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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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dass ausgedehnte Zeitspannen ökonomischer Deprivation (Dauer) während der K<strong>in</strong>dheit dann<br />

am ungünstigsten s<strong>in</strong>d, wenn sie <strong>in</strong> der Phase früher Elternschaft beg<strong>in</strong>nen. Auch die negativen<br />

Auswirkungen von Positionen unterhalb der Armutsrisikoschwelle auf die Persönlichkeits-<br />

<strong>und</strong> Netzwerkentwicklung von K<strong>in</strong>dern zeigt sich besonders dann, wenn ökonomische<br />

Deprivationssituationen länger andauern (vgl. Alt <strong>und</strong> Lange 2009).<br />

Bis zu diesem Punkt sollte deutlich geworden se<strong>in</strong>, dass es s<strong>in</strong>nvoll <strong>und</strong> notwendig ist,<br />

Faktoren, die mit dem Armutsrisiko von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen, aus<br />

e<strong>in</strong>er Längsschnittperspektive zu betrachten. Diese Betrachtungsweise soll <strong>in</strong> den folgenden<br />

Auswertungen e<strong>in</strong>en zentralen Analysebestandteil darstellen. Das bedeutet, dass K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendliche im Verlauf ihrer Entwicklung betrachtet <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuelle Dynamiken identifiziert<br />

werden sollen. Diese <strong>in</strong>dividuellen Dynamiken werden auf identifizierbare Muster h<strong>in</strong> untersucht<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>terpretiert. Der Anspruch e<strong>in</strong>er Längsschnittperspektive führt <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

den e<strong>in</strong>leitenden Ausführungen zu verschiedene Fragen, die sich grob <strong>in</strong> drei Analysebereiche<br />

unterteilen lassen:<br />

1. Welche Merkmale s<strong>in</strong>d verb<strong>und</strong>en mit e<strong>in</strong>em erhöhten Armutsrisiko von K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen? Welche Rolle spielen Ereignisse wie der <strong>Arbeit</strong>splatzverlust bzw.<br />

der Übergang <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit des Haushaltsvorstandes bei der Abwärtsmobilität<br />

von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen, d.h. Abstiege <strong>in</strong> den Bereich unterhalb der Armutsrisikoschwelle?<br />

Können hier Gruppen identifiziert werden, die trotz Risiken im Bereich<br />

Erwerbstätigkeit des Haushaltsvorstandes nicht <strong>in</strong> den Bereich absteigen, <strong>in</strong> dem sie<br />

von Armut bedroht s<strong>in</strong>d?<br />

Diesen Fragen wird <strong>in</strong> Abschnitt 2.4 nachgegangen. Für die Beantwortung dieser Fragen<br />

werden sowohl deskriptive Untersuchungen als auch multivariate Regressionsanalysen<br />

durchgeführt, die es <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Ereignisanalysen erlauben, mögliche Risiko-<br />

<strong>und</strong> Schutzfaktoren zu identifizieren.<br />

2. Gibt es bestimmte Mobilitätstypen, die sich über Muster von E<strong>in</strong>tritten <strong>in</strong> <strong>und</strong> Austritten<br />

aus dem Bereich unterhalb der Armutsrisikoschwelle klassifizieren lassen? Wie<br />

stellt sich diese Typisierung nach Haushaltsmerkmalen dar? Gibt es vorherrschende<br />

Mobilitätstypen?<br />

Um diese Punkte zu analysieren werden <strong>in</strong> Abschnitt 2.5 Ergebnisse von Sequenz- <strong>und</strong><br />

Clusteranalysen dargestellt, die es erlauben verschiedene Mobilitätstypen abzubilden<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>gehender zu untersuchen.<br />

3. Wie wirkt sich die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>em Mobilitätstypen auf die spätere gesellschaftliche<br />

Teilhabe von K<strong>in</strong>dern/Jugendlichen aus?<br />

Die unter Punkt 2 herausgearbeiteten Mobilitätstypen werden <strong>in</strong> Abschnitt 2.6 <strong>in</strong>sbesondere<br />

auf Unterschiede im Verhalten bezüglich der sozialen Teilhabe h<strong>in</strong> untersucht.<br />

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