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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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durchgezogenen L<strong>in</strong>ien zeigen im wiederum den Anteil der Abstiege <strong>in</strong> längere Verweildauern<br />

unter der Armutsrisikoschwelle. Es wird deutlich, dass auch diese E<strong>in</strong>stiegsquoten <strong>in</strong> den<br />

neuen B<strong>und</strong>esländern über die Zeit steigen. Aber auch <strong>für</strong> Frauen <strong>in</strong> den alten B<strong>und</strong>esländern<br />

nimmt die Abstiegswahrsche<strong>in</strong>lichkeit im Zeitverlauf leicht zu. Allerd<strong>in</strong>gs wurde dieser Trend<br />

um 2005 gebrochen. Diese Analyse macht deutlich, dass vor allem Bürger <strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />

steigenden Abstiegsrisiken ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Zwar wurde dieser Trend Mitte der<br />

2000er gebremst, aber die Wirtschaftskrise ließ die E<strong>in</strong>trittsquoten 2009 wieder steigen. Ob<br />

dies auch zu längeren E<strong>in</strong>tritten führt, kann allerd<strong>in</strong>gs erst untersucht werden, wenn weitere<br />

Wellen des SOEP vorliegen.<br />

Abbildung 46 bietet noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en anderen Blickw<strong>in</strong>kel auf die Dynamik um die<br />

Armutsgefährdungsgrenze. Hier betrachten wir alle Personen zwischen 30 <strong>und</strong> 79 über e<strong>in</strong>e<br />

Dauer von 10 Jahren zwischen 2000 <strong>und</strong> 2009. In der Grafik werden vier Typen von Verläufen<br />

unterschieden: Personen, die <strong>in</strong> den 10 Jahren nie armutsgefährdet waren, <strong>und</strong> solche, die<br />

es übergangsweise (1-2 Jahre), länger (3-9 Jahre) oder immer waren. Die Analyse zeigt, dass<br />

e<strong>in</strong> knappes Drittel der beobachteten Personen <strong>in</strong> diesen zehn Jahren zum<strong>in</strong>dest vorübergehend<br />

armutsgefährdet war, wobei Frauen etwas häufiger betroffen s<strong>in</strong>d als Männer. Gut zwei<br />

Drittel der beobachteten Personen gelangten nie <strong>in</strong> die Armutsgefährdungszone. Dasjenige<br />

Drittel, das e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle erlebt hat, besteht hauptsächlich<br />

aus Personen, die <strong>in</strong> maximal 9 der 10 Jahre armutsgefährdet waren, wobei die Gruppen<br />

mit eher kürzern <strong>und</strong> längeren Episoden <strong>in</strong> etwa gleich groß s<strong>in</strong>d. Der Anteil der durchgängig<br />

Armutsgefährdeten ist vergleichsweise ger<strong>in</strong>g: Die gesamten zehn Jahre verbrachten nur<br />

knapp über 1% der Personen <strong>in</strong> der Armutsgefährdungszone. Das Risiko, sehr lange e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen<br />

unter der Armutsrisikoschwelle zu beziehen, konzentriert sich also auf kle<strong>in</strong>e Gruppen.<br />

Groh-Samberg (2010) zeigt, dass e<strong>in</strong>e solche E<strong>in</strong>kommenssituation vor allem die <strong>Arbeit</strong>erschicht,<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende <strong>und</strong> Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> betrifft. In weiteren<br />

Analysen wird darüber h<strong>in</strong>aus gezeigt, dass „verfestigte Armut“ über die Zeit zugenommen<br />

hat (vgl. auch Groh-Samberg 2008).<br />

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