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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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4.4 Die 2. Schwelle: Übergang von der Berufsausbildung <strong>in</strong> Beschäftigung<br />

Welche Faktoren s<strong>in</strong>d nach der Berufsausbildung relevant, um auch die zweite Schwelle, den<br />

Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Beschäftigung erfolgreich zu absolvieren? Wie stark wirken die Erfahrungen<br />

der ersten Schwelle auf den Übergang an das Erwerbsleben? Und was geschieht mit denjenigen,<br />

die die erste Schwelle erst gar nicht erfolgreich geschafft haben?<br />

Nach Angaben des B<strong>und</strong>es<strong>in</strong>stituts <strong>für</strong> Berufsbildung (2011) haben im Jahr 2008 knapp 15%<br />

der 20-34 jährigen jungen Erwachsenen ke<strong>in</strong>e Berufsausbildung. In dieser Gruppe s<strong>in</strong>d Personen<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> ausländischer Staatsangehörigkeit stark überproportional<br />

vertreten. Knapp 23% dieser jungen Erwachsenen mit deutschem Pass <strong>und</strong> ca. 36% mit ausländischer<br />

Staatsangehörigkeit haben ke<strong>in</strong>en berufsqualifizierenden Abschluss. Zu e<strong>in</strong>em großen<br />

Teil ist dies durch die fehlende oder ger<strong>in</strong>ge Schulbildung verursacht. Über 83% der ca.<br />

560.000 jungen Erwachsenen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, die ke<strong>in</strong>en Schulabschluss haben, erreichen<br />

auch ke<strong>in</strong>en berufsqualifizierenden Abschluss. Von den knapp 3,2 Millionen Schulabgängern<br />

mit Hauptschulabschluss erreichen 29% ke<strong>in</strong>e formale Qualifikation (BIBB 2011: 247). Die<br />

jungen Erwachsenen ohne Berufsausbildung haben e<strong>in</strong> deutlich erhöhtes Risiko, ke<strong>in</strong>e Anstellung<br />

auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt zu f<strong>in</strong>den. Entsprechend ist das Armutsrisiko <strong>in</strong> dieser Gruppe<br />

besonders stark ausgeprägt (Funcke et al. 2010).<br />

Der Fokus der folgenden Analyse ist es jedoch, bestehende <strong>und</strong> gut dokumentierte Bef<strong>und</strong>e<br />

dah<strong>in</strong>gehend zu ergänzen, <strong>in</strong>wiefern sich die Erfahrungen beim Übergang <strong>in</strong> die Berufsausbildung<br />

auch auf den Übergang <strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>smarkt auswirken. Entsprechend besteht<br />

die zu untersuchende Gruppe aus jungen Erwachsenen mit e<strong>in</strong>er vollqualifizierenden abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung. Der erfolgreiche Übergang <strong>in</strong> das Erwerbsleben gilt dann als<br />

geschafft, wenn e<strong>in</strong>e Person e<strong>in</strong>e Erwerbstätigkeit <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens drei aufe<strong>in</strong>anderfolgenden<br />

Monaten von m<strong>in</strong>destens 15 St<strong>und</strong>en pro Woche hat. Tätigkeiten als studentische Hilfskraft<br />

oder Praktikant/-<strong>in</strong> gelten nicht als erfolgreicher Übergang. Analog zu den Analysen <strong>für</strong> die<br />

erste Schwelle werden Wehr- <strong>und</strong> Zivildienst, Freiwillige soziale oder ökologische Jahre, sowie<br />

Krankheits- <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dererziehungszeiten zwischen Ausbildungsende <strong>und</strong> Aufnahme e<strong>in</strong>er<br />

Erwerbstätigkeit nicht <strong>in</strong> die Such- bzw. Übergangsdauer e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Analysen s<strong>in</strong>d die bereits oben genannten Variablen. An der zweiten<br />

Schwelle werden zusätzlich folgende Informationen aufgenommen:<br />

Schulabschluss bei Ausbildungsende. Entsprechend dem Schulabschluss an der ersten<br />

Schwelle wurde die Variable <strong>in</strong>sofern modifiziert, als dass Abschlüsse, die gleichzeitig mit<br />

e<strong>in</strong>em Berufsabschluss vergeben werden, ebenfalls berücksichtigt werden.<br />

Ausbildungsabschluss. (1) betriebliche Berufsausbildung bzw. Techniker- oder Meisterabschluss;<br />

(2) schulische, d.h. außer- <strong>und</strong> überbetriebliche Berufsausbildung, (3) Fach-<br />

/Hochschulstudium.<br />

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