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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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als Personen von 65 Jahren <strong>und</strong> älter. Betrachtet man den Haushaltskontext, weisen Alle<strong>in</strong>stehende<br />

das höchste Risiko e<strong>in</strong>er gestörten Transmission auf. Im Gegensatz zu Paaren liegt das<br />

Risiko mehr als doppelt so hoch. Ebenfalls deutlich erhöhte Risiken haben Personen ohne<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Personen, deren persönliche Netzwerke nur wenig Unterstützung leisten (jeweils<br />

mehr als doppelt so hoch), Personen ohne Wohneigentum (um 45% erhöht) <strong>und</strong> Raucher (um<br />

40% erhöht). Frauen weisen e<strong>in</strong> um fast 60% erhöhtes Risiko auf, trotz ausreichender Ressourcen<br />

e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Lebensstandard zu haben. Im Bereich gesicherter E<strong>in</strong>kommen gilt<br />

zudem, dass je höher das E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong>nerhalb der gesicherten Zone ist, desto ger<strong>in</strong>ger ist<br />

das Risiko auf e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Lebensstandard. Wirft man e<strong>in</strong>en Blick auf die Vorgeschichte,<br />

so zeigt sich e<strong>in</strong> deutlicher Schatten der Vergangenheit: Personen, die im Vorjahr arm waren<br />

(untere 20%), haben e<strong>in</strong>e um fast 50% erhöhtes Risiko, e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Lebensstandard zu<br />

haben, auch wenn sie <strong>in</strong>zwischen über e<strong>in</strong> gesichertes E<strong>in</strong>kommen verfügen. Dagegen haben<br />

unterschiedliche Lebenshaltungskosten zwischen Stadt <strong>und</strong> Land sowie neuen <strong>und</strong> alten B<strong>und</strong>esländern,<br />

das Bildungsniveau, täglicher Alkoholkonsum <strong>und</strong> selbstständige Erwerbstätigkeit<br />

ke<strong>in</strong>en statistisch nachweisbaren E<strong>in</strong>fluss.<br />

Umgekehrt kann man sich die Frage stellen, welche Schutzfaktoren dazu führen, dass<br />

Personen trotz aktuell ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>kommen (untere 20%) ke<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Lebensstandard<br />

haben (obere 60%). Es zeigen sich e<strong>in</strong>ige spiegelbildliche Effekte 48 : So haben Ersparnisse den<br />

mit Abstand stärksten Effekt. Personen mit Ersparnissen haben e<strong>in</strong>e mehr als vierfach erhöhte<br />

Chance trotz ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommens e<strong>in</strong>en gesicherten Lebensstandard aufzuweisen. Auch das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> von Wohneigentum (2-fache) erhöht die Chance deutlich, auch bei ger<strong>in</strong>gem<br />

E<strong>in</strong>kommen, e<strong>in</strong>en gesicherten Lebensstandard halten zu können. Im Vergleich zu Personen<br />

zwischen 46 <strong>und</strong> 64 Jahren haben Personen zwischen 15 <strong>und</strong> 29 Jahren e<strong>in</strong>e fast 2mal höhere<br />

Chance auf e<strong>in</strong>e effektive Umwandlung der Ressourcen. Und auch Personen mit selbstständiger<br />

Erwerbstätigkeit weisen e<strong>in</strong>e doppelt so hohe Chance auf, trotz ger<strong>in</strong>ger Ressourcen e<strong>in</strong>en<br />

ausreichenden Lebensstandard zu generieren. Negativ wirkt sich h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong> Wohnort <strong>in</strong> den<br />

neuen B<strong>und</strong>esländern aus, der die Chance auf e<strong>in</strong>e effiziente Umwandlung halbiert. Männer<br />

weisen e<strong>in</strong>e um 50% höhere Chance auf, ger<strong>in</strong>ge Ressource <strong>in</strong> Lebensstandard umwandeln zu<br />

können als Frauen. Zudem ist Nichtrauchen e<strong>in</strong> wesentlicher Schutzfaktor, der ebenfalls die<br />

Chancen um 50% erhöht. Dagegen hat die exakte Höhe des E<strong>in</strong>kommens <strong>in</strong>nerhalb der unteren<br />

20 Prozent ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss. Hier ist die tatsächliche Streuung jedoch auch durch das staatlich<br />

gesicherte Existenzm<strong>in</strong>imum eher ger<strong>in</strong>g. Der Schatten der Vergangenheit zeigt sich hier<br />

noch deutlicher: Wer <strong>in</strong> der Vergangenheit über e<strong>in</strong> gesichertes E<strong>in</strong>kommen (obere 60%) verfügt<br />

hat, hat e<strong>in</strong>e fast vierfach erhöhte Chance bei aktuell ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen, ke<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen<br />

Lebensstandard aufzuweisen. Ebenfalls ke<strong>in</strong>en statistisch nachweisbaren E<strong>in</strong>fluss haben<br />

unterschiedliche Lebenshaltungskosten zwischen Stadt <strong>und</strong> Land, das Bildungsniveau,<br />

48 Risikofaktoren <strong>und</strong> Schutzfaktoren müssen <strong>in</strong> diesen Analysen nicht zwangsläufig kohärent se<strong>in</strong>. Auch wenn<br />

sich viele spiegelbildliche Effekte zeigen, können die Mechanismen unabhängig vone<strong>in</strong>ander funktionieren, da<br />

es sich um zwei verschiedene Personengruppen handelt.<br />

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