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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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Wie lässt sich der stabilisierende Effekt regelmäßiger sportlicher Betätigung erklären? Erstens<br />

könnten sportliche Aktivitäten mit stabilisierenden sozialen Kontakten verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>. Dies<br />

wirft allerd<strong>in</strong>gs die Frage auf, weshalb sich ke<strong>in</strong>e Effekte regelmäßiger Freiwilligenarbeit<br />

nachweisen lassen, die ebenfalls mit sozialen Kontakten e<strong>in</strong>hergehen dürfte. Auch der direkte<br />

Indikator sozialer Interaktionen (Regelmäßige Geselligkeit mit Fre<strong>und</strong>en, Verwandten oder<br />

Bekannten) steht wie gesagt <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em klaren Zusammenhang zu den psychischen Folgen der<br />

betrachteten Ereignisse. E<strong>in</strong>e zweite Möglichkeit ist, dass Unterschiede <strong>in</strong> der sportlichen<br />

Aktivität auf unbeobachteten Unterschieden zum Beispiel <strong>in</strong> der Persönlichkeitsstruktur (z.B.<br />

Selbstwirksamkeit) beruhen, die selbst wiederum die Folgen der betrachteten Ereignisse <strong>für</strong><br />

die Lebenszufriedenheit bee<strong>in</strong>flussen. Drittens könnten die beobachteten Schutzeffekte ursächlich<br />

auf die sportliche Aktivität zurückzuführen se<strong>in</strong>. Beispielsweise wäre denkbar, dass<br />

sportliche Aktivität die Attraktivität erhöht <strong>und</strong> so die Suche nach e<strong>in</strong>em neuen Partner erleichtert<br />

– allerd<strong>in</strong>gs gibt es <strong>in</strong> unseren Daten ke<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis darauf, dass sportlich Aktive<br />

nach e<strong>in</strong>er Trennung schneller e<strong>in</strong>en neuen Partner f<strong>in</strong>den. 36 Sie f<strong>in</strong>den nach e<strong>in</strong>em <strong>Arbeit</strong>splatzverlust<br />

<strong>in</strong>teressanterweise aber schneller e<strong>in</strong>e neue Beschäftigung. Es ist auch vorstellbar,<br />

dass sportliche Aktivität zu Veränderungen auf psychischer <strong>und</strong>/oder hormoneller Ebene<br />

führt, die Personen widerstandsfähiger gegenüber negativen Erfahrungen <strong>und</strong> Stress machen.<br />

In der Tat existieren zahlreiche mediz<strong>in</strong>ische <strong>und</strong> psychologische Studien, die <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en solchen<br />

Wirkmechanismus sprechen (Fox 1999; Landers <strong>und</strong> Arent 2007).<br />

36 E<strong>in</strong>schränkend ist hier anzumerken, dass das SOEP Partner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Partner nur dann erfasst, wenn diese im<br />

selben Haushalt wie der/die Befragte leben.<br />

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