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Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

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2 Gegenstand <strong>und</strong> Betrachtungsweisen der Phraseologie<br />

Durch verschiedene Formen der Progression <strong>und</strong><br />

sprachspielerischen Textkonstitution durch okkasionelle<br />

Modifikationen <strong>und</strong> Anspielungen auf die wörtliche<br />

Bedeutung <strong>von</strong> einzelnen Komponenten dienen sie<br />

als Instrument der diskursiven Strategie der Entstehung<br />

<strong>von</strong> Isotopien, Kohärenz <strong>und</strong> Kohesion [sic] <strong>von</strong> Texten.<br />

Dabei zeigt sich außerdem, daß die Stabilität <strong>und</strong><br />

die Festigkeit der Phraseologismen auf Systemebene in<br />

der Kommunikation keine absolute Größe darstellen.<br />

Sie sind vielmehr die systemlinguistischen Gr<strong>und</strong>voraussetzungen<br />

für einen flexiblen <strong>und</strong> kreativen Idiomgebrauch.<br />

(Sick 1993:63)<br />

Unter diesen Gegebenheiten haben sich vor allem Gertrud Gréciano, Harald<br />

Burger <strong>und</strong> Christine Palm mit der textuellen Funktion <strong>von</strong> Phraseologismen<br />

sowie ihrer kreativen Verwendung aufgr<strong>und</strong> ihrer besonderen Eigenschaften<br />

beschäftigt 80 .<br />

Seit 1988 finden, wie bereits erwähnt, internationale Tagungen zur<br />

Phraseologie unter dem Namen EUROPHRAS statt; dort werden sowohl einzelsprachspezifische<br />

als auch kontrastive Fragen behandelt. Prä-EURO-<br />

PHRAS-Zusammenkünfte wurden in Mannheim 1981 (Matesic 1983), Zürich<br />

1984 (Burger/Zett 1987) <strong>und</strong> Oulu/Finnland 1986 (Korhonen 1987)<br />

veranstaltet. Neben den EUROPHRAS - Veranstaltungen sind es insbesondere<br />

die jährlichen Treffen des 1991 gegründeten Westfälischen Arbeitskreises<br />

"Phraseologie/Parömiologie" (vgl. Baur/Chlosta/Piirainen 1999) <strong>und</strong> die seit<br />

1994 erscheinende Reihe "Studien zur Phraseologie <strong>und</strong> Parömiologie",<br />

herausgegeben <strong>von</strong> W. Eismann (Graz), P. Grzybek (Graz), W. Mieder<br />

(Burlington/USA), welche die zunehmende internationale Aktivität<br />

germanistischer Phraseologieforschung belegen (vgl. Fleischer 1997:230f.).<br />

Neben den Schwerpunkten der kontrastiven Phraseologie sowie der auf die Bedürfnisse<br />

<strong>von</strong> Lehrern <strong>und</strong> Lernern <strong>von</strong> Fremdsprachen ausgerichteten Phraseodidaktik<br />

steht vor allem die Untersuchung der Funktionen <strong>von</strong> Phraseologismen<br />

in verschiedenen Texttypen wie literarischen, fachsprachlichen <strong>und</strong><br />

Werbetexten im Mittelpunkt der aktuellen Forschungsliteratur. Mitrache<br />

(1999:89) erkennt in neuerer Zeit zwei wichtige Tendenzen der<br />

Phraseologieforschung: die der Phraseosystemik, welche sich mit<br />

80 Gréciano (1983b:229ff,372ff, 1986:326, 1987a:45ff, 1987b:194ff, 1987c:193ff, 1991, 1994),<br />

Burger (1987a, 1989, 1991a, 1991b), Palm (1987, 1989, 1991b, 1992, 1994, 1995).<br />

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