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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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f<strong>und</strong>e <strong>in</strong> die nationale <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationale Literatur e<strong>in</strong>geordnet <strong>und</strong> noch e<strong>in</strong>mal auf mögliche<br />

Ursachen verwiesen.<br />

7.2. Methodisches Vorgehen, E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> soziale Klassen<br />

Für die vorliegenden Fragestellungen zur <strong>in</strong>tergenerationalen Weitergabe von Armutsrisiken<br />

wäre es wünschenswert, über große Datensätze zu verfügen, <strong>in</strong> denen die materielle Situation<br />

(d.h. <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die E<strong>in</strong>kommenssituation) von zwei Generationen zu e<strong>in</strong>em vergleichbaren<br />

Zeitpunkt enthalten ist, also beispielsweise die E<strong>in</strong>kommenssituation des Haushalts e<strong>in</strong>er<br />

Person im mittleren Erwachsenenalter <strong>und</strong> gleichzeitig die E<strong>in</strong>kommenssituation des Haushalts<br />

der Eltern dieser Person zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt, als die Eltern im mittleren Erwachsenenalter<br />

waren. Solche Daten existieren <strong>für</strong> <strong>Deutschland</strong> nur mit sehr ger<strong>in</strong>gen Fallzahlen (max.<br />

1000 Befragte, vgl. Schnitzle<strong>in</strong> 2008, Blanden 2005), <strong>und</strong> diese Daten (etwa das SOEP) erlauben<br />

momentan noch ke<strong>in</strong>e Aussagen über zeitliche E<strong>in</strong>wicklungen. Daher werden <strong>für</strong> die<br />

folgenden Analysen statt E<strong>in</strong>kommensangaben berufliche Informationen über die beiden Generationen<br />

verwendet. Solche Daten liegen mit ausreichend großer Fallzahl vor, sie s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Zuverlässigkeit der Angaben den E<strong>in</strong>kommensangaben überlegen, <strong>und</strong> berufliche<br />

Informationen erweisen sich aufgr<strong>und</strong> von E<strong>in</strong>kommensschwankungen mitunter als besserer<br />

Indikator <strong>für</strong> „permanentes E<strong>in</strong>kommen“ als die Verwendung von tatsächlichen E<strong>in</strong>kommensangaben<br />

<strong>für</strong> nur e<strong>in</strong>ige wenige Jahre.<br />

Die beruflichen Informationen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternational weit verbreitete Klassifikation<br />

überführt (soziale Klassen nach Erikson/Goldthorpe 1992), mit der es möglich ist, sowohl<br />

Entwicklungen über die Zeit als auch Unterschiede zu anderen Ländern zu identifizieren. 52 In<br />

der häufig verwendeten 7-Klassen-Version des Klassenschemas werden folgende Klassenpositionen<br />

unterschieden (vgl. Pollak 2010): Die erste Klassenposition bilden leitende Angestellte,<br />

höhere Beamte/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Selbstständige <strong>in</strong> freien Berufen (z.B. Rechtsanwälte/<strong>in</strong>nen, Ärzte/<strong>in</strong>nen)<br />

<strong>und</strong> Unternehmer mit mehr als 50 Beschäftigten e<strong>in</strong>. Es folgen (hoch) qualifizierte<br />

Angestellte (z.B. Verwaltungsbedienstete, Gr<strong>und</strong>schullehrer/<strong>in</strong>nen) <strong>und</strong> gehobene Beamte/<strong>in</strong>nen<br />

als zweite Gruppe sowie mittlere Angestellte (z.B. Sekretäre/<strong>in</strong>nen, e<strong>in</strong>fache Verwaltungsbedienstete)<br />

als dritte Gruppe. Selbstständige <strong>in</strong> Handel, Gewerbe, Industrie <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

mit bis zu 49 Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen bilden die vierte Gruppe. Die heute nur noch kle<strong>in</strong>e<br />

Gruppe von Landwirten/<strong>in</strong>nen wird <strong>in</strong> der fünften Gruppe zusammengefasst. Facharbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Meister/<strong>in</strong>nen im <strong>Arbeit</strong>er- <strong>und</strong> Angestelltenverhältnis s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der sechsten<br />

Gruppe aufgeführt. Die letzte Gruppe besteht aus un- <strong>und</strong> angelernte <strong>Arbeit</strong>er/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>erseits<br />

<strong>und</strong> aus Angestellten mit e<strong>in</strong>fachen Rout<strong>in</strong>etätigkeiten andererseits. Tabelle 19 zeigt die sieben<br />

Gruppen noch e<strong>in</strong>mal im Überblick. Für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachere sprachliche Darstellung werden<br />

52 Zur Bestimmung der Klassenposition wurden die selbst e<strong>in</strong>geordnete berufliche Stellung sowie der Beruf<br />

selbst verwendet. Ist jemand aktuell nicht erwerbstätig, so wird die zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit verwendet,<br />

soweit diese <strong>in</strong> den Daten vorliegt. Personen, die nie erwerbstätig waren, werden <strong>in</strong> dieser Analyse nicht<br />

berücksichtigt.<br />

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