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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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erneut Hilfe <strong>in</strong> Anspruch nehmen. Dies gilt hier besonders <strong>für</strong> <strong>in</strong>stabile, kurzfristige Beschäftigungen.<br />

Bruckmeier, Graf <strong>und</strong> Rudolph (2010) zeigen, dass die von Leistungsempfängern<br />

aufgenommen Beschäftigungen oft <strong>in</strong>stabil s<strong>in</strong>d. Bei Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses<br />

ist <strong>in</strong> vielen Fällen e<strong>in</strong>e erneute Hilfebedürftigkeit zu erwarten.<br />

Zu den wichtigsten E<strong>in</strong>flüssen, die Aufstiege aus dem E<strong>in</strong>kommensrisikobereich fördern,<br />

zählen die eigene Aufnahme oder Ausweitung e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> die Aufnahme<br />

oder Ausweitung e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit durch weitere Haushaltsmitglieder (vgl. auch Hauser<br />

<strong>und</strong> Berntsen 1992, Andreß 1996, Kortmann 2000, Oxley et al. 2000, Andreß <strong>und</strong> Krüger<br />

2006, Valletta 2006).<br />

Haushaltskonstellation<br />

Auch Ereignisse im Haushalt können E<strong>in</strong>fluss auf Aufstiege aus dem ALG-II-Bezug nehmen.<br />

Hierbei können <strong>in</strong>sbesondere Veränderungen <strong>in</strong> der Haushaltskonstellation durch demographische<br />

Ereignisse Aufstiege aus dem Leistungsbezug positiv oder negativ bee<strong>in</strong>flussen. So<br />

kann e<strong>in</strong> Partner den Haushalt aus verschiedenen Gründen verlassen (Trennung, Scheidung,<br />

Tod) oder e<strong>in</strong> neuer Partner zum Haushalt dazu kommen (Zusammenzug oder Heirat). Innerhalb<br />

der ALG-II-Population berichten 2% (Männer <strong>und</strong> Frauen gleichermaßen) den E<strong>in</strong>zug<br />

e<strong>in</strong>es neuen Partners, den Auszug e<strong>in</strong>es Partners berichten h<strong>in</strong>gegen 1% der Frauen <strong>und</strong> weniger<br />

als 1% der Männer (Ergebnis nicht dargestellt) 43 . Durch Geburten sowie durch den Auszug<br />

von K<strong>in</strong>dern aus dem Haushalt können sich ebenfalls die Bedarfe des Haushalts, aber<br />

auch die Erwerbsmöglichkeiten, verändern. Die Geburt e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des berichtet 5% bei der<br />

Gruppe der 30-49-Jährigen. Den Auszug e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des berichten 3% der Frauen <strong>und</strong> 1% der<br />

Männer zwischen 30 <strong>und</strong> 64 Jahren im ALG-II-Bezug. Veränderungen durch Ereignisse auf<br />

Haushaltsebene besitzen verstärkt das Potenzial, die Hilfebedürftigkeit gravierend <strong>und</strong> dauerhaft<br />

zu bee<strong>in</strong>flussen. Abbildung 76 zeigt den Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen<br />

<strong>und</strong> den jeweiligen Austrittsraten. Der Auszug e<strong>in</strong>es Partners wird aufgr<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ger Fallzahlen<br />

nicht dargestellt.<br />

43 Analysen von Gramlich et al. (2011) weisen darauf h<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> leicht positiver Zusammenhang zwischen<br />

Haushaltsveränderungen <strong>und</strong> Austritten aus dem Panel besteht. Somit könnten diese Anteile unterschätzt se<strong>in</strong>.<br />

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