Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

7.3. Abstiege in und Aufstiege aus ungelernten Arbeiterpositionen
Abstiege in ungelernte Arbeiterpositionen
Aus welchen Familien kommen Personen, die im Untersuchungszeitraum ungelernte Arbeiterposition
innehaben und damit verstärkt einem Armutsrisiko ausgesetzt sind? Die Abbildung
98 zeigt, wie sich diese Personengruppe zusammensetzt: Ein Drittel der Personen, die
heute eine ungelernte Arbeiterposition bekleiden, kommen bereits aus ungelernten Arbeiterfamilien.
Weitere 41% erleben einen Abstieg im Vergleich zu ihren Eltern von einem Facharbeiterhaushalt
in eine ungelernte Arbeiterposition. Zusammen kommen also knapp drei Viertel
der heute ungelernten Arbeiter aus Arbeiterfamilien. Zusätzliche 10% kommen aus Bauernfamilien.
Die übrigen Klassen sind entsprechend gering vertreten. Es zeigt sich somit der
erwartbare Befund, dass insbesondere diejenigen ungelernte Arbeiter werden, deren Eltern
bereits ungelernte Arbeiter waren oder eine benachbarte Klassenposition innehatten.
Abbildung 98: Soziale Herkunft von ungelernten Arbeiter/innen (Ost- und Westdeutschland,
Männer und Frauen, 1976-2010)
Befragte sind ungelernte Arbeiter
Väter sind... (in %)
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
3
4
5
5
10
41
33
Ungel. Arbeiter Facharbeiter Landwirte
Selbstständige
Hochqual. Angest.
Mittl. Angestellte
Leit. Angestellte
Dieses allgemeine Ergebnis zeigt sich für Männer und Frauen, und es zeigt sich für Ost- und
Westdeutschland. Jeweils ca. 85% der heute ungelernten Arbeiter/innen kommen entweder
selbst aus ungelernten Arbeiterhaushalten oder sie kommen aus Facharbeiter- bzw. Bauernfamilien.
Zwischen Männern und Frauen und Ost und West gibt es jedoch leichte Unterschiede
in Bezug auf diese drei Herkunftsklassen (vgl. Abbildung 99). Für westdeutsche Männer
zeigt sich eine besonders hohe Selbstrekrutierungsrate: ca. zwei Fünftel der heute ungelernten
Arbeiter stammen bereits aus einem ungelernten Arbeiterhaushalt. Dieser Wert ist für Frauen
in West und Ost jeweils geringer (ca. 30%), und auch für ostdeutsche Männer liegt diese Rate
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