29.12.2013 Aufrufe

Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

darfs höhere Austrittsraten (Frauen 90%, Männer 96%). Unterdurchschnittliche Austrittsraten<br />

bei Aufnahme e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit weisen Personen <strong>in</strong> Paarhaushalten mit K<strong>in</strong>dern (54%)<br />

auf. Dies kann auf den hohen Bedarf <strong>in</strong> diesem Haushaltstypen zurückgeführt werden. Insbesondere<br />

bei Frauen, die e<strong>in</strong>e Erwerbstätigkeit aufnehmen, spielen aber auch <strong>in</strong>dividuelle Ressourcen<br />

e<strong>in</strong>e Rolle: Frauen ohne Berufsabschluss weisen selbst bei Aufnahme e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit<br />

mit 29% e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Austrittsrate auf. Aber auch bei Männern stellt dies e<strong>in</strong><br />

Hemmnis <strong>für</strong> Aufstiege trotz Erwerbsaufnahme dar. Und auch Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

liegen mit e<strong>in</strong>em Wert von 43% unter dem Durchschnitt. Niedrige Austrittsraten<br />

trotz Erwerbsaufnahme s<strong>in</strong>d ebenfalls <strong>für</strong> Frauen <strong>in</strong> Westdeutschland erkennbar (46%). Im<br />

Armutsrisikobereich nach dem Ressourcenansatz bef<strong>in</strong>den sich trotz Erwerbstätigkeit vor<br />

allem niedrig Qualifizierte <strong>und</strong> Personen <strong>in</strong> k<strong>in</strong>derreichen Haushalten (Lohmann <strong>und</strong> Andreß<br />

2011).<br />

6.2.7. Gel<strong>in</strong>gensbed<strong>in</strong>gungen<br />

Bisher haben wir vor allem die Wirkung von persönlichen Ressourcen betrachtet, die allenfalls<br />

langfristig erworben werden können. In diesem Abschnitt wird e<strong>in</strong> Blick auf die Personengruppen<br />

geworfen, die trotz verme<strong>in</strong>tlich schlechter Aufstiegschancen Aufstiege realisieren<br />

konnten. Dazu zählen Alle<strong>in</strong>erziehende, Personen mit niedrigem Bildungsniveau, Personen<br />

mit direktem Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, Personen mit schlechter Ges<strong>und</strong>heit oder Personen<br />

im ALG-II-Langzeitbezug. Ziel dieses Abschnitts ist es herauszuf<strong>in</strong>den, ob die Vernetzung im<br />

sozialen Nahraum, E<strong>in</strong>stellungen oder Verhalten den Erfolg trotz schlechter Ausgangsposition<br />

erklären können.<br />

Die Vernetzung im sozialen Nahraum messen wir über die Größe von Fre<strong>und</strong>schaftsnetzwerken<br />

<strong>und</strong> die Mitgliedschaft <strong>in</strong> Organisationen. Die E<strong>in</strong>stellungen, die wir berücksichtigen,<br />

s<strong>in</strong>d die selbst berichtete <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische <strong>und</strong> extr<strong>in</strong>sische <strong>Arbeit</strong>smotivation, das Geschlechterrollenverständnis<br />

<strong>und</strong> die Selbstwirksamkeitserwartung, d.h. das Ausmaß, <strong>in</strong> dem<br />

e<strong>in</strong>e Person glaubt, ihr Schicksal eher sich selbst als äußeren Umständen zuzuschreiben. Die<br />

Skalen, mit denen diese E<strong>in</strong>stellungen gemessen werden, f<strong>in</strong>den sich im Anhang <strong>in</strong> der Variablenübersicht.<br />

Konkret untersuchen wir die Wirkung von sozialen Netzwerken, Mitgliedschaften <strong>in</strong><br />

Organisationen, der selbst berichteten <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen <strong>und</strong> extr<strong>in</strong>sischen <strong>Arbeit</strong>smotivation <strong>und</strong><br />

Geschlechterrollen (nur <strong>für</strong> Frauen) bei den oben genannten Risikogruppen. Abbildung 82<br />

zeigt dies <strong>für</strong> die Personengruppen mit Risikofaktoren <strong>und</strong> die gesamte ALG-II-Population.<br />

174

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!