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Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

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2 Gegenstand <strong>und</strong> Betrachtungsweisen der Phraseologie<br />

rium der Idiomatizität gegliedert ist (1981:57f.). Die den idioms zugeschriebenen<br />

Kriterien <strong>und</strong> Eigenschaften veranlassen die Autoren, im letzten Kapitel<br />

ihres Buches (1981:59-85) der Frage nachzugehen, inwieweit diese universal,<br />

d.h. in allen Sprachen vorhanden, sind. Sie kommen zu dem Schluß, daß "all in<br />

all it seems that the similarities are more striking than the differences [...] In<br />

our view, idiom is a near-universal of language" (Fernando/Flavell 1981:85).<br />

Jürg Strässler will mit seiner Monographie Idioms in English Idiome<br />

aus pragmatischer Sicht untersuchen, indem er sie als funktionale Elemente der<br />

Sprache darstellt: "Idioms are seen as a special category of lexical items which<br />

are not only determined through their structure, but which also show a specific<br />

type of behaviour in language use" (Strässler 1982:11). Ziel <strong>und</strong> Zweck seiner<br />

Arbeit ist die Erstellung eines pragmatischen Modells für englische Idiome.<br />

Idioms in English ist in zwei Teile gegliedert; im ersten Teil beschäftigt<br />

Strässler sich mit theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> einem Forschungsbericht, im<br />

zweiten Teil beginnt er mit einer Zusammenfassung pragmatischer Theorien<br />

<strong>und</strong> schließt daran seine pragmatische Analyse eines Korpus aus Gesprächsdaten<br />

an. Im Rahmen dieser Analyse konzentriert Strässler sich auf die Aspekte<br />

der Deixis, Präsuppositionen <strong>und</strong> Sprechakttheorie. Er weist nachdrücklich<br />

darauf hin, daß es sich bei seiner Untersuchung um eine pragmatische, keine<br />

semantische Analyse handelt. In der Zusammenfassung am Schluß seines Buches<br />

bestätigt Strässler zwar durchaus, daß Idiome "show deficiencies with<br />

respect to syntactic rules and transformations and display semantic incompatibility<br />

with the concept of literal meaning" (Strässler 1982:132); er bringt aber<br />

nochmals zum Ausdruck, daß für ihn die Tatsache im Vordergr<strong>und</strong> steht, daß<br />

Idiome "can be assigned a specific function in everyday discourse". Als wichtigste<br />

Funktion <strong>von</strong> idioms gilt für Strässler ihr Beitrag zur Bewältigung komplexer<br />

Alltagssituationen. Strässlers pragmatischer Ansatz wirft ein interessantes<br />

Licht auf das Phänomen der idioms, greift aber durch die Begrenzung des<br />

Materials auf Gesprächsdata nur eine Perspektive der Idiom-Betrachtung heraus.<br />

Als Standardwerk zur Phraseologie der englischen Sprache kann<br />

Rosemarie Gläsers Phraseologie der englischen Sprache (1986a) gelten. Die<br />

Publikation der Leipziger Wissenschaftlerin basiert auf Erkenntnissen der<br />

sowjetischen Phraseologieforschung sowie gr<strong>und</strong>legenden germanistischen<br />

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