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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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Der Betrachtung der f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen von Familien <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Bildungsbeteiligungen<br />

kommt <strong>in</strong> diesem Bericht e<strong>in</strong>e besondere Rolle. Wie Abbildung 10 zeigt,<br />

werden gravierende Differenzen bei der Betrachtung der Anteile von armutsgefährdeten <strong>und</strong><br />

nicht armutsgefährdeten K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> deren Schulwahl augensche<strong>in</strong>lich. Während K<strong>in</strong>der aus<br />

Familien ohne Armutsrisiko häufiger e<strong>in</strong> Gymnasium besuchen, gehen K<strong>in</strong>der aus armutsgefährdeten<br />

Familien viel häufiger auf e<strong>in</strong>e Förderschule oder e<strong>in</strong>e Hauptschule. Der Anteil der<br />

Gymnasiasten aus nicht gefährdeten Familien ist mit 38,1 Prozent mehr als doppelt so hoch<br />

wie bei armutsgefährdeten K<strong>in</strong>dern (15,6 Prozent). H<strong>in</strong>gegen ist der Anteil der Hauptschüler<br />

<strong>in</strong> dieser Gruppe knapp halb so groß wie bei K<strong>in</strong>dern aus gefährdeten Familien. Unter den<br />

Sonderschülern bef<strong>in</strong>den sich mehr als dreimal so viele Heranwachsende mit e<strong>in</strong>em Armutsrisiko<br />

als Heranwachsende ohne Risiko. Ohne die Kontrolle weiterer E<strong>in</strong>flussfaktoren haben<br />

armutsgefährdete K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> 9-mal höheres Risiko auf e<strong>in</strong>e Förderschule <strong>und</strong> e<strong>in</strong> 4,5-mal höheres<br />

Risiko auf e<strong>in</strong>e Hauptschule statt auf e<strong>in</strong> Gymnasium zu gehen. Sowohl bei Mädchen<br />

als auch bei Jungen treten ähnliche Unterschiede auf, im Westen s<strong>in</strong>d die Effekte des Armutsrisikos<br />

etwas stärker ausgeprägt als im Osten.<br />

Abbildung 10: Anteile der 12- bis 15-Jährigen nach Schulform <strong>und</strong> Armutsgefährdung<br />

getrennt <strong>für</strong> Geschlecht <strong>und</strong> Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland.<br />

Förderschule<br />

Förderschule<br />

Hauptschule<br />

Hauptschule<br />

Realschule<br />

Realschule<br />

Gesamtschule<br />

Gymnasium<br />

Gesamtschule<br />

Gymnasium<br />

50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50<br />

Anteile <strong>in</strong> % (Mädchen: l<strong>in</strong>ks, Jungen: rechts)<br />

50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50<br />

Anteile <strong>in</strong> % (Ost: l<strong>in</strong>ks, West: rechts)<br />

armutsgefährdet<br />

nicht armutsgefährdet<br />

armutsgefährdet<br />

nicht armutsgefährdet<br />

Datenbasis: Mikrozensus SUF 2008<br />

E<strong>in</strong>e bekannte E<strong>in</strong>flussgröße <strong>für</strong> die Bildungsbeteiligung der K<strong>in</strong>der ist die jeweilige Bildung<br />

der Eltern. Die Abbildungen 11a <strong>und</strong> 11b zeigen die Effekte des jeweiligen Bildungsniveaus<br />

von Vater <strong>und</strong> Mutter auf die Schulwahl nach der Gr<strong>und</strong>schule. Je höher das Bildungsniveau<br />

der Eltern, desto häufiger besuchen die K<strong>in</strong>der nach der Gr<strong>und</strong>schule e<strong>in</strong>e Schule, die zu e<strong>in</strong>em<br />

höheren Bildungsabschluss führt. Wenn Elternteile selbst bereits das Abitur erreicht haben,<br />

besuchen ca. zwei Drittel ihrer K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Gymnasium. Umgekehrt wirkt sich e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />

Bildungsstand der Eltern negativ auf die Schulwahl der K<strong>in</strong>der aus. Jene K<strong>in</strong>der verteilen<br />

sich häufiger auf Sonder- <strong>und</strong> Hauptschulen als Heranwachsende von Eltern mit e<strong>in</strong>em höhe-<br />

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