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Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

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2 Gegenstand <strong>und</strong> Betrachtungsweisen der Phraseologie<br />

einzelsprachlichen Untersuchungen zur Struktur- <strong>und</strong> Inhaltstypologie <strong>von</strong><br />

Phraseologismen beschäftigt <strong>und</strong> deren linguistischer Hintergr<strong>und</strong> die Lexikographie<br />

darstellt, <strong>und</strong> die der Phraseodynamik, welche verwendungsorientiert,<br />

d.h. sprecher-, funktions- <strong>und</strong> textbezogen, arbeitet <strong>und</strong> als deren Basis die<br />

Pragmatik fungiert.<br />

Die germanistische Phraseologieforschung hat eine umfangreiche<br />

Erweiterung <strong>und</strong> Vertiefung erfahren, wobei Untersuchungen zur Verwendung<br />

<strong>von</strong> Phraseologismen in Textsorten in den letzten Jahren immer wichtiger<br />

werden 81 . Am Beispiel <strong>von</strong> mündlicher Kommunikation <strong>und</strong> Belletristik,<br />

Texten aus Zeitungskommentaren <strong>und</strong> Werbung wird unter anderem der Frage<br />

nachgegangen, wie bestimmte Phraseologismentypen in bestimmten Textsorten<br />

eingesetzt werden 82 . Was die Wirtschaftswerbung betrifft, so "ist die<br />

gründliche Untersuchung <strong>von</strong> Hemmi (1994) hervorzuheben" (Fleischer<br />

1997:264). Hemmi erforscht Phraseologismen gebrauchsbezogen, d.h. im<br />

Hinblick auf ihre Vorkommenshäufigkeit <strong>und</strong> die Art ihrer Verwendung in der<br />

Wirtschaftswerbung, <strong>und</strong> stützt sich dabei auf die Mischklassifikation <strong>von</strong><br />

Burger/Buhofer/Sialm (1982). Ihre kontrastive Analyse <strong>von</strong> Anzeigen-, Radio<strong>und</strong><br />

Fernsehwerbung zeigt, daß phraseologische Wortverbindungen in<br />

Abhängigkeit medialer Charakteristika verwendet werden. Modifikationen <strong>von</strong><br />

Phraseologismen beziehungsweise Verstöße gegen die phraseologische Norm<br />

treten dabei vor allem in Printmedien auf, da hier eine bessere Rezeption<br />

gewährleistet ist.<br />

Sprachspielereien dieser Art beschäftigen Dittgen (1989) <strong>und</strong> Wilss<br />

(1989). Gegenstand der Arbeit <strong>von</strong> Dittgen sind intendierte Abweichungen in<br />

der Massenkommunikation, worunter Zeitungsschlagzeilen, Werbeschlagzeilen,<br />

Werbeslogans, Wandsprüche <strong>und</strong> Titel verstanden werden. Wilss<br />

erfasst, auf der Gr<strong>und</strong>lage der Kommunikationstheorie <strong>und</strong> einem Korpus,<br />

Anspielungen wie Titel oder Zitate aus den Quellen Bibel, Massenmedien,<br />

Geschichte, Landesk<strong>und</strong>e, Literatur, Musik, Politik, Sport, Werbung <strong>und</strong><br />

Wissenschaft sowie alltagssprachliche Floskeln. 83 Die für die vorliegende<br />

Arbeit wohl interessanteste Monographie, die sich mit Abwandlungen phraseologischer<br />

Wortverbindungen beschäftigt, ist allerdings die Habilitationsschrift<br />

81<br />

Vgl. dazu den Überblick in Fleischer 1997:230ff, insbesondere 261-266.<br />

82<br />

Dies hat beispielsweise Elspaß 1998 anhand <strong>von</strong> Parlamentsdebatten getan.<br />

83<br />

Vgl. die Besprechung in Hemmi (1994:17ff.) sowie die Rezension <strong>von</strong> Dittgen (Sabban<br />

1991b).<br />

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