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220486_Einfuhrung_In_Die_Ho_Here_Mathematik.pdf

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168 I. Teil. Funktionen einer Veränderlichen<br />

Verfahren, von denen eines eine Anwendung der Differentialrechnung<br />

darstellt, wollen wir nun kennenlernen. Wir knüpfen<br />

auch hier an ein naturwissenschaftliches Problem an.<br />

Wenn zwei Atome oder Ionen im gebundenen Zustand als<br />

Molekel eine stabilere Konfiguration bilden als im isolierten Zustand,<br />

so kann das nur der Fall sein, wenn zwischen den beiden<br />

Partikeln Kräfte wirksam sind, die<br />

Fig. 101. Graphische Darstellung<br />

der Potentialfunktioin einer Molekel<br />

einer Trennung entgegenwirken.<br />

Bringt man zwei entgegengesetzt<br />

geladene Ionen zusammen, so ziehen<br />

sie sich gegenseitig an und<br />

streben aufeinander zu. Wenn nur<br />

die Anziehungskräfte vorhanden<br />

wären, müßte schließlich ein Zusammenstoß<br />

der beiden Ionen erfolgen.<br />

Das ist jedoch nicht der<br />

Fall, weil außerdem auch noch abstoßende<br />

Kräfte wirksam sind, die<br />

sich besonders stark bei kleinen<br />

Abständen bemerkbar machen. So<br />

gibt es eine gewisse Entfernung,<br />

bei welcher Anziehung und Abstoßung<br />

sich ausgleichen, und gerade<br />

in diesem Abstände befinden<br />

sich die beiden Ionen in der Molekel. Um diesen Abstand können sie<br />

dann kleine Schwingungen ausführen. Man pflegt nun gewöhnlich<br />

nicht mit den Kräften zu rechnen, sondern betrachtet die potentielle<br />

Energie, die das System besitzt, wobei man als Nullniveau die<br />

Energie der nichtgebundenen Bestandteile willkürlich wählt. Zeichnet<br />

man sich in einem Koordinatensystem den Verlauf der potentiellen<br />

Energie E als Funktion des Atom- oder lonenabstandes r auf, so<br />

erhält man stets das in Fig. 101 qualitativ dargestellte Kurvenbild.<br />

<strong>Die</strong> Potentialkurve besitzt ein Minimum, dessen Abszisse r 0 den<br />

stabilen Abstand der Atome oder Ionen in der Molekel wiedergibt.<br />

<strong>Die</strong> Ordinate E 0 bedeutet diejenige Arbeit, die man aufwenden<br />

muß, um die Molekel in ihre Bestandteile zu zerlegen.<br />

Es ist natürlich von <strong>In</strong>teresse, den Abstand berechnen zu<br />

können. Wenn der Verlauf der Funktion analytisch

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