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Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

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5 Phraseologismen in der Werbung<br />

den kann, gibt auch - oder gerade - die Sprache dieses<br />

Phänomens über die Träume, Wünsche, Sehnsüchte<br />

<strong>und</strong> Idealbilder einer Kultur Auskunft. An eben dieser<br />

Sprache läßt sich ablesen, in welchen Begriffen gedacht,<br />

in welchen Bildern geträumt wird. Ängste werden<br />

darin erkennbar, aber auch Wunschvorstellungen<br />

<strong>und</strong> neue Ideen.<br />

(Baumgart 1992:29,31)<br />

Sprache kann eine Reihe verschiedener Funktionen erfüllen. Nach dem<br />

Zeichenmodell <strong>von</strong> Bühler werden jedem sprachlichen Zeichen die Ausdrucksfunktion,<br />

die Darstellungsfunktion <strong>und</strong> die Appellfunktion zugesprochen<br />

(Bühler 1982:28; vgl. Anm. 137). Die Aspekte werbesprachlicher Kommunikation<br />

lassen sich nicht ausschließlich innerhalb dieser drei Pole beschreiben;<br />

die <strong>von</strong> Jakobson hinzugefügten Gr<strong>und</strong>elemente des Kommunikationsprozesses<br />

(Kontaktmedium, Nachricht, Code) führen zu einer Erweiterung der<br />

Sprachfunktionen um die phatische, die poetische oder ästhetische sowie die<br />

metasprachliche Funktion (vgl. Nickel 1985:74f.; Hantsch 1972:138). Sprache<br />

kann demnach Emotionen ausdrücken, beschreiben bzw. informieren,<br />

überzeugen bzw. beeinflußen, Kontakt aufrechterhalten, poetisch sein <strong>und</strong> über<br />

sich selbst sprechen.<br />

Innerhalb der Werbung ist es die Appellfunktion der Sprache, unter die<br />

sich alle anderen Funktionen subsumieren lassen. Im Dienste des Werbeappells<br />

werden die Sprachmittel eingesetzt; dies geschieht beispielsweise durch die<br />

Ausprägung persuasiver Textsorten <strong>und</strong> Textstrukturen (Plakat, Anzeige, Werbespot;<br />

Schlagzeile, Slogan), durch adressatenspezifischen Gebrauch <strong>von</strong><br />

Sprachschichten <strong>und</strong> Stilnormen oder durch effektvollen Einsatz rhetorischer<br />

Figuren (Bußmann 1990:845). Der zweckbestimmte Einsatz der Sprachmittel<br />

ist heute dabei ein anderer als vor einigen Jahren: "Werbesprachliche<br />

Strategien haben eine technische Verfeinerung erfahren, sind subtiler <strong>und</strong><br />

raffinierter geworden" (Baumgart 1992:5). Welche sprachliche Techniken <strong>und</strong><br />

Erscheinungsformen werbesprachlicher Art in der Anzeigenwerbung eingesetzt<br />

werden, soll im folgenden zusammengefaßt werden.<br />

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