Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

tätigen und Arbeitslosengeld II-Empfängern. Letztere Gruppe bildet eben keine Mittelstandsgesellschaft
mehr ab – die Zwiebelbauch rutsch nach unten und die Verteilung der subjektiven
Positionen ergibt eher ein Teelicht. Ähnlich sind es gerade die ALG II Empfänger/-innen, die
in den nächsten 10 Jahren einen Aufstieg erwarten und sie legen dabei eine sehr weite Strecke
zurück. Ihr Zielpunkt bleibt aber immer noch etwas hinter dem der anderen Befragten zurück.
Es könnte sich dabei um „unemployment scars“ handeln (obwohl ja nicht alle ALG II Empfänger/-innen
erwerbslos sind). Da die Unterschiede zwischen beiden Gruppen nicht sehr groß
sind (10 Prozent), ist es möglicherweise auch einfach eine realistische Einschätzung der Befragten.
Daneben finden wir zwar auch einkommensarme Menschen, die ihre eigene Situation
nicht als Armut betrachten, jedoch sind dies nicht unbeirrbare Optimisten, sondern tatsächlich
Menschen, die über (Aufstiegs-)Ressourcen verfügen (wie eine gute Ausbildung, Ersparnisse
oder Grundbesitz oder einfach ein junges Lebensalter).
Im Gegensatz zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung betrachten die Menschen ihre
eigene Lebenssituation zwar wohlwollend, aber nicht unrealistisch. Sie wissen wo sie im Vergleich
zu anderen stehen, erwarten aber durch Einsatz und Leistungsbereitschaft ihr eigenes
Leben in die Hand nehmen zu können.
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