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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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Abbildung 109: Nur wenn die Unterschiede im E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> im sozialen Ansehen<br />

groß genug s<strong>in</strong>d, gibt es auch e<strong>in</strong>en Anreiz <strong>für</strong> persönliche Leistungen. (Prozent Zustimmung<br />

„stimme voll <strong>und</strong> ganz zu“ <strong>und</strong> „stimme zu“)<br />

100<br />

J<br />

Alle<br />

% zustimmung<br />

80<br />

60<br />

40<br />

F<br />

J<br />

B<br />

F<br />

J<br />

B<br />

F<br />

J<br />

B<br />

F<br />

J<br />

B<br />

J<br />

F<br />

B<br />

F<br />

B<br />

West<br />

Ost<br />

20<br />

0<br />

1991 1994 2000 2004 2010<br />

Daten: ALLBUS 1980 bis 2010<br />

Bedarfs- <strong>und</strong> Leistungspr<strong>in</strong>zip schließen sich nicht aus<br />

Aus allen drei Abbildungen wird zunächst e<strong>in</strong>mal deutlich, dass die Menschen <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Ungleichheit sowohl <strong>in</strong> Abhängigkeit von Leistungen als auch des <strong>in</strong>dividuellen Bedarfs<br />

<strong>für</strong> gerechtfertig halten bzw. als legitim ansehen. Allen Aussagen stimmen je etwas<br />

mehr als die Hälfte der Bevölkerung zu (im Jahr 2010). Betrachten wir nur das Jahr 2010, so<br />

zeigt sich tatsächlich, dass 50 Prozent derjenigen, die me<strong>in</strong>en, jeder sollte Geld auch ohne<br />

Leistung erhalten, auch der Aussage zustimmen, soziale Rangunterschiede zwischen den<br />

Menschen s<strong>in</strong>d akzeptabel, weil sie die Chancennutzung der E<strong>in</strong>zelnen spiegeln. 60 Prozent<br />

derjenigen die dem Bedarfspr<strong>in</strong>zip zustimmen, stimmen auch der Aussage zu, dass E<strong>in</strong>kommensdifferenzen<br />

e<strong>in</strong>en notwendigen Leistungsanreiz darstellen. Dem Gr<strong>und</strong>e nach gilt das<br />

sowohl <strong>für</strong> West- als auch <strong>für</strong> Ostdeutschland (ke<strong>in</strong>e Abbildung). Die Zustimmung zum Bedarfspr<strong>in</strong>zip<br />

<strong>und</strong> die Zustimmung zum Leistungspr<strong>in</strong>zip schließen sich also nicht aus.<br />

Zeitverlauf: Das Bedarfspr<strong>in</strong>zip wird attraktiver<br />

Während die Zustimmung zu den Aussagen des Leistungspr<strong>in</strong>zips im Lauf der Jahre recht<br />

stabil bleibt, schwankt die Zustimmung zum Bedarfspr<strong>in</strong>zip. Gerade im Nachgang der Wirtschaftskrise<br />

ist die Auffassung, E<strong>in</strong>zelne sollten nicht nur nach Leistung, sondern auch nach<br />

Bedarf entlohnt werden, am weitesten verbreitet <strong>und</strong> liegt 2010 bei 57 Prozent. Im Vergleich<br />

zum Jahr 1994 ist sie damit um 17 Prozent angestiegen. Eventuell ist dies als e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis<br />

darauf zu verstehen, dass im Nachgang der Krise solidarisierende E<strong>in</strong>stellungen zugenommen<br />

haben. Da<strong>für</strong> spricht zum<strong>in</strong>dest, dass auch andere Studien auf ähnliche Verläufe stoßen.<br />

Heitmeyer z.B. zeigt, dass ökonomische, an wirtschaftlichem Kosten-Nutzen-Kalkül ausge-<br />

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