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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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Gruppe 2: Armutsempf<strong>in</strong>den von Personen, die nicht e<strong>in</strong>kommensarm s<strong>in</strong>d<br />

Umgekehrt zum obigen Fall bezeichnen 18 Prozent aller Befragten, die gemessen an ihrem<br />

Anteil am Äquivalenze<strong>in</strong>kommen nicht arm s<strong>in</strong>d, ihre eigene Lebenssituation als Armut. Im<br />

mittel verfügen diese Personen über e<strong>in</strong> monatliches Äquivalenze<strong>in</strong>kommen von 1250 Euro –<br />

(Median) das ist wesentlich weniger als jene, die sich nicht <strong>in</strong> Armut sehen (1666 Euro), aber<br />

dennoch deutlich von der formalen Armutsschwelle 77 entfernt, die im Befragungsjahr bei 789<br />

Euro lag. Dass sich diese Gruppe dennoch als arm bezeichnet, mag an der vergleichweise<br />

ger<strong>in</strong>gen Ressourcenausstattung außerhalb des E<strong>in</strong>kommens liegen. Denn auch hier empf<strong>in</strong>den<br />

sich häufiger jene als arm, die über ke<strong>in</strong>en Ausbildungsabschluss verfügen (63 Prozent im<br />

Vergleich z.B. zu 10 Prozent jener mit Hochschul- oder Meisterabschluss) oder <strong>Arbeit</strong>slosengeld<br />

II erhalten (62 Prozent). Ebenso verorten sich mehr Befragte ohne Ersparnisse unterhalb<br />

der Armutsgrenzen als solche mit e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen Rücklage (33 Prozent <strong>und</strong> 12 Prozent).<br />

Der Unterschied zwischen Befragten mit <strong>und</strong> ohne Schulden ist h<strong>in</strong>gegen marg<strong>in</strong>al. Dies mag<br />

auch daran liegen, dass Befragte mit Schulden häufig über Gr<strong>und</strong>-/<strong>und</strong> Hausbesitz verfügen<br />

<strong>und</strong> damit letztlich doch e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Rücklage haben. Entsprechend sehen sich jene mit<br />

Haus- oder Gr<strong>und</strong>besitz auch wesentlich weniger häufig unterhalb der Armutsl<strong>in</strong>ie (9 Prozent<br />

im Vergleich zu 29 Prozent der Personen ohne Haus- oder Gr<strong>und</strong>besitz). Neben der Ausstattung<br />

mit f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen ist auch die Sicherheit der eigenen Lebenssituation von Bedeutung<br />

– wer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em befristeten Beschäftigungsverhältnis steht, verortet sich häufiger unterhalb<br />

der Armutsgrenze (31 Prozent im Vergleich zu 14 Prozent).<br />

Dieser Vergleich zwischen subjektiver <strong>und</strong> objektiver Armut zeigt <strong>in</strong>sgesamt, dass<br />

sich zwar <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie solche Befragten als arm bezeichnen, die auch e<strong>in</strong>kommensarm s<strong>in</strong>d<br />

oder zum<strong>in</strong>dest ärmer als andere. Dennoch entscheidet nicht das Geld alle<strong>in</strong> – die Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />

der Befragten erfolgt auch <strong>in</strong> Bezug auf das Ausbildungsniveau <strong>und</strong> die Erwerbs<strong>in</strong>tegration.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne verfolgen die Befragten e<strong>in</strong> mehrdimensionales Konzept von Armut.<br />

77 60 Prozent des mittlere Äquivalenze<strong>in</strong>kommens der Bevölkerung.<br />

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