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Die Islamische Revolution in Iran als Gegenstand der Politischen ...

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Im 5. Kapitel wird <strong>in</strong> Ansätzen e<strong>in</strong>e mögliche unterrichtspraktische Umsetzung <strong>der</strong> theoretischen<br />

Überlegungen und Konzepte <strong>der</strong> didaktischen Studie zum Thema »<strong>Islamische</strong> <strong>Revolution</strong> <strong>in</strong> <strong>Iran</strong>« zur Diskussion<br />

gestellt; dabei werden Materialien zu den verschiedenen Ansätzen angeboten, die heutzutage kaum<br />

mehr greifbar se<strong>in</strong> werden, aber e<strong>in</strong>en zeitgeschichtlich-problemorientierten beziehungsweise projektgestützten<br />

Unterricht möglich machen. Vgl. „Verzeichnis mit vorgeschlagenen Unterrichtsmaterialien“.<br />

(Anmerkung: <strong>Die</strong>se Unterrichtsmaterialien zu den Unterrichtskonzeptionen <strong>in</strong> Abschnitt 5 dieser Arbeit s<strong>in</strong>d<br />

nur für e<strong>in</strong>e spätere Verlagspublikation <strong>der</strong> Dissertation vorgesehen.)<br />

In e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Übersicht wird noch e<strong>in</strong>mal rekapituliert, welche didaktischen Konzepte und Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Studie entwickelt worden s<strong>in</strong>d. Das wird konkretisiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Studien orientierten<br />

Stichwortliste zu den zentralen didaktischen und <strong>in</strong>haltlichen Kategorien, wobei versucht wird, über die auf<br />

die Zeit <strong>der</strong> <strong>Islamische</strong>n <strong>Revolution</strong> 1979/80 konzentrierte Studie h<strong>in</strong>aus Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Aktualisierung –<br />

im didaktischen Interesse – auf die gegenwärtige Situation 2009/2011 anzusprechen, ohne damit e<strong>in</strong>e neue,<br />

mit verän<strong>der</strong>tem Schwerpunkt versehene, Studie e<strong>in</strong>zuleiten o<strong>der</strong> zu <strong>in</strong>tendieren.<br />

5. Fazit und Ausblick: Diskursive Didaktik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

‚gedachten Praxis‘ e<strong>in</strong>es verän<strong>der</strong>ten Politikunterrichts<br />

5.1 Der Charakter e<strong>in</strong>er didaktischen Skizze<br />

5.1.1. E<strong>in</strong>führende Gedanken zum Thema <strong>Iran</strong> –<br />

Ausgangspunkte <strong>der</strong> didaktischen Umsetzung<br />

<strong>Die</strong> didaktische Umsetzung folgt den Ansätzen, die <strong>in</strong> den vorangegangenen Kapiteln ausführlich erörtert und<br />

theoretisch begründet worden s<strong>in</strong>d. Letztlich soll hier <strong>als</strong> Abschluss <strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>e unterrichtliche Antwort gegeben<br />

werden auf die Fragen die <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung postuliert worden s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Die</strong> erste grundsätzliche Frage, die von Lehrern und Schülern bei e<strong>in</strong>er aktuellen Beschäftigung mit den<br />

Berichten über <strong>Iran</strong> gestellt wird, ist die nach <strong>der</strong> Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Quellen und <strong>der</strong> Haltbarkeit des<br />

Fälschungsvorwurfs, da – zum Beispiel bei den aktuellen Konflikten um die Präsidentschaftswahl 2009 – auch<br />

oppositionelle <strong>Iran</strong>er nicht sicher waren, ob trotz wohl nachweislicher Unregelmäßigkeiten nicht doch e<strong>in</strong>e reale<br />

Mehrheit für den dann gewählten Präsidenten Ahmad<strong>in</strong>eschad vorhanden gewesen sei. (Vgl. Ausführungen im<br />

