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Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

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2 Gegenstand <strong>und</strong> Betrachtungsweisen der Phraseologie<br />

Arbeiten zur Phraseologie, wozu Burger, Idiomatik des Deutschen (1973),<br />

Burger et al., Handbuch der Phraseologie (1982) <strong>und</strong> Fleischer, Phraseologie<br />

der deutschen Gegenwartssprache (1982) gehören. Als Ziel ihrer Arbeit sieht<br />

Gläser die Darstellung der systemlinguistischen Eigenschaften <strong>von</strong> Phraseologismen,<br />

aber auch deren Funktion in der sprachlichen Tätigkeit, d.h. ihre pragmatische<br />

Dimension <strong>und</strong> stilistische Wirkung im Text- <strong>und</strong> Situationszusammenhang:<br />

Ziel dieser Einführung ist es, das Inventar der phraseologischen<br />

Einheiten der englischen Gegenwartssprache<br />

in einem systematischen Überblick unter synchronischem<br />

Gesichtspunkt darzustellen. Dabei wird das System<br />

der Phraseologie nicht auf den zentralen Bereich<br />

der festen Wortverbindung in nominativer Funktion<br />

eingeschränkt, sondern auf den peripheren Bereich, der<br />

satzähnliche Einheiten (Sprichwörter, geflügelte Worte,<br />

Gemeinplätze, Routineformeln usw.) einschließt, erweitert.<br />

(Gläser 1986a:7)<br />

Gläser begreift die Phraseologie als Teildisziplin der Lexikologie mit der Aufgabe,<br />

die syntaktischen, semantischen <strong>und</strong> funktionalen Eigenschaften der<br />

Phraseologismen als System zu beschreiben. Die <strong>von</strong> ihr festgestellte Dialektik<br />

zwischen Sprachsystem <strong>und</strong> Sprachverwendung manifestiert sich an der Beziehung<br />

zwischen der lexikalisierten, d.h. im Lexikon aufgenommenen, Form<br />

eines Phraseologismus <strong>und</strong> seiner Variabilität im individuellen Sprachgebrauch,<br />

"die zu okkasionellen Modifikationen <strong>von</strong> Idiomen in unterschiedlichen<br />

Textsorten zu unterschiedlichen Zwecken führen <strong>und</strong> bei usueller Verbreitung<br />

auf das Sprachsystem zurückwirken kann" (Gläser 1986a:7). Es ist die<br />

Hervorhebung dieser Dialektik, die das Neue am Ansatz Gläsers gegenüber der<br />

früheren anglistischen Idiomatikforschung ausmacht.<br />

Gläser orientiert sich bei ihrer Definition <strong>und</strong> Klassifikation <strong>von</strong> Phraseologismen<br />

vor allem an Burger et al. (1982) <strong>und</strong> Fleischer (1982); danach ist<br />

ein Phraseologismus ein usuelles Wortgruppenlexem, das sich durch syntaktische<br />

<strong>und</strong> semantische Stabilität, durch potentiell mehrere Arten der Bedeutung<br />

sowie fakultativ durch eine intensivierende Funktion im Text auszeichnet<br />

(Gläser 1986a:16). Die usuelle Geltung <strong>von</strong> Phraseologismen innerhalb einer<br />

Sprachgemeinschaft bringt ihre Lexikalisierung, ihre situations- <strong>und</strong> verwendungsspezifische<br />

Restriktion sowie ihre Institutionalisierung im Wortschatz<br />

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