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Die Islamische Revolution in Iran als Gegenstand der Politischen ...

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0. E<strong>in</strong>leitung – <strong>Iran</strong>? – Es stellen sich Fragen!<br />

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– Arbeiten im Bereich <strong>der</strong> Weltsystemtheorie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge von Wallerste<strong>in</strong> 12 , die im Semiperipherien-<br />

Konzept wesentliche Grundlagen für die Untersuchung bereitstellen konnte. 13 Als Autoren s<strong>in</strong>d hier vor<br />

allem Wallerste<strong>in</strong>/Decdeli/Kasaba, Nolte, wie<strong>der</strong>um Waldhoff und Kürşat-Ahlers, aber auch türkische<br />

Autoren wie Adanır [1995, 2001] und Bilge Criss [2001] zu nennen. In Untersuchungen zu Ost- und Ost-<br />

Mitteleuropa s<strong>in</strong>d hier u.a. zu nennen Nettelmann [1997, 2001], Centkowski [1993] und mit stärker geographisch<br />

ausgerichteten Ansätzen Kortus [1993]. Wesentliche grundsätzliche Fragen werfen die Arbeiten<br />

von Rokkan [2000] auf.<br />

Ansätze zur <strong>Politischen</strong> Kultur s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Arbeiten des Verfassers nachgewiesen. Zu den Ursprüngen des Konzeptes<br />

<strong>der</strong> political culture nach Almond und Verba wird e<strong>in</strong>e kritische Perspektive aufgebaut und Autoren wie<br />

Geertz, Heitmeyer, Tomasz Markiewicz, Petsche o<strong>der</strong> Eisenschmidt und – <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>e kritische Perspektive<br />

zum Identitätskonzept – Bernhardt herangezogen. Der Anwendungsfall <strong>der</strong> „political correctness“ wird<br />

von Haselbach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeit untersucht, die <strong>in</strong> diesem Kontext fruchtbar gemacht werden kann. Dass hier<br />

die schon „klassischen“ Ansätze des symbolischen Interaktionismus 14 und <strong>der</strong> kritischen Ethnographie [Lévi-<br />

Strauss 1977, Leiris 1977, Mead 1931, 1935, 1949] 15 aufgearbeitet worden s<strong>in</strong>d, versteht sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> kritische<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> „Dritte-Welt“-Konzepte von selbst. Hier ergibt sich weniger e<strong>in</strong> Forschungs- <strong>als</strong> e<strong>in</strong> Rezeptions-<br />

und Anwendungsdesi<strong>der</strong>at.<br />

Zum Thema Islam ist e<strong>in</strong>e Fülle von Material aufgearbeitet worden, das hier nicht im E<strong>in</strong>zelnen ausgebreitet<br />

werden soll. H<strong>in</strong>gewiesen sei aber vor allem auf neuere Studien von Tibi, Antes und Tan. In Bezug auf das<br />

Beispiel <strong>Iran</strong> s<strong>in</strong>d die Arbeiten von Gholamasad bedeutend. Dass <strong>in</strong> diesen Bereich auch die kritische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem Orientalismus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge u.a. des Werkes des 2003 verstorbenen Maßstäbe setzenden<br />

Autors Edward W. Said [1981] fällt, versteht sich von selbst.<br />

Aus an<strong>der</strong>en Kontexten abgeleitete, aber didaktische Konzepte be<strong>in</strong>haltende Konzepte stützen sich sowohl auf<br />

die „Klassiker“ <strong>der</strong> <strong>Politischen</strong> Didaktik 16 <strong>als</strong> auch auf Autoren, denen <strong>der</strong> Verfasser viele Anregungen – auch<br />

zur kritischen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung – dankt wie Bernhard Claußen, Wellie, Lobeda, Narr und Weiler. 17 In <strong>der</strong><br />

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14<br />

von <strong>der</strong> DTA organisiert worden s<strong>in</strong>d und <strong>der</strong>en Ergebnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schriftenreihe „ZwischenWelten“ publiziert werden.<br />

Für die vorliegende Arbeit wurden vor allem Aufsätze von Adanır, Kula, Yumul, Sabuncu und San herangezogen, die alle<br />

im bislang letzten Sammelwerk erschienen s<strong>in</strong>d: Kürşat-Ahlers, Elç<strong>in</strong>/Tan, Dursun/Waldhoff, Hans-Peter, Hg., 2001: Türkei<br />

und Europa. Facetten e<strong>in</strong>er Beziehung <strong>in</strong> Vergangenheit und Gegenwart. Wissenschaftliche Schriftenreihe: Zwischen-<br />

Welten: Theorien, Prozesse und Migrationen. Hg. Kürşat-Ahlers, Elç<strong>in</strong> / Tan, Dursun / Waldhoff, Hans-Peter, Institut für<br />

Soziologie <strong>der</strong> Universität Hannover <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Deutsch-türkischen Vere<strong>in</strong>igung zum sozial- und geisteswissenschaftlichen<br />

