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Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

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5 Phraseologismen in der Werbung<br />

dig 181 . Überdies ist der Werbetext einer Anzeige oftmals komplexer aufgebaut,<br />

was hinsichtlich des Phraseologiegebrauchs vielseitige Möglichkeiten eröffnet.<br />

Der semantische <strong>Mehrwert</strong> sowie die textbildenden Potenzen sollten sich, so<br />

die Vermutung, am deutlichsten in der Anzeigenwerbung manifestieren.<br />

Die Anzeige wird in der Forschungsliteratur zur Werbung gern als<br />

"Königin der Werbemittel" (Pflaum/Bäuerle 1995:27) bezeichnet. Dies hat<br />

mehrere Gründe:<br />

• verhältnismäßig niedrige Kosten bei einem großen<br />

Kreis zu beeinflussender Empfänger<br />

• genau umrissenes Verbreitungsgebiet <strong>von</strong> Tageszeitungen<br />

• weite Streuung <strong>von</strong> Illustrierten<br />

• zeitgerechtes Erscheinen <strong>und</strong> die Möglichkeit, Wort<br />

<strong>und</strong> Bild danach zu richten<br />

• die Möglichkeit, bestimmte Zielgruppen anzusprechen<br />

(z.B. Zielgruppenmedien für Teenager, Bastler <strong>und</strong><br />

Fachzeitschriften für bestimmte Branchen bzw. Berufsgruppen)<br />

(Hauschke/Völcker 1993:8)<br />

Gemäß Definition im Lexikon der Werbung versteht man unter Anzeigen gedruckte<br />

Werbemittel, deren Auftraggeber u.a. Privatpersonen, Industriefirmen,<br />

Gewerbetreibende <strong>und</strong> öffentliche Institutionen sind. Hauptzielsetzung der Anzeige<br />

ist die Bekanntmachung <strong>von</strong> Werbebotschaften bei Zielpersonen<br />

(Pflaum/Bäuerle 1995:27). Wenn Anzeigen auch in ihrem Aufbau <strong>und</strong> Aussehen<br />

stark variieren <strong>und</strong> immer wieder neue Gestaltungsformen auftreten, lassen<br />

sich doch einige Gr<strong>und</strong>bauelemente einer Anzeige unterscheiden, die Leech<br />

(1966) für die englische Printmedienwerbung treffend zusammenfaßt <strong>und</strong> die<br />

noch heute gelten (vgl. Hauschke/Völcker 1993:10):<br />

181 Zum Vergleich wurde für die Untersuchung des Phraseologiegebrauchs auch Fernsehwerbung<br />

herangezogen. Bei dem gesammelten Material handelt es sich um Werbespots englischsprachiger<br />

Fernsehprogramme, die über Satellit zu empfangen sind (NBC, Sky News, CNN,<br />

Eurosport) <strong>und</strong> Leihvideos des British Council ("The Television Register: UK Commercials<br />

1986-1990"). Die Sichtung dieser Belege ergab, daß die über Satellit hereinkommenden Nachrichtensender<br />

nur sehr wenige Werbespots enthalten, die aus Gründen der internationalen Verstehbarkeit<br />

meist ohne Sprache auskommen müssen. In den UK Commercials 1986-1990 werden<br />

zwar durchaus Phraseologismen eingesetzt, der wesentliche Effekt wird jedoch durch die<br />

Verknüpfung <strong>von</strong> Text <strong>und</strong> Bild erzielt; eine Analyse wäre also mit erheblichem Aufwand<br />

verb<strong>und</strong>en. Zudem stellte sich heraus, daß einige Werbespots bereits veraltet sind. Es wird für<br />

Produkte in einer Art <strong>und</strong> Weise geworben, die nicht mehr zeitgemäß ist <strong>und</strong> beim heutigen<br />

Fernsehpublikum sicherlich auf Ablehnung stoßen würde.<br />

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