05.03.2013 Aufrufe

Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 Gegenstand <strong>und</strong> Betrachtungsweisen der Phraseologie<br />

abschließend fest: "Die Sprach-Welt der Werbung <strong>und</strong> ihres Umkreises wird<br />

also wesentlich durch Phraseologie konstituiert" (1991:26).<br />

Dieser Auffassung Burgers folgen auch einige neuere Aufsätze, die sich<br />

mit der Verwendung <strong>von</strong> Phraseologismen in der Anzeigenwerbung<br />

beschäftigen. Lange (1998) nennt als Ziel seiner Untersuchung, "anhand <strong>von</strong><br />

ausgewählten Beispielen aus der Illustrierten- <strong>und</strong> Zeitschriftenwerbung die<br />

Verwendung <strong>von</strong> Sprichwörtern <strong>und</strong> Phraseologismen in den Texten der<br />

Anzeigenwerbung zu beschreiben <strong>und</strong>, unter Berücksichtigung der<br />

Intentionalität der Werbesprache, die Funktionen der sprachlichen Vorlagen für<br />

die Werbetexte zu bestimmen" (172). Er analysiert sowohl unveränderte als<br />

auch variierte sprachliche Vorlagen, wobei letztere auf verschiedene<br />

Variationstechniken zurückgeführt werden. Außerdem werden Sprachspiele<br />

auf der Textebene <strong>und</strong> auf der Text-Bild/Graphik-Ebene dargestellt. Lange<br />

kommt zu dem - kaum überraschenden - Ergebnis, daß "diese formelhaften<br />

Wendungen in der heutigen Gegenwartssprache <strong>von</strong> großer Bedeutung sind"<br />

(1998:194). Balsliemke (1999) liefert mit ihrem Beitrag einen "Aufriß der sich<br />

anbietenden Untersuchungsaspekte innerhalb der Beschäftigung mit den<br />

Bereichen Anzeigenwerbung <strong>und</strong> Phraseologie" (19) <strong>und</strong> bezieht sich dabei auf<br />

ein umfangreiches Korpus <strong>von</strong> 1.560 Anzeigen, die den Ausgaben der<br />

Zeitschriften "Der Spiegel", "Stern" <strong>und</strong> "Focus" der Monate August <strong>und</strong><br />

September des Jahres 1996 sowie dem Jahrbuch des Gesamtverbandes der<br />

Werbeagenturen entnommen sind. Sie beschränkt sich auf zwei Arten der<br />

Verwendung <strong>von</strong> Phraseologismen in der Anzeigenwerbung, nämlich auf Text-<br />

Bild-Kohärenz <strong>und</strong> Vernetzung, <strong>und</strong> belegt ihre Aussagen anhand <strong>von</strong><br />

Beispielen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Überprüfung der quantitativen<br />

Relevanz <strong>von</strong> Phraseologie in Anzeigenwerbung; in ca. 67% der Anzeigen des<br />

Korpus finden sich laut Balsliemke Phraseologismen. Balsliemkes Feststellung,<br />

daß die Anzeigenwerbung die Wirkungspotentiale <strong>von</strong> Phraseologismen<br />

bewußt ausschöpft, um den Rezipienten zu einer Auseinandersetzung<br />

mit der Anzeige anzuregen, "indem sie ihn in ein Wortspiel verwickelt" (44),<br />

ist zwar nicht neu, wird durch ihre Darlegung aber in interessanter Weise<br />

untermauert.<br />

Diese forschungsgeschichtlichen Perspektiven der germanistischen<br />

Phraseologieforschung der letzten Jahre sollen im folgenden nun Ausgangs-<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!