Lebenslagen in Deutschland - Bundesministerium für Arbeit und ...

Die Daten für die folgenden Analysen wurden in umfangreichen Vorarbeiten aus einer
Reihe unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher Studien zusammengestellt, die zwischen
1976 und 2010 in der Bundesrepublik Deutschland erhoben wurden (vgl. Pollak 2001, Müller/Pollak
2004). 54 Mit diesen Daten kann man bei dem bestehenden Fokus auf das mittlere
Erwachsenenalter (30-64 Jahre) für Westdeutschland Geburtsjahrgänge zwischen 1920 und
1980 beobachten, für Ostdeutschland die Geburtsjahrgänge 1930-1980.
Die folgenden Abbildungen 97a und 97b zeigen an, wie sich die Zusammensetzung
der Klassen über die Zeit hinweg verändert hat. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass die beobachteten
Geburtsjahrgänge alle im Zeitraum zwischen 1976-2010 befragt wurden.
Abbildung 97a: Verteilung der Klassenpositionen nach Geburtsjahrgängen
(für alle Befragten, 1976-2010)
Verteilung der Klassenpositionen
1920-29 1930-39 1940-49 1950-59 1960-69 1970-80
100
90
11
13
16
15
14
14
Befragte sind... (in %)
80
70
60
50
40
30
20
13
9
4
24
18
12
7
2
27
22
15
7
1
23
21
16
6
1
26
23
14
6
1
26
25
14
6
1
24
20
10
20
20
15
15
17
16
0
Ungel. Arbeiter Facharbeiter Landwirte Selbstständige
Mittl. Angestellte Hochqual. Angest. Leit. Angestellte
Die Gesamtbetrachtung zeigt, dass sich im Verlauf der Geburtsjahrgänge die Klassenzusammensetzung
nur allmählich wandelt. In den ältesten Geburtsjahrgängen hatten gut 30%
eine (hoch) qualifizierte oder leitende Position, in den jüngsten Jahrgängen sind es knapp
40%. Dagegen nimmt der Anteil der Arbeiter und Bauern über die Zeit hinweg ab, von knapp
50% in den ältesten Jahrgängen zu gut 40% in den jüngsten Jahrgängen.
54 Die Daten stammen aus den ALLBUS-Wellen 1980-2010, aus dem sozio-ökonomischen Panel (Stichproben
A-F und H), aus der ZUMA-Standarddemographie 1976-1982, aus den deutschen Lebensverlaufstudien sowie
aus dem International Social Justice Project und wurden in sehr aufwändigen Rekodierungen vergleichbar gemacht
(Müller/Pollak 2004). Durch die Kombination der unterschiedlichen vergleichbaren Datenquellen ist es
möglich, eine sehr große Fallzahl zu erreichen (ca. 17.000 Männer und 10.000 Frauen für Westdeutschland,
jeweils ca. 5000 Männer und Frauen für Ostdeutschland). Der kompilierte Datensatz bildet die mit Abstand
größte verfügbare Datensammlung zu sozialer Mobilität in Deutschland.
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