E<strong>in</strong>leitungskapitel.)<br />

<br />

Didaktische Ansätze, vorherigen Überlegungen folgend, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits medienkritische Methoden (Interessenlagen,<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Reporter etc.), an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong> Versuch, aus den Medien – e<strong>in</strong>schließlich<br />

fachwissenschaftlicher Quellen – die öffentlichen Diskurse zum Thema <strong>Iran</strong> zu erschließen (die eigene Geschichte<br />

und Zivilisationsentwicklung <strong>als</strong> Folie für die Beurteilung des „fremden“ <strong>Gegenstand</strong>es zu begreifen).<br />

<strong>Die</strong> aktuellen Ereignisse und ihre Beurteilung nicht <strong>als</strong> abgeschlossene Entitäten zu begreifen, son<strong>der</strong>n <strong>als</strong><br />

langfristig <strong>in</strong> Geschichtsabläufe e<strong>in</strong>gebundene Prozesse zu erschließen, was e<strong>in</strong> kritisches Geschichtsverständnis<br />

voraussetzt. 593<br />

<br />

<strong>Die</strong> Arbeit beschäftigt sich – didaktisch und wissenschaftlich bed<strong>in</strong>gt – mit e<strong>in</strong>em historischen Zeitfenster.<br />

Wirtschaftsgeographisch kann die Gesamtproblematik nur skizziert werden. <strong>Die</strong> Unterrichtsskizze folgt<br />

diesem Ansatz, um daraus e<strong>in</strong> Instrument des exemplarischen Lernens zu entwickeln.<br />

<strong>Die</strong>ser Ansatz hat im Unterricht e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert, da <strong>Iran</strong> auf Grund se<strong>in</strong>er historischen Bed<strong>in</strong>gungen sowie<br />

<strong>der</strong> wirtschaftswissenschaftlich ableitbaren sowie geographisch bestimmbaren Bezüge e<strong>in</strong>e zentrale Position<br />

zwischen Europa und Asien e<strong>in</strong>nimmt.<br />

Daraus entwickelt sich die Frage nach den globalen beziehungsweise welthistorischen Kontexten, ohne <strong>der</strong>en<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Unterricht erhebliche Verständnisdefizite entwickeln würde.<br />

<br />

<br />

<br />

Zeithistorisch gesehen, entwickelt sich <strong>Iran</strong> im weltpolitischen Kontext seit Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Studien und zu e<strong>in</strong>er<br />

im Fokus stehenden, d.h. permanent betrachteten, kritisch und strittig global bewerteten und zudem e<strong>in</strong>em<br />

Bewertungswechsel unterworfenen, bedeutenden Region unserer Erde. Gesellschaftliche und Politische<br />

Situationen und Konflikte s<strong>in</strong>d „Momentaufnahmen“ langfristiger Prozesse. (Vgl. dazu die Ansätze von<br />

Wallerste<strong>in</strong>.)<br />

Konflikte stehen grundsätzlich im Kontext mit <strong>in</strong>nergesellschaftlichen Machtbalancen, denen zivilisationsund<br />

kulturgeschichtliche Verän<strong>der</strong>ungen ebenso zugeordnet werden müssen wie die permanente Psychogenese<br />

<strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> ihren gesellschaftlichen Figurationen. (Vgl. dazu die Ansätze von Norbert Elias.)<br />

Für die unterrichtliche Relevanz von Bedeutung ist es, die Situation <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zum Ausgangspunkt<br />

<strong>der</strong> curricularen und didaktischen Entscheidungen zu machen, das heißt, sie dort abzuholen, wo sie<br />

593<br />

Vgl. dazu die Untersuchung zum Historizismus von FEO Jernsson (F.E.O. Jagemann): Der Jammer mit dem ‚Historismus‛<br />

und se<strong>in</strong>en Verfremdungen. Unsystematische Gedanken (etwa 2000).<br />

http://www.polen-didaktik.de/Grundlagen/Historismus/Historismus-<strong>in</strong>x.htm<br />

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