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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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Neben den Punktschätzern s<strong>in</strong>d auch die 90%-Konfidenz<strong>in</strong>tervalle angegeben. Diese geben<br />

den Bereich an, <strong>in</strong> dem der tatsächliche Wert <strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>gesamtheit mit e<strong>in</strong>er Irrtumswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

von 10 % liegt. Die Konstante gibt die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Aufstiegs an,<br />

wenn alle unabhängigen Variablen im Modell den Wert Null annehmen <strong>und</strong> kann daher <strong>in</strong>haltlich<br />

nicht <strong>in</strong>terpretiert werden. Das R-Quadrat gibt den Anteil der erklärten Varianz an der<br />

Gesamtvarianz der abhängigen Variablen durch das Modell an, wobei das korrigierte R-<br />

Quadrat zusätzlich <strong>für</strong> die Anzahl der aufgenommenen unabhängigen Variablen im Modell<br />

kontrolliert.In den bivariaten Analysen wurde bereits der hohe Zusammenhang zwischen Erwerbsaufnahme<br />

<strong>und</strong> Aufstiegen aus dem ALG-II-Leistungsbezug dargestellt. Bei Aufstiegen<br />

aus dem Leistungsbezug durch Erwerbstätigkeit zeigen Achatz <strong>und</strong> Trappmann (2011), dass<br />

<strong>in</strong> Partner-Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften K<strong>in</strong>der die Erwerbsaufnahme bei Frauen stärker erschweren<br />

als bei Männern. Sie weisen zudem auf die Bedeutung von mehrfachen <strong>Arbeit</strong>smarkthemmnissen,<br />

<strong>und</strong> hierbei vor allem ges<strong>und</strong>heitlichen E<strong>in</strong>schränkungen, e<strong>in</strong>en hohen Lebensalter<br />

<strong>und</strong> dem Langzeitbezug, h<strong>in</strong>.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Aufstiege<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten Schritt werden die E<strong>in</strong>flussfaktoren auf e<strong>in</strong>en Aufstieg aus dem ALG-II-<br />

Bezug untersucht. Die abhängige Variable stellt hier also der Aufstieg aus dem Leistungsbezug<br />

dar. In die Analyse gehen alle ALG-II-Leistungsempfänger im Alter von 30 bis 64 Jahren<br />

e<strong>in</strong>. Für diese Analyse werden <strong>für</strong> Männer <strong>und</strong> Frauen jeweils 2 Modelle gerechnet. Diese<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 14 dargestellt. Im Modell 1 werden Merkmale der Befragten <strong>und</strong> ihrer Umgebung,<br />

nicht aber Ereignisse als erklärende Variablen betrachtet, im Modell 2 werden dann die<br />

Ereignisse zusätzlich mit aufgenommen. Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich jeweils<br />

auf Modell 1. Bei den Ereignissen <strong>und</strong> bei auffälligen Veränderungen werden die Ergebnisse<br />

des zweiten Modells genannt.<br />

Bei den Männern bestätigt sich der Unterschied der Aufstiegswahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

zwischen den Altersgruppen. So haben Männer im Alter ab 50 Jahren e<strong>in</strong>e um 7 Prozentpunkte<br />

ger<strong>in</strong>gere Aufstiegswahrsche<strong>in</strong>lichkeit als Männer zwischen 30 <strong>und</strong> 49 Jahren. Bei Kontrolle<br />

von Bildung <strong>und</strong> Sprache im Haushalt zeigt sich im multivariaten Modell weder <strong>für</strong> Frauen,<br />

noch <strong>für</strong> Männer e<strong>in</strong> eigenständiger Effekt des Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s. Der zuvor gef<strong>und</strong>ene,<br />

negative Effekt e<strong>in</strong>es Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>es der ersten Generation ist demnach überwiegend<br />

durch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Bildung <strong>und</strong> Sprachschwierigkeiten von Migranten erklärbar. Der<br />

Effekt der Bildung zeigt sich <strong>in</strong>sbesondere bei den höheren Abschlüssen. Im Vergleich zu<br />

Personen mit e<strong>in</strong>em niedrigen Bildungsniveau (ke<strong>in</strong> Berufsabschluss) haben Personen mit<br />

e<strong>in</strong>em hohen Bildungsniveau ((Fach-) Hochschulabschluss) e<strong>in</strong>e um 10 bzw. 7 Prozentpunkte<br />

höhere Aufstiegswahrsche<strong>in</strong>lichkeit. Auch der Effekt des Ges<strong>und</strong>heitszustands wird im Modell<br />

erhärtet. Im Gegensatz zu Personen mit gutem Ges<strong>und</strong>heitszustand weisen Personen mit<br />

e<strong>in</strong>em schlechten Ges<strong>und</strong>heitszustand e<strong>in</strong>e um 4 bzw. 6 Prozentpunkte ger<strong>in</strong>gere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

e<strong>in</strong>es Aufstieges aus dem Leistungsbezug auf. Neben e<strong>in</strong>en negativen Effekt des<br />

Langzeitbezuges von ALG II (jeweils -3 Prozentpunkte), steht auch der vorherige Sozialhilfe-<br />

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