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Die Islamische Revolution in Iran als Gegenstand der Politischen ...

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<strong>Die</strong> <strong>Islamische</strong> <strong>Revolution</strong> <strong>in</strong> <strong>Iran</strong> <strong>als</strong> <strong>Gegenstand</strong> <strong>der</strong> <strong>Politischen</strong> Bildung und<br />

<strong>als</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung für den sozialwissenschaftlichen Unterricht<br />

<strong>Die</strong> Chancen, das Augenmerk und schulische wie orig<strong>in</strong>äre Interesse auf die vorliegende Problematik zu lenken,<br />

s<strong>in</strong>d zweifellos gegeben.<br />

Es ist z.B. die Kehrseite, <strong>der</strong> gegenwärtig problematischen <strong>in</strong>nergesellschaftlichen, d.h. z. T. <strong>in</strong> unwürdigen<br />

und an Inhumanität grenzenden „Kehrseite“ anzuknüpfen. Geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d die großen Themenbereiche „Islam“ mit<br />

den Unterkategorien „Islamisierung“ o<strong>der</strong> gar „Fundamentalismus“. Es handelt sich um Ansätze, die – ohne dieses<br />

weiterh<strong>in</strong> kommentierend auszuweiten – <strong>in</strong> unserer Gesellschaft diskutiert, ventiliert, lei<strong>der</strong> aber auch, und das ist<br />

das Bedrückende, <strong>in</strong> unwürdiger Weise funktionalisiert und <strong>in</strong>strumentalisiert werden.<br />

<strong>Die</strong>se zum<strong>in</strong>dest latent vorliegende Rahmenbed<strong>in</strong>gung kann e<strong>in</strong>erseits nicht verdrängt o<strong>der</strong> gar h<strong>in</strong>wegdiskutiert<br />

werden. Im Gegenteil: Aufgabe <strong>der</strong> Schule ist es, <strong>in</strong> angemessener Weise gegenwärtige Situationen e<strong>in</strong>zubeziehen<br />

und für den Unterricht fruchtbar zu machen.<br />

Gesellschaftspolitisch hat es die erzieherische Funktion zur Toleranz und friedlichem Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> junger<br />

Menschen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere <strong>in</strong>haltliche Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem Konzept <strong>der</strong> fächerübergreifenden <strong>Politischen</strong> Bildung<br />

verbietet sich an dieser Stelle. Daher sei hier nur auf die <strong>in</strong> den Anmerkungen annotierten Aufsätze verwiesen, die<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>haltlichen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit diesem Konzept für Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer genügend erste Ansätze<br />

bereit stellen.<br />

5.1.2.5. Résumé <strong>in</strong> Stichworten<br />

Nachdem nun an Hand von ausgewählten Zitaten und Rekursen auf unsere Studie versucht wurde, zentrale<br />

didaktische Problemlagen noch e<strong>in</strong>mal zu rekapitulieren um sie für die praktische Unterrichtsvorbereitung fruchtbar<br />

zu machen, soll abschließend noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Résumé <strong>in</strong> Stichworten zusammengestellt werden, auf die die<br />

nachfolgenden Unterrichtsvorschläge zurückgreifen können.<br />

Zunächst sollen die Punkte hervorgehoben werden, die sich anbieten, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unterrichtsvorbereitung durch die<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer e<strong>in</strong>e zentrale Rolle zu spielen.<br />

Es mag dabei so aussehen, <strong>als</strong> ob e<strong>in</strong>e für viele Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen fremde theoretische Grundlegung<br />

e<strong>in</strong>e Rolle spielen soll. <strong>Die</strong>s mag im Idealfall durchaus s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> – und sich auf historisch-sozialwissenschaftliche<br />

Ansätze zum Beispiel von Norbert Elias 608 o<strong>der</strong> Immanuel Wallerste<strong>in</strong> 609 beziehen – doch reicht es vielleicht<br />

aus, sich <strong>der</strong> dah<strong>in</strong>ter stehenden Fragestellungen bewusst zu werden und Verständnisprobleme durch lexikalische<br />

Recherche o<strong>der</strong> Internet-Suche zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> „freien Enzyklopädie Wikipedia“ (bei allen <strong>in</strong>haltlichen<br />