Austausch (DTA), Hannover. Hannover (IKO – Verlag für Interkulturelle Kommunikation). Vergleiche zu<br />

diesem Komplex auch die Web-Präsentation <strong>der</strong> DTA unter http://www.dta-uni-hannover.de, die vom Verfasser redaktionell<br />

verantwortet wird.<br />

1974 passim (vgl. dazu auch: Voigt 1996b, 2001b, 2001d)<br />

Vgl. die hier herangezogenen Arbeiten: Wallerste<strong>in</strong> 1974, 1995a/b, Wallerste<strong>in</strong> / Decdeli / Kasaba 1984, Nolte 1966, 1993,<br />

1991 (Hg.), vgl. dazu auch die Arbeit von Noltes ›Vere<strong>in</strong> für Geschichte des Weltsystems e.V.‹, Waldhoff 1995, Kürşat-<br />

Ahlers 1994, 1995, 2001, Adanır 2001, Criss 2001 (beide <strong>in</strong> Kürşat-Ahlers / Tan / Waldhoff, 2001, vgl. Anm. 11), Nettelmann<br />

1997a/b, 2001 u.a., Centkowski 1993, Kortus 1993, Rokkan 2000.<br />

Brumlik, Liebow, Ste<strong>in</strong>ert, Popitz und Bolte, a.a.O. (vgl. auch: Voigt 2001c, Wolf/Voigt 1978)<br />

15<br />

<strong>Die</strong>se kritische und teilnehmende Ethnographie ist zwar nicht unumstritten. Doch s<strong>in</strong>d klassische Werke <strong>der</strong> herangezogenen<br />

Autoren, Lévi-Strauss, Leiris, Mead, wesentlich, um die Vielschichtigkeit <strong>der</strong> Beziehungen von sozialen Realitätsdef<strong>in</strong>itionen<br />

und <strong>der</strong> pr<strong>in</strong>zipiellen Subjektivität von Rezeptionsvorgängen methodisch zu bewältigen. Notwendig wird dann e<strong>in</strong><br />

Konzept <strong>der</strong> grundlegenden Mehrschichtigkeit <strong>der</strong> Realität. Indem die Autoren <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Situation selbst arbeiten,<br />

verän<strong>der</strong>n sie diese zwar, nutzen aber dennoch die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit e<strong>in</strong>er Innensicht sozialer und sozialpsychologischer<br />

Prozesse. In e<strong>in</strong>er didaktischen In-Wert-Setzung werden die Schriften dieser Autoren zunächst Empathie bei den Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern wecken, provozieren damit aber die notwendigen distanzierenden kritischen Fragestellungen. Auch<br />

thematisch lassen sich für die vorliegende Studie Anregungen gew<strong>in</strong>nen, vor allem durch die Thematisierung <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>differenzierung<br />

<strong>in</strong> unterschiedlichen kulturellen Milieus und ihre unterschiedliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> kulturell differenzierte<br />

Sozialisationsumwelten.<br />

16<br />

Hilligen, Klafki (Konzept <strong>der</strong> „Schlüsselprobleme“), von Oertzen, Seifert, Roloff, Negt u.a. Es erübrigt sich, diese „klassischen“<br />

Autoren an dieser Stelle mit ausgewählten Werken nachzuweisen. E<strong>in</strong>e Politikdidaktik, die sich nicht <strong>in</strong> wesentlichen<br />

Aspekten und Fragestellungen – nicht immer jedoch <strong>in</strong> den gegebenen Antworten! – diesen Autoren verdankt, ist<br />

heute wohl nicht denkbar.<br />

17<br />

Bernhard Claußen wird <strong>in</strong> dieser Studie für ihre didaktischen Konzeptionen durchgängig und immer wie<strong>der</strong> befruchtend<br />

herangezogen, so dass sich e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Nachweis an dieser Stelle erübrigt. Wolfgang Lobeda ist durch se<strong>in</strong>e kritischen<br />

Arbeiten noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> DDR zu e<strong>in</strong>er Schlüsselfigur <strong>der</strong> persönlichen Betroffenheit durch Transformationsprozesse<br />

geworden. Wesentlichen Aufschluss über se<strong>in</strong>e Arbeit bietet die Festschrift zu se<strong>in</strong>em 70. Geburtstag, die von Claußen/Zschieschang<br />

2002 herausgegeben wurde. Ansonsten vgl. die hier herangezogenen Arbeiten: Wellie (Claußen/Wellie,<br />

Hg., 1996), Narr 1983, 1999, 2001 gel<strong>in</strong>gt es, die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong>nerer und gesellschaftlicher Prozesse und Konflikte <strong>in</strong><br />

Globalisierungszusammenhänge zu thematisieren. <strong>Die</strong> eher rechtlich und grundrechtlich prononcierten Studien von Hagen<br />

Weiler (1979) bestimmen auch Grenzziehungen e<strong>in</strong>es gefor<strong>der</strong>ten Paradigmenwechsels <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Schulpraxis.<br />

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