05.03.2013 Aufrufe

Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

Semantischer Mehrwert und Multifunktionalität von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3 Das Wesen der Phraseologie als sprachliche Erscheinung<br />

3.2.1 Polylexikalität/Mehrgliedrigkeit<br />

La polylexicalité du PH [phraseologisme] résulte d'un regroupement d'au<br />

moins deux lexèmes.<br />

(Gréciano 1986:321)<br />

Allgemein geht man in der Literatur da<strong>von</strong> aus, daß es sich bei den hier zu<br />

untersuchenden Erscheinungen um Gebilde aus zwei oder mehr Wörtern<br />

handelt.<br />

(Donalies 1994:336)<br />

Die Polylexikalität oder Mehrgliedrigkeit 95 <strong>von</strong> Phraseologismen, d.h.<br />

ihre morpho-syntaktische Struktur als Wortgruppe oder Syntagma, ermöglicht<br />

zusammen mit den wesentlichen Merkmalen der Stabilität/Fixiertheit/Festigkeit<br />

sowie der Idiomatizität/Figuriertheit/Metaphorizität die Unterscheidung<br />

der Phraseologismen <strong>von</strong> einfachen Lexemen, Komposita, freien Syntagmen<br />

<strong>und</strong> ganzen Texten: "Es handelt sich um mindestens zwei Wörter, also um<br />

Wortgruppen/Syntagmen, die getrennt geschrieben, dennoch wie Elemente<br />

eines Wortes eine (semantische) Einheit bilden" (Pilz 1981:20). Diese Gegenstandsbestimmung<br />

wird verdeutlicht durch die geläufigen Bezeichnungen feste<br />

Wortkomplexe (Cernyseva 1980), Wortgruppenlexem (Fleischer 1982:16;<br />

Gläser 1986a:13,19) <strong>und</strong> feste Wortverbindung (Gläser 1986a:44). Zudem steht<br />

sie im Gegensatz zu Hocketts (1956) <strong>und</strong> Frasers (1970) Idiomverständnis,<br />

welches sowohl einfache Morpheme als auch vollständige Texte umfaßt, sowie<br />

zu Healeys (1968), Weinreichs (1969) <strong>und</strong> Makkais Auffassung (1972), die<br />

Komposita als untere Grenze des Idiombereiches begreift.<br />

95 Bei Gréciano findet sich der Terminus "Polylexikalität" (1983a:251, 1986:321, 1987b:193,<br />

1987c:194), bei Gläser die Bezeichnung "Mehrgliedrigkeit" (1986a:17).<br />

68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!