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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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geren Zeitraum machen zu können, bietet sich der Blick <strong>in</strong> vorliegende Forschungsergebnisse<br />

an. Seit der Zusammenlegung von Sozialhilfe <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>slosenhilfe zu <strong>Arbeit</strong>slosengeld II im<br />

Jahre 2005 wird die Dynamik im Leistungsbezug am Institut <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>smarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung<br />

(IAB) <strong>in</strong> Nürnberg erforscht. Graf <strong>und</strong> Rudolph (2009) zeigen <strong>in</strong> ihren Untersuchungen<br />

zur Dauer des Leistungsbezugs <strong>und</strong> zum Turnover aller Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften im SGB<br />

II <strong>für</strong> das Jahr 2007 e<strong>in</strong>en immer früheren Aufstieg der Kurzzeitbezieher aus dem Leistungsbezug.<br />

Es gibt jedoch auch e<strong>in</strong>e Gruppe von Personen, die den Aufstieg aus dem SGB II nicht<br />

schaffen. Fast die Hälfte der Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften, die 2005 im Bezug s<strong>in</strong>d, ist auch drei<br />

Jahre später noch hilfebedürftig.<br />

Bei den Aufstiegen aus dem E<strong>in</strong>kommensarmutsrisikobereich ist e<strong>in</strong>e Erhöhung des<br />

lange Zeit konstanten Anteils dauerhaft Betroffener, <strong>in</strong>sbesondere ab 2002, feststellbar<br />

(Goebel et al. 2006). Dementsprechend haben sich die Übergänge aus e<strong>in</strong>er prekären E<strong>in</strong>kommenssituation<br />

<strong>in</strong> höhere E<strong>in</strong>kommenslagen verr<strong>in</strong>gert. Auch Goebel et al. (2007) weisen<br />

auf e<strong>in</strong>e nachlassende Dynamik <strong>in</strong> der unteren E<strong>in</strong>kommensschicht seit Anfang der 2000er<br />

Jahre h<strong>in</strong>. Von e<strong>in</strong>er Verfestigung der Armut <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren spricht ebenfalls Groh-<br />

Samberg (2010), der bei se<strong>in</strong>en Analysen e<strong>in</strong>en komb<strong>in</strong>ierten E<strong>in</strong>kommens<strong>in</strong>dikator verwendet<br />

41 .<br />

6.2.3 Risikofaktoren <strong>und</strong> Schutzmechanismen<br />

Nachdem nun e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Betrachtung der Austrittsraten erfolgt ist, wird <strong>in</strong> diesem Abschnitt<br />

auf die Risikofaktoren <strong>und</strong> Schutzmechanismen <strong>für</strong> Aufstiege aus dem Leistungsbezug<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Diese <strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong> haushaltsbezogenen Faktoren wirken auf die Aufwärtsmobilitätsprozesse<br />

im Armutsbereich, <strong>in</strong>dem sie Aufstiege entweder begünstigen oder<br />

verh<strong>in</strong>dern. Die Risikofaktoren <strong>und</strong> Schutzmechanismen beziehen sich entweder auf den Bedarf<br />

oder die Ressourcen von Haushalten. Der Bedarf e<strong>in</strong>es Haushalts wird über dessen Größe<br />

<strong>und</strong> Zusammensetzung bestimmt, während die Ressourcen auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt zur Erzielung<br />

e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>kommens e<strong>in</strong>gesetzt werden können. In Abbildung 73 s<strong>in</strong>d die Austrittsraten<br />

<strong>für</strong> die Ausprägungen der Merkmale Bildung, Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, Ges<strong>und</strong>heitszustand,<br />

Erwerbsstatus, Langzeitbezug <strong>und</strong> Haushaltstyp dargestellt.<br />

41 Dieser berücksichtigt neben den zur Verfügung stehenden Ressourcen auch die Wohnsituation <strong>und</strong> die Teilhabe<br />

am <strong>Arbeit</strong>smarkt.<br />

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