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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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zeichnet werden. Es ist möglich, e<strong>in</strong>e Vielzahl von Mechanismen zu identifizieren, die sich<br />

entweder vorteilhaft oder nachteilig auf die Bildungsentscheidung der K<strong>in</strong>der auswirken (vgl.<br />

Baumert et al. 2011).<br />

Die hier präsentierten Analysen beruhen h<strong>in</strong>gegen auf Querschnittsdaten des Mikrozensus<br />

2008 (Scientific Use File). Dies hat zunächst den Nachteil, dass die Bildungsentscheidungen<br />

<strong>und</strong> die Bed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> den Übergang nur post-hoc dargestellt werden können mit<br />

der Annahme, dass sich an den E<strong>in</strong>flussfaktoren h<strong>in</strong>sichtlich der Bildungsentscheidung nichts<br />

Wesentliches verändert hat. Zudem verfügt der Mikrozensus nur über e<strong>in</strong>e begrenzte Anzahl<br />

an Informationen, die relevant <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Bildungsentscheidung s<strong>in</strong>d. Jedoch hat die Verwendung<br />

des Mikrozensus als Ergänzung zu bestehenden Panel-Untersuchungen auch zwei relevante<br />

Vorteile: Der Mikrozensus ist e<strong>in</strong>e 1%-Stichprobe der Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />

daher enthalten die Daten e<strong>in</strong>e vergleichsweise große Anzahl von Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern.<br />

Entsprechend kann man mit dem Mikrozensus besonders detaillierte Analysen durchführen,<br />

vor allem <strong>für</strong> Schulformen wie die Förderschule, die <strong>in</strong> herkömmlichen Panel-Studien unterrepräsentiert<br />

ist. Auch <strong>für</strong> bestimmte E<strong>in</strong>flussgrößen auf die Bildungsbeteiligung gibt es anders<br />

als <strong>in</strong> Panel-Studien <strong>in</strong> der Regel ausreichend Fälle (z.B. Alle<strong>in</strong>erziehende). Dieser<br />

Stichprobenvorteil verstärkt sich durch die verpflichtende Teilnahme am Mikrozensus, d.h.<br />

man umgeht die gerade <strong>in</strong> Panel-Studien häufig vorzuf<strong>in</strong>denden Mittelschicht-Verzerrungen,<br />

die durch e<strong>in</strong>e selektive Teilnahme an freiwilligen sozialwissenschaftlichen Untersuchungen<br />

entstehen. Entsprechend sollten <strong>in</strong> den Daten Familien besser repräsentiert se<strong>in</strong>, deren K<strong>in</strong>der<br />

Förderschulen oder Hauptschulen besuchen oder die tendenziell armutsgefährdet s<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe, die <strong>für</strong> den vorliegenden Bericht von besonderer Bedeutung ist. Der Mikrozensus<br />

2008 war der zum Zeitpunkt der Bearbeitung der aktuellste verfügbare Datensatz.<br />

Messungen von Bildungsbeteiligung <strong>und</strong> deren E<strong>in</strong>flussgrößen<br />

E<strong>in</strong> Haushalt, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d oder Jugendlicher aufwächst, bildet die Gr<strong>und</strong>lage der Untersuchung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der spezifischen Betrachtung der Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehung entsprechen die<br />

gebildeten Haushalte e<strong>in</strong>er Familie im statistischen S<strong>in</strong>ne. Seit dem Mikrozensus 2005 zählen<br />

nach dem Lebensformenkonzept alle Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehungen zu den Familien. Im statistischen<br />

S<strong>in</strong>ne bilden also alle Alle<strong>in</strong>erziehenden (Mutter oder Vater), Ehepaare sowie nichtehelichen<br />

Lebensgeme<strong>in</strong>schaften mit ledigen K<strong>in</strong>dern im Haushalt e<strong>in</strong>e Familie (vgl. MASF<br />

2008: 199). 6 Stief-, Adoptiv- <strong>und</strong> Pflegek<strong>in</strong>der werden berücksichtigt (aber nicht gesondert<br />

gekennzeichnet), sofern sie mit m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Stief-, Adoptiv- oder Pflegeelternteil zusammenwohnen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Untersuchungsanlage werden nur K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

e<strong>in</strong>bezogen, die <strong>in</strong> Privathaushalten mit m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Elternteil leben. K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche,<br />

die <strong>in</strong> Wohn- oder K<strong>in</strong>derheimen wohnen, können <strong>in</strong> den vorliegenden Analysen<br />

6 Entsprechend wurde versucht, aus den jeweiligen Angaben e<strong>in</strong>er Person zum Bezug zum Haushaltsvorstand<br />

nichteheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaften <strong>und</strong> damit Väter oder Mütter bzw. Personen mit dieser Rolle zu identifizieren.<br />

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