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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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7.4. Relative Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>für</strong> Nachkommen aus armutsgefährdeten<br />

Haushalten<br />

Die bisherigen Analysen haben gezeigt, welche soziale Herkunft Personen haben, die heute<br />

ungelernte <strong>Arbeit</strong>erpositionen bekleiden, wie viele Personen aus ungelernten <strong>Arbeit</strong>erfamilien<br />

e<strong>in</strong>en sozialen Aufstieg erreichen, wie viele Personen die Klassengrenze nicht überw<strong>in</strong>den<br />

können <strong>und</strong> wie mobil diese Personen im Vergleich zum Rest der Bevölkerung s<strong>in</strong>d. Für das<br />

Ausmaß an sozialen Auf- <strong>und</strong> Abstiegen s<strong>in</strong>d jedoch nicht nur die vorhandenen Ressourcen<br />

e<strong>in</strong>er Person ausschlaggebend. Entscheidend s<strong>in</strong>d auch die Angebotsstrukturen des <strong>Arbeit</strong>smarktes.<br />

Am Beispiel der K<strong>in</strong>der aus Bauernfamilien lässt sich gut zeigen, wie sehr der Strukturwandel<br />

soziale Mobilität bee<strong>in</strong>flussen kann. Da der technologische Fortschritt e<strong>in</strong>e immer<br />

effizientere Landwirtschaft ermöglicht, gibt es immer weniger Stellen <strong>für</strong> Landwirte, die<br />

Klasse der Landwirte hat heute nur noch e<strong>in</strong>e marg<strong>in</strong>ale Größe. Vor e<strong>in</strong> oder zwei Generationen<br />

war dies jedoch noch ke<strong>in</strong>eswegs der Fall. Entsprechend gibt es vergleichsweise viele<br />

K<strong>in</strong>der aus Bauernfamilien, die dann aber e<strong>in</strong>e neue Position außerhalb der Landwirtschaft<br />

suchen mussten. Hierdurch kommt es zu strukturell bed<strong>in</strong>gten sozialen Auf- <strong>und</strong> Abstiegen.<br />

Weitere strukturelle Veränderungen s<strong>in</strong>d der Rückgang des Industriesektors <strong>und</strong> die enorme<br />

Expansion des Dienstleistungssektors. Will man diese Veränderungen berücksichtigen, muss<br />

man Mobilitätsraten betrachten, die um diese strukturellen E<strong>in</strong>flüsse bere<strong>in</strong>igt s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e<br />

Form, dies zu tun, ist die Betrachtung von relativen Mobilitätsraten, d.h. <strong>in</strong>wieweit sich die<br />

Chancen <strong>für</strong> Auf- <strong>und</strong> Abstiege von Personen aus ungelernten <strong>Arbeit</strong>erhaushalten im Vergleich<br />

zu den Chancen <strong>für</strong> Auf- <strong>und</strong> Abstiege von Personen aus anderen Herkunftsklassen<br />

entwickeln.<br />

Relatives Risiko <strong>für</strong> den Verbleib <strong>in</strong> armutsgefährdeter ungelernter <strong>Arbeit</strong>erposition<br />

Für die Ermittlung des relativen Risikos <strong>für</strong> den Verbleib <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ungelernten <strong>Arbeit</strong>erposition<br />

werden zwei Gruppen mite<strong>in</strong>ander verglichen: Diejenigen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ungelernten <strong>Arbeit</strong>erfamilie<br />

aufwachsen <strong>und</strong> diejenigen, die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ungelernten <strong>Arbeit</strong>erfamilie aufwachsen.<br />

Für beide Gruppen wird ermittelt, die groß die Chancen bzw. Risiken s<strong>in</strong>d, selbst ungelernte<br />

<strong>Arbeit</strong>er zu werden. Dann werden diese beiden Chancen bzw. Risiken mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s<br />

Verhältnis gesetzt. Die Ergebnisse hierzu bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Abbildung 104 <strong>und</strong> 104a.<br />

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