungsgrad von Haushalten<br />

mit Ausstattungsgegenständen <strong>und</strong> Möglichkeiten <strong>für</strong> Aktivitäten erfassen, die zum e<strong>in</strong>en<br />

als notwendig erachtet werden, <strong>und</strong> zum anderen aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen oder aufgr<strong>und</strong> von<br />

Präferenzen der Lebensführung nicht vorliegen. Mittels zusammenfassender Indizes kann<br />

damit der Grad des Ausschlusses von e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong> akzeptierten Lebensstandard abgebildet<br />

werden. Der Lebensstandardansatz ist mehrfach <strong>für</strong> Analysen von Armut <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

verwendet worden (z.B. Andreß 2007, Andreß, Christoph <strong>und</strong> Lietzmann 2010, Andreß,<br />

Lipsmeier, Lohmann 2001, Böhnke 2002, Böhnke <strong>und</strong> Delhey 2001). Gr<strong>und</strong>lage zur Bestimmung<br />

von sozialen Aufstiegen nach dem Lebensstandardansatz ist der 26 Items umfassende<br />

Deprivations<strong>in</strong>dex, der <strong>in</strong> PASS erhoben wird. Es wird dabei die Anzahl der aus f<strong>in</strong>anziellen<br />

Gründen fehlenden Items aufsummiert. Die Items werden auf Basis der Notwendigkeitsbewertungen<br />

der Güter bzw. Aktivitäten <strong>in</strong> der Bevölkerung gewichtet 49 . Um die Population mit<br />

e<strong>in</strong>em niedrigen Lebensstandard zu identifizieren, werden <strong>in</strong> der Forschung verschiedene Methoden<br />

zur Bestimmung e<strong>in</strong>es Schwellenwertes verwendet. Da <strong>für</strong> uns nicht das Ausmaß der<br />

Population, sondern deren Aufwärtsmobilität im Mittelpunkt steht, wird e<strong>in</strong> gleichbleibend<br />

großer Anteil der Bevölkerung als betroffen festgelegt. Zur Gruppe der Personen mit e<strong>in</strong>em<br />

niedrigen Lebensstandard gehört <strong>in</strong> unseren Analysen, wer e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Lebensstandard<br />

als 80% der Gesamtbevölkerung aufweist 50 . Es ist zu berücksichtigen, dass das Ausmaß der<br />

Personengruppe mit e<strong>in</strong>em niedrigen Lebensstandard <strong>und</strong> deren Aufwärtsmobilität stark von<br />

den verwendeten Schwellenwerten abhängen.<br />

In diesem Abschnitt werden Personen zwischen 30 <strong>und</strong> 79 Jahren betrachtet. Ähnlich<br />

wie beim verfügbaren E<strong>in</strong>kommen ergeben sich <strong>für</strong> ältere Personen nach dem Rentenübergang<br />

kaum noch Veränderungen, die positive auf das verfügbare E<strong>in</strong>kommen bzw. den Lebensstandard<br />

wirken (Goebel <strong>und</strong> Grabka 2011, Wagner <strong>und</strong> Motel 1998). Für die Analyse<br />

ergeben sich 6048 Fälle mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Lebensstandard, <strong>für</strong> die e<strong>in</strong> Wechsel <strong>in</strong> e<strong>in</strong> höheres<br />

Qu<strong>in</strong>til bzw. e<strong>in</strong> Verbleiben beobachtet werden kann. Neben den Aufstiegen <strong>in</strong>sgesamt<br />

49 Der gewichtete Index hat e<strong>in</strong>en Wertebereich von 0 bis 12.<br />

50 Durch die Verwendung anderer Schwellenwerte oder e<strong>in</strong>es Deprivations<strong>in</strong>dizes mit anderen Items oder e<strong>in</strong>er<br />

abweichenden Anzahl von Items kann es zu e<strong>in</strong>em anderen Niveau <strong>in</strong> der Aufwärtsmobilität kommen. Die Zusammenhänge<br />

mit Schutzmechanismen <strong>und</strong> Risikofaktoren sowie mit Ereignissen im Lebensverlauf dürften<br />

h<strong>in</strong>gegen vergleichbar bleiben.<br />

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