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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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es <strong>in</strong>teressant, danach zu fragen, ob <strong>und</strong> wie viel Mobilität im eigenen Leben wahrgenommen<br />

wird. Dazu bedienen wir uns wiederum der Daten des Projektes „Sozialstaatliche Transformation“.<br />

In dieser Studie haben die Befragten Angaben dazu gemacht, wie sie ihre eigene Stellung<br />

<strong>in</strong> der Gesellschaft heute e<strong>in</strong>schätzen, welche Position sie <strong>in</strong> 10 Jahren e<strong>in</strong>nehmen werden,<br />

<strong>und</strong> wo sich ihre Eltern verorten lassen als die Befragten selbst 15 Jahre alt waren. Aus<br />

der Differenz der Stellungsangaben können Informationen sowohl über die Wahrnehmung<br />

<strong>in</strong>tergenerationaler Mobilität ableiten als auch über die <strong>in</strong>tragenerationale Mobilität 79 . In der<br />

Betrachtung beider Mobilitäten <strong>in</strong>teressiert uns zum e<strong>in</strong>en: Wie viele Befragte sehen <strong>in</strong>terbzw.<br />

<strong>in</strong>tragenerationale Auf- <strong>und</strong> Abstiege oder Immobilität? Stimmt diese Sichtweise mit der<br />

tatsächlichen (<strong>in</strong>tergenerationalen) Mobilität übere<strong>in</strong>? Durch welche Merkmale wird die<br />

Wahrnehmung von Aufstiegen bee<strong>in</strong>flusst? Und schließlich auch: Welche Strecke legen die<br />

Befragten subjektiv zurück?<br />

Wir widmen uns dazu zunächst der Wahrnehmung <strong>in</strong>tergenerationaler Mobilität <strong>und</strong><br />

dann der Mobilität im weiteren Lebensverlauf, also der <strong>in</strong>tragenerationalen Mobilität.<br />

8.3.1 Intergenerationale Mobilität<br />

Betrachten wir zunächst e<strong>in</strong>mal die wahrgenommene Gesamtmobilität der Befragten 80 : Im<br />

Gegensatz zu der eher <strong>und</strong>urchlässigen Sozialstruktur der B<strong>und</strong>esrepublik s<strong>in</strong>d die Menschen<br />

ihrer Ansicht nach sehr mobil. 80 Prozent der Befragten sehen <strong>in</strong> ihrem eigenen Leben entweder<br />

<strong>in</strong>ter- oder <strong>in</strong>tragenerationale Positionsveränderungen. Davon haben ca. 53 Prozent entweder<br />

<strong>in</strong> der Vergangenheit (im Vergleich zu ihren Eltern) e<strong>in</strong>en Aufstieg erlebt oder erwarten<br />

bzw. erhoffen diesen <strong>in</strong> der Zukunft (<strong>in</strong> den nächsten 10 Jahren). Dies gilt <strong>für</strong> Männer<br />

ebenso wie <strong>für</strong> Frauen.<br />

In der Wahrnehmung des eigenen Lebensweges im Vergleich zu den eigenen Eltern<br />

überwiegen die Aufstiege. So me<strong>in</strong>en 42 Prozent der Männer <strong>und</strong> 35 Prozent der Frauen e<strong>in</strong>en<br />

Aufstieg erfahren zu haben <strong>und</strong> 23 Prozent der Männer sowie 27 Prozent der Frauen sehen<br />

ihre aktuelle Position <strong>in</strong> der Gesellschaft unterhalb der ihrer Eltern. Etwas mehr als e<strong>in</strong> Drittel<br />

der Männer <strong>und</strong> Frauen nehmen sich als immobil wahr (siehe Abbildung). Diese E<strong>in</strong>schätzung<br />

unterscheidet sich zwischen Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland. Während sich die meisten ostdeutschen<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer als abgestiegen oder immobil bezeichnen <strong>und</strong> nur 26 Prozent<br />

der Männer <strong>und</strong> 22 Prozent der Frauen e<strong>in</strong>en Aufstieg wahrnehmen, dom<strong>in</strong>ieren <strong>in</strong> Westdeutschland<br />

die Aufstiege. Fast die Hälfte der Männer (49 Prozent) <strong>und</strong> 42 Prozent der Frauen<br />

konnten ihrer Ansicht nach e<strong>in</strong>e bessere Stellung erlangen als die eigenen Eltern. In Westdeutschland<br />

empf<strong>in</strong>den sich 17 Prozent der Männer <strong>und</strong> 23 Prozent der Frauen als Absteiger,<br />

<strong>in</strong> Ostdeutschland s<strong>in</strong>d es 35 <strong>und</strong> 37 Prozent. Weniger groß s<strong>in</strong>d die Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich<br />

79 Weitere Informationen zur Konstruktion der Variablen s<strong>in</strong>d im Anhang zu f<strong>in</strong>den.<br />

80 Inter- <strong>und</strong> <strong>in</strong>tragenerationale Mobilität ergeben sich aus der Differenz der jeweiligen Stellungspunkte zue<strong>in</strong>ander.<br />

Dabei gilt e<strong>in</strong>e Abstand von 15 Prozentpunkten als relevanter Mobilitätsschritt.<br />

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