Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...
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e<strong>in</strong>en beidseitigen Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, d.h. beide Eltern s<strong>in</strong>d nach <strong>Deutschland</strong> immigriert<br />
Während die meisten K<strong>in</strong>der ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Gymnasium besuchen (37,8<br />
Prozent), gehen K<strong>in</strong>der mit beidseitigem Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> am häufigsten auf e<strong>in</strong>e<br />
Hauptschule (35,4 Prozent). Der Unterschied h<strong>in</strong>sichtlich des Besuchs e<strong>in</strong>er Förderschule ist<br />
zwischen K<strong>in</strong>dern ohne <strong>und</strong> mit beidseitigem Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ähnlich. Jungen mit<br />
beidseitigem Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d tendenziell häufiger auf e<strong>in</strong>er Hauptschule als Mädchen<br />
<strong>und</strong> weniger häufig auf e<strong>in</strong>em Gymnasium. Deutlich sieht man diesen Effekt auch zwischen<br />
Ost <strong>und</strong> West: In Westdeutschland führt e<strong>in</strong> beidseitiger Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> viel<br />
eher zu e<strong>in</strong>em Hauptschulbesuch als <strong>in</strong> Ostdeutschland (zum<strong>in</strong>dest als angestrebter Abschluss<br />
im Osten), während die Wahl des Gymnasiums <strong>für</strong> diese K<strong>in</strong>der im Westen deutlich seltener<br />
getroffen wird als <strong>in</strong> Ostdeutschland. K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>em beidseitigen Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
s<strong>in</strong>d im deutschen Bildungssystem folglich doppelt benachteiligt. Zum e<strong>in</strong>en verh<strong>in</strong>dern unzureichende<br />
Sprachkenntnisse das Erzielen von guten Leistungen, um im System zu bestehen.<br />
Zum anderen fördert die homogene Zusammensetzung der Schülerschaft das Entstehen von<br />
e<strong>in</strong>em schlechten Lernklima, das zum Erfolg <strong>in</strong> deutschen Schulen ke<strong>in</strong>esfalls beiträgt (vgl.<br />
Allmend<strong>in</strong>ger et al. 2008). E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitiger Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> hat leicht negative E<strong>in</strong>flüsse,<br />
<strong>in</strong>sgesamt s<strong>in</strong>d diese K<strong>in</strong>der aber den K<strong>in</strong>dern ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> viel ähnlicher als<br />
den K<strong>in</strong>dern mit beidseitigem Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>.<br />
Abbildung 12: Anteile der 12- bis 15-Jährigen nach Schulformen <strong>und</strong> Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
getrennt nach Geschlecht <strong>und</strong> Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland<br />
Förderschule<br />
Förderschule<br />
Hauptschule<br />
Hauptschule<br />
Realschule<br />
Realschule<br />
Gesamtschule<br />
Gymnasium<br />
Gesamtschule<br />
Gymnasium<br />
50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50<br />
Anteile <strong>in</strong> % (Mädchen: l<strong>in</strong>ks, Jungen: rechts)<br />
50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50<br />
Anteile <strong>in</strong> % (Ost: l<strong>in</strong>ks, West: rechts)<br />
ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
beidseitiger Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>seitiger Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
beidseitiger Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>seitiger Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />
Datenbasis: Mikrozensus SUF 2008<br />
Neben der f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> kulturellen Ressourcenausstattung des Elternhauses können wir<br />
im Mikrozensus e<strong>in</strong>ige weitere Merkmale betrachten. Zunächst können wir untersuchen, <strong>in</strong>wieweit<br />
der Erwerbsstatus der Eltern <strong>und</strong> der <strong>Arbeit</strong>slosengeld-II-Bezug im Zusammenhang<br />
stehen mit der Bildungsbeteiligung nach der Gr<strong>und</strong>schule.<br />
Der Erwerbsstatus der Eltern wirkt sich <strong>in</strong> der bivariaten Betrachtung erst dann negativ auf<br />
den Schulbesuch des K<strong>in</strong>des aus, wenn ke<strong>in</strong> Elternteil e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit nachgeht (Abbildung<br />
13). In diesem Fall erhöht sich der Anteil an Hauptschülern deutlich, der Anteil der<br />
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