Vorbehalten dennoch e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Näherung!) kundig zu machen.<br />

Zunächst geht es um die schon zuvor angesprochene Realitätswahrnehmung und ihren E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

möglichen Erklärungsdimensionen:<br />

• Krisenwahrnehmung <strong>als</strong> globales Paradigma (vgl. Kapitel 2.1.)<br />

• Krisenbefunde und Paradigmenwechsel <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Politischen</strong> Bildung (vgl. Kapitel 2.2.)<br />

• Das Bewusstse<strong>in</strong>, krisenhafte Umbrüche zu erleben (vgl. Kapitel 2.2.1.)<br />

• Befunde zur gesellschaftlichen Umbruchsituation (vgl. Kapitel 2.2.2.)<br />

• Umfassende Entwicklungstrends (vgl. Kapitel 2.3.)<br />

Literaturvorschläge wurden schon nachgewiesen. Wichtig ist es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unterrichtsvorbereitung wahrzunehmen, dass<br />

<strong>der</strong> Begriff „Krise“ e<strong>in</strong>e affektive, emotionale Dimension besitzt, die auf die wahrnehmende Person und ihr Selbstbild<br />

unmittelbar zurückverweist. Das trifft sowohl auf die unterrichtenden Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer <strong>als</strong> auch auf die<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lerngruppe bef<strong>in</strong>dlichen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zu! Es ist dabei die zentrale didaktische Aufgabe, über<br />

geeignete Diskursformen und e<strong>in</strong>e vielfältige Materialauswahl Distanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen, die die<br />

eigenen Wertungsmuster <strong>als</strong> „von außen“ betrachtbar und damit verän<strong>der</strong>bar ersche<strong>in</strong>en lassen. <strong>Die</strong>s wird im nachfolgenden<br />

Unterrichtsentwurf e<strong>in</strong>mal durch die Vorschläge zur E<strong>in</strong>führungs- und Motivationsphase versucht e<strong>in</strong>zulösen<br />

<strong>als</strong> auch <strong>in</strong> den Vorschlägen zur Hauptphase des Unterrichts durch den Rekurs auf Projektarbeitsformen.<br />

<strong>Die</strong> zweite Gruppe <strong>der</strong> Stichworte gehört zwar noch zur Unterrichtsvorbereitung, kann – und sollte – aber<br />

schon <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern diskutiert werden, auch um das <strong>in</strong>haltliche und<br />

problembezogene Vorverständnis <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lerngruppe zu erkunden. Das kann dann wertvolle Anregungen zur<br />

aktuellen Gestaltung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führungs- und Motivationsphase geben und später aufgegriffen werden, wenn <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Projektphase <strong>in</strong>haltliche Fragekategorien – eventuell orientiert an den „Schlüsselproblemen“ – erörtert werden.<br />

• <strong>Die</strong> Zielrichtung von Trendpauschalisierungen (vgl. Kapitel 2.3.1.)<br />

608<br />

609<br />

und sollen, da sie auch zu weit vom <strong>Gegenstand</strong> <strong>der</strong> Untersuchung fortführen. Voigt 1981, 1990, 1993a und vor allem<br />

1998e und 1999a; bezogen auf die Geographiedidaktik auch 1994b und 1996d.<br />

Elias, Norbert, 1990 (1976): Über den Prozeß <strong>der</strong> Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen.<br />

Erster Band: Wandlungen des Verhaltens <strong>in</strong> den weltlichen Oberschichten des Abendlandes. [15. Aufl.; Erstausgabe 1936;<br />

Neuausgabe 1969; 1. Aufl. <strong>der</strong> Taschenbuchausgabe 1976]. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>.<br />

Wallerste<strong>in</strong>, Immanuel, 1974: The Mo<strong>der</strong>n World-System: Capitalist Agriculture Hand the Orig<strong>in</strong>s of the European World-<br />

Economy <strong>in</strong> the Sixteenth Century. New York. – Wallerste<strong>in</strong>, Immanuel, 1995: <strong>Die</strong> Sozialwissenschaft »kaputtdenken«.<br />

<strong>Die</strong> Grenzen <strong>der</strong> Paradigmen des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. {Orig. Unth<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g Social Science.} We<strong>in</strong>heim<br />

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