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Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

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5 Phraseologismen in der Werbung<br />

eine indirekte Verhaltenslenkung mit den Mitteln der Kommunikation" (Flader<br />

1976:1). Die industriellen Produzenten lassen die potentiellen Käufer ihrer<br />

Produkte also auf dem Wege der Kommunikation beeinflussen, die Werbefachleute<br />

in ihrem Auftrag organisieren. Flader definiert in diesem Zusammenhang<br />

Werbung als "Summe der Kommunikationsakte, die ausgeführt werden,<br />

um mit ihnen das Kaufverhalten ihrer Empfänger zu lenken. Die der Werbung<br />

zugr<strong>und</strong>e liegende Strategie ist dann das System <strong>von</strong> Operationen der Auswahl,<br />

der Kombination <strong>und</strong> der Ausführungsform der Kommunikationsakte" (Flader<br />

1976:6) 184 .<br />

Wichtig für die Untersuchung <strong>von</strong> Werbung sind die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Fragen nach der Kommunikationssituation: Wer sagt was mit welchen Mitteln<br />

zu wem mit welcher Wirkung? Cook (1992:1) spricht in diesem Zusammenhang<br />

<strong>von</strong> dem "context of communication", der sich aus folgenden Faktoren<br />

zusammensetzt:<br />

1. substance: the physical material which carries or<br />

relays text<br />

2. music and pictures<br />

3. paralanguage: meaningful behaviour accompanying<br />

language, such as voice quality, gestures, facial expressions<br />

and touch (in speech), and choice of typeface<br />

and letter sizes (in writing)<br />

4. situation: the properties and relations of objects and<br />

people in the vicinity of the text, as perceived by the<br />

participants<br />

5. co-text: text which precedes or follows that <strong>und</strong>er<br />

analysis, and which participants judge to belong to<br />

the same discourse<br />

6. intertext: text which the participants perceive as<br />

belonging to other discourse, but which they<br />

associate with the text <strong>und</strong>er consideration, and<br />

which affects their interpretation<br />

7. participants: their intentions and interpretations,<br />

knowledge and beliefs, interpersonal attitudes,<br />

184 In der neueren angloamerikanischen Forschung ist das Konzept des "Advertising as Communication"<br />

(vgl. u.a. Dyer 1982) inzwischen weitestgehend durch die Vorstellung <strong>von</strong><br />

"Advertising as Discourse" (vgl. u.a. Cook 1992, Goddard 1998) abgelöst worden, wobei<br />

discourse analysis den Kommunikationsbegriff einschließt. Unter Diskurs wird je nach<br />

Forschungsrichtung eine zusammenhängende Rede, ein geäußerter Text, ein kohärenter Text,<br />

ein vom Sprecher für einen Hörer konstruierter Text <strong>und</strong>/oder das Ergebnis eines interaktiven<br />

Prozesses im soziokulturellen Kontext verstanden (siehe Bußmann 1990:189). Die<br />

Diskursanalyse untersucht vor allem im Zuge der Textlinguistik einmal statische Texte im<br />

Hinblick auf Wohlgeformtheitsbedingungen (z.B. Kohärenz, Kohäsion) <strong>und</strong> deduktiven Regeln<br />

(z.B. Sprechaktregeln), in neuerer Zeit aber insbesondere den dynamischen Charakter <strong>von</strong><br />

Diskursen als Konstruktions- <strong>und</strong> Interpretationsprozessen <strong>von</strong> Sprecher/Schreiber <strong>und</strong><br />

Hörer/Leser (vgl. die Literaturangaben in Bußmann 1990:190).<br />

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