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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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nicht jedoch über die Gründe <strong>für</strong> die Benachteiligung: So wäre es etwa denkbar, dass die<br />

schlechteren Aufstiegschancen von Migranten der ersten Generation auf deren durchschnittlich<br />

ger<strong>in</strong>gere Bildung <strong>und</strong> Sprachdefizite zurückzuführen s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> sich dieser Effekt „unter<br />

Kontrolle“ dieser Merkmale abschwächt oder gar ganz verschw<strong>in</strong>det.<br />

Um detaillierte Aussagen über Mechanismen, die zu Aufstiegen aus dem ALG-II-<br />

Bezug führen, machen zu können, werden getrennt nach Geschlecht jeweils drei multivariate<br />

Modelle gerechnet. Im ersten Modell wird die Aufnahme e<strong>in</strong>er Beschäftigung untersucht.<br />

Dieses Ereignis führt am häufigsten zum Aufstieg aus dem ALG-II-Bezug. Die <strong>in</strong>teressierende<br />

Frage lautet hier, welche ALG-II-Bezieher den Übergang <strong>in</strong> Beschäftigung schaffen. Im<br />

zweiten Modell werden die Aufstiege aus dem ALG-II-Bezug untersucht. Zur Erklärung dienen<br />

Eigenschaften der Personen <strong>und</strong> ihrer Umgebung. In e<strong>in</strong>em dritten Modell werden zusätzlich<br />

Ereignisse wie z.B. die Erwerbsaufnahme berücksichtigt.<br />

Aufnahme von Erwerbstätigkeit<br />

In dieser Analyse stellt die Aufnahme e<strong>in</strong>er Tätigkeit mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>kommen von mehr als<br />

800 Euro, oder die Steigerung e<strong>in</strong>es Erwerbse<strong>in</strong>kommens von über 800 Euro um mehr als<br />

10% die dichotome abhängige Variable dar. In die Analyse gehen alle ALG-II-Empfänger<br />

zwischen 30 <strong>und</strong> 64 Jahren e<strong>in</strong>. Die Modelle werden getrennt <strong>für</strong> Männer <strong>und</strong> Frauen angegeben.<br />

In der Altersgruppe ab 50 Jahren weisen Frauen <strong>und</strong> Männer ger<strong>in</strong>gere Chancen <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e Erwerbsaufnahme auf. Im Vergleich zu den 30- bis 49-Jährigen haben Personen ab 50<br />

Jahren e<strong>in</strong>e deutlich ger<strong>in</strong>gere E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit (-5 bzw. -8 Prozentpunkte 45 ). Für<br />

Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> lassen sich im Vergleich zur autochthonen Bevölkerung<br />

ke<strong>in</strong>e schlechteren Zugangschancen zum <strong>Arbeit</strong>smarkt erkennen. Bildung verbessert die E<strong>in</strong>trittschancen<br />

<strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>smarkt erwartungsgemäß. Gegenüber Personen ohne Berufsabschluss<br />

weisen Frauen mit (Fach-)Hochschulabschluss unter sonst gleichen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>e<br />

um 9 <strong>und</strong> Männer e<strong>in</strong>e um 5 Prozentpunkte höhere E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit auf. E<strong>in</strong><br />

schlechter Ges<strong>und</strong>heitszustand stellt e<strong>in</strong>en Wettbewerbsnachteil auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt dar<br />

<strong>und</strong> verr<strong>in</strong>gert die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Erwerbsaufnahme um 3 bzw. 4 Prozentpunkte.<br />

45 Der jeweils erste angegebene Wert gilt <strong>für</strong> Frauen, der zweite <strong>für</strong> Männer.<br />

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