29.12.2013 Aufrufe

Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Als weitere Schulformen unterscheiden wir Hauptschulen, Realschulen (bzw. Schulen<br />

mit mehreren Bildungsgängen), Gesamtschulen <strong>und</strong> Gymnasien. Hierbei wiederum haben<br />

Jugendliche, die lediglich e<strong>in</strong>en Hauptschulabschluss erreichen, später die ungünstigsten Aussichten.<br />

Sie haben e<strong>in</strong> deutlich ger<strong>in</strong>geres Kompetenzniveau (Klieme et al. 2010), werden<br />

häufiger del<strong>in</strong>quent (Baier et al. 2006), haben schlechte Aussichten, e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz<br />

zu erlangen (Solga 2009) <strong>und</strong> gelten geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> als „bildungsarm“ oder „unzureichend“ gebildet<br />

(Allmend<strong>in</strong>ger 1999, Allmend<strong>in</strong>ger et al. 2011). Entsprechend ist zu vermuten, dass sich<br />

die „Bildungsarmut“ von Hauptschüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Hauptschülern im weiteren Lebensverlauf<br />

negativ auswirkt.<br />

In e<strong>in</strong>igen B<strong>und</strong>esländern s<strong>in</strong>d Haupt- <strong>und</strong> Realschulen zu Schulen mit mehreren Bildungsgängen<br />

zusammengefasst, so dass auch diese Schulform mitunter Jugendliche beschult,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihres ger<strong>in</strong>gen Bildungserfolgs später e<strong>in</strong> erhöhtes Armutsrisiko haben. Entsprechend<br />

betrachten wir auch die Merkmale der K<strong>in</strong>der, die nach der Gr<strong>und</strong>schule auf e<strong>in</strong>e Realschule<br />

bzw. auf e<strong>in</strong>e Schule mit mehreren Bildungsgängen wechseln. Darüber h<strong>in</strong>aus zeigen<br />

jüngste Bef<strong>und</strong>e, dass e<strong>in</strong> Realschulabschluss ohne e<strong>in</strong>e weitere Berufsausbildung ebenfalls<br />

„unzureichend“ <strong>für</strong> die heutige Wissensgesellschaft se<strong>in</strong> kann (Allmend<strong>in</strong>ger et al. 2011).<br />

Schließlich wird zusätzlich noch zwischen Gesamtschulen <strong>und</strong> Gymnasien als weitere Schulformen<br />

unterschieden.<br />

Der erste Fokus <strong>in</strong> den folgenden Untersuchungen liegt folglich auf dem Bildungsbeteiligung<br />

von K<strong>in</strong>dern nach der Gr<strong>und</strong>schule <strong>in</strong> Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen<br />

(bzw. Schule mit mehreren Bildungsgängen), Gesamtschulen <strong>und</strong> Gymnasien. Im zweiten<br />

Teil der Analysen werden Jugendliche im Alter von 17-19 Jahren untersucht, ob sie e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />

Hochschulreife auf e<strong>in</strong>em gr<strong>und</strong>ständigen oder beruflichen Gymnasium anstreben<br />

<strong>und</strong> welche Faktoren oder Mechanismen hierbei unterstützend oder h<strong>in</strong>dernd s<strong>in</strong>d. Jugendliche<br />

mit Abitur haben im Durchschnitt sehr gute Chancen auf dauerhafte Erwerbstätigkeiten<br />

mit vergleichsweise gutem E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> wenigen <strong>Arbeit</strong>slosigkeitsphasen (Müller et al.<br />

2002, Scherer 2005). Entsprechend <strong>in</strong>teressant ist es herauszuarbeiten, wer solch e<strong>in</strong>e vorteilhafte<br />

Hochschulzugangsberechtigung erlangt oder anstrebt <strong>und</strong> welche Bed<strong>in</strong>gungen diesen<br />

Weg erleichtern.<br />

3.1. Datengr<strong>und</strong>lage<br />

Vor allem zum Übergang von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> weiterführende Schulen gibt es mittlerweile e<strong>in</strong>e<br />

ganze Reihe von Studien, die die Bedeutung dieser Schwelle unterstreichen. Mit der TIMSS-<br />

Übergangsstudie, dem sozioökonomischen Panel, der BiKS-Studie <strong>und</strong> weiteren regionalen<br />

Studien stehen bereits vergleichsweise viele Längsschnitts<strong>in</strong>formationen <strong>für</strong> den Übergang<br />

zur Verfügung. E<strong>in</strong>e Vielzahl qualitativer Studien beleuchtet zudem e<strong>in</strong>zelne Aspekte des<br />

Übergangsverhaltens an exemplarischen Fällen. Die Selektivität des deutschen Bildungssystems<br />

<strong>in</strong> dieser Phase des Bildungsweges kann mit Hilfe der bisherigen Forschung gut nachge-<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!