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Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

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Vergleicht man diese Ergebnisse mit den subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen der erwarteten Aufstiegschancen<br />

aus dem <strong>Arbeit</strong>spaket 2, so zeigt sich, dass die Personen mit ihren E<strong>in</strong>schätzungen<br />

über die E<strong>in</strong>flussfaktoren teilweise richtig liegen. So bestätigt sich der erwartete E<strong>in</strong>fluss<br />

von Bildung <strong>und</strong> Alter. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> der ALG-II-Population besonders Erwerbstätige<br />

die hohe Austrittsraten auf. Da <strong>in</strong>nerhalb der ALG-II-Population nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Varianz<br />

des E<strong>in</strong>kommens vorliegt, kann hier nicht geklärt werden, <strong>in</strong> wie fern e<strong>in</strong> höheres E<strong>in</strong>kommen<br />

die Aufstiegschancen m<strong>in</strong>dert.<br />

6.2.4 Ereignisse<br />

Zusätzlich zur ressourcenbezogenen Sichtweise, welche die Aufstiegschancen nach bestimmten<br />

<strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong> haushaltsbezogenen Merkmalen unterscheidet, erfolgt e<strong>in</strong>e Betrachtung<br />

von Ereignissen im Lebensverlauf, die die Aufwärtsmobilität bee<strong>in</strong>flussen können. Hauptursachen<br />

von Dynamik im Leistungsbezug s<strong>in</strong>d Änderungen der Erwerbskarrieren e<strong>in</strong>zelnen<br />

Haushaltsmitglieder <strong>und</strong> Änderungen des haushaltsspezifischen Bedarfs <strong>in</strong>folge demographischer<br />

oder sozialer Prozesse. Die Determ<strong>in</strong>anten können <strong>in</strong> drei Kategorien unterteilt werden.<br />

Erstens <strong>in</strong> die Aufnahme bzw. Verbesserung e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit, zweitens <strong>in</strong> Veränderungen<br />

der Haushaltskonstellation durch Zu- <strong>und</strong> Auszüge <strong>und</strong> drittens <strong>in</strong> die Aufnahme weiterer<br />

E<strong>in</strong>kommensquellen. Zusätzlich werden Veränderungen <strong>in</strong> der regionalen <strong>Arbeit</strong>smarktlage<br />

betrachtet.<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Die Partizipation am <strong>Arbeit</strong>smarkt stellt die zentrale E<strong>in</strong>flussmöglichkeit zur Erzielung materieller<br />

Wohlfahrt dar. Die Aufnahme e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit bzw. e<strong>in</strong>e verbesserte Entlohnung<br />

ist somit e<strong>in</strong> entscheidendes Ereignis beim Verlassen des Gr<strong>und</strong>sicherungsbezuges. Hierzu<br />

zählen Neue<strong>in</strong>stige <strong>in</strong> Erwerbstätigkeit mit e<strong>in</strong>em Bruttoerwerbse<strong>in</strong>kommen von m<strong>in</strong>destens<br />

800 Euro <strong>und</strong> Veränderungen des Bruttoerwerbse<strong>in</strong>kommens über 800 Euro mit e<strong>in</strong>em Anstieg<br />

von mehr als 10%. Diese Grenze kann durch unterschiedliche Verhältnisse von Umfang<br />

der <strong>Arbeit</strong>szeit <strong>und</strong> Entlohnung erreicht werden. Neben der eigenen Erwerbsaufnahme kann<br />

<strong>in</strong> Paarhaushalten auch die Aufnahme e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit durch den Partner die Aufstiegschancen<br />

verbessern.<br />

Betrachtet man zunächst <strong>für</strong> die ALG-Population getrennt nach dem Alter, wer <strong>in</strong> Erwerbstätigkeit<br />

übergeht, stellt sich folgendes Bild dar (Ergebnis nicht dargestellt). In der Altersgruppe<br />

der 30 bis 49-Jährigen berichten 12% (10% der Frauen <strong>und</strong> 15% der Männer) e<strong>in</strong>e<br />

Erwerbsaufnahme (oder Erweiterung). Bei den 50 bis 64-Jährigen weisen nur 5% e<strong>in</strong>en Erwerbse<strong>in</strong>tritt<br />

auf. Frauen haben <strong>in</strong> dieser Altersgruppe e<strong>in</strong>e höhere E<strong>in</strong>trittsrate <strong>in</strong> Erwerbstätigkeit<br />

als Männer (6% bei Frauen <strong>und</strong> 4% bei Männern). Dabei handelt es sich vorrangig um<br />

Neuaufnahmen e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit (9% bei den 30 bis 49-Jährigen <strong>und</strong> 4% bei den 50 bis<br />

64-Jährigen). Nach Koller <strong>und</strong> Rudolph (2011) handelt es sich dabei allerd<strong>in</strong>gs häufig um<br />

<strong>in</strong>stabile Beschäftigungsverhältnisse, die <strong>in</strong> knapp der Hälfte der Fälle nicht länger als e<strong>in</strong><br />

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