Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...
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K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> Anspruch nehmen, zurückgeführt werden kann. Mit unserer Analyse kann<br />
nicht sicher festgestellt werden, ob diese Frauen arbeiten können, weil sie Betreuungsangebote<br />
nutzen können, oder K<strong>in</strong>derbetreuung nutzen, weil sie arbeiten müssen. Aus unseren Ergebnissen<br />
lässt sich daher nicht unmittelbar ableiten, dass e<strong>in</strong> Ausbau der K<strong>in</strong>derbetreuung<br />
die Erwerbsbeteiligung Alle<strong>in</strong>erziehender erhöhen <strong>und</strong> ihr Abstiegsrisiko damit verr<strong>in</strong>gern<br />
kann. Allerd<strong>in</strong>gs deuten unsere Daten zum<strong>in</strong>dest darauf h<strong>in</strong>, dass berufstätige Frauen, die alle<strong>in</strong>erziehend<br />
werden <strong>und</strong> K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> Anspruch nehmen, e<strong>in</strong>e höhere Wochenarbeitszeit<br />
aufweisen. Dies ist e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis darauf, dass K<strong>in</strong>derbetreuung Vollzeitbeschäftigung begünstigt,<br />
welche eher Absteige vermeidet.<br />
5.3.5 Folgen <strong>für</strong> Lebensqualität & soziale Integration<br />
In Wissenschaft <strong>und</strong> Politik setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass ökonomische<br />
Indikatoren alle<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong> unvollständiges Bild von der Qualität des Lebens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft<br />
geben können. 30 Insbesondere die bisweilen auch als „Glücksforschung“ bezeichnete<br />
empirische Forschung zu den Bestimmungsfaktoren der subjektiven Lebenszufriedenheit ist<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren rasant gewachsen. 31 Die Ergebnisse dieses Forschungszweigs zeigen,<br />
dass E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> andere Aspekte der materiellen Lage, zwar durchaus wichtig <strong>für</strong> die<br />
Lebenszufriedenheit s<strong>in</strong>d; zugleich machen sie aber auch deutlich, dass andere Faktoren wie<br />
die familiäre Situation oder die sozialen Kontakte ebenfalls stark <strong>und</strong> oft sogar nachhaltiger<br />
bee<strong>in</strong>flussen (<strong>für</strong> Überblicke vgl. Layard 2006; Böhnke <strong>und</strong> Kohler 2009). Daher sollen <strong>in</strong><br />
diesem Abschnitt auch die Auswirkungen der bisher betrachteten Lebensereignisse auf die<br />
allgeme<strong>in</strong>e Lebenszufriedenheit analysiert werden. Soweit möglich werden Personen, <strong>für</strong> die<br />
diese Ereignisse mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Armutsrisikozone e<strong>in</strong>hergeht, gesondert betrachtet.<br />
Oft ist dies aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen Fallzahlen aber leider nicht möglich. Neben der Lebenszufriedenheit<br />
untersuchen wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Schritt auch noch kurz, wie sich die Ereignisse<br />
auf das Interesse <strong>für</strong> Politik als e<strong>in</strong>en zentralen Indikator <strong>für</strong> die soziale Integration der Betroffenen<br />
auswirken.<br />
Lebenszufriedenheit<br />
Im SOEP wird die Lebenszufriedenheit durch die Frage „Wie zufrieden s<strong>in</strong>d Sie gegenwärtig,<br />
alles <strong>in</strong> allem, mit Ihrem Leben?“ erhoben. Die Befragten können auf e<strong>in</strong>er Skala von 0 (ganz<br />
<strong>und</strong> gar unzufrieden) bis 10 (ganz <strong>und</strong> gar zufrieden) antworten. In den folgenden Analysen<br />
untersuchen wir, wie sich diese allgeme<strong>in</strong>e Lebenszufriedenheit durch Ereignisse verändert.<br />
Der Effekt ist wiederum als Unterschied der Veränderungen zwischen Personen mit <strong>und</strong> ohne<br />
Ereignis angegeben.<br />
30 Diese Erkenntnis kam zuletzt unter anderem <strong>in</strong> der Gründung der Enquete-Kommission "Wachstum,<br />
Wohlstand, Lebensqualität" des Deutschen B<strong>und</strong>estages zum Ausdruck.<br />
31 Die Bezeichnung „Glücksforschung rührt daher, dass im Englischen bzw. Amerikanischen neben Fragen zur<br />
Lebenszufriedenheit („life satisfaction“) auch Fragen zur „overall happ<strong>in</strong>ess“ üblich s<strong>in</strong>d.<br />
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