Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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114 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />
rade vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wird die Notwendigkeit einer integrierten Betrachtungsweise<br />
bei Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des Programms Stadtumbau<br />
Ost deutlich, das im Folgenden kurz erläutert wird.<br />
4.3 Das B<strong>und</strong>-Länder-Programm Stadtumbau Ost<br />
Das Programm Stadtumbau Ost ist Bestandteil der Städtebauförderung des B<strong>und</strong>es<br />
<strong>und</strong> der Länder. Das im August 2001 aufgestellte Programm zielt auf die Stärkung<br />
der Innenstädte, die Reduzierung des Angebotsüberhangs an Wohnraum <strong>und</strong> die<br />
Aufwertung vom Rückbau betroffener Städte (BMVBW 2002a, 1). Im Zeitraum von<br />
2002 bis 2009 werden im Rahmen des Programms durch B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Gemeinden<br />
2,5 Mrd. € <strong>für</strong> Rückbau, Aufwertung, den Wettbewerb Stadtumbau Ost <strong>und</strong><br />
die Förderung der Wohneigentumsbildung in innerstädtischen Altbauquartieren zur<br />
Verfügung gestellt (BMVBS, BBR 2006, 12).<br />
4.3.1 Förderung von Rückbau <strong>und</strong> Aufwertung<br />
Wesentliche Säulen des Programms sind der Rückbau dauerhaft leerstehender<br />
Wohnungen zur Stabilisierung des Wohnungsmarkts sowie die Steigerung der Lebensqualität<br />
in von <strong>Schrumpfung</strong> betroffenen Städten durch Maßnahmen zur Aufwertung<br />
von Stadtquartieren (BMVBS, BBR 2006, 11). Die Mittel des Programms<br />
Stadtumbau Ost stehen je zur Hälfte <strong>für</strong> Rückbau <strong>und</strong> Aufwertung zur Verfügung<br />
(BMVBW 2002a, 2).<br />
Rückbau<br />
Die Rückbauförderung zielt auf eine Stabilisierung des Wohnungsmarkts. 24 Bestandteile<br />
der Rückbauförderung sind (VV-STÄDTEBAUFÖRDERUNG 2007, Artikel 6):<br />
- Aufwendungen <strong>für</strong> die Freimachung von Wohnungen,<br />
- die unmittelbaren Rückbaukosten (Abrisskosten), <strong>und</strong><br />
- Aufwendungen <strong>für</strong> die einfache Herrichtung des Gr<strong>und</strong>stücks zur Wiedernutzung<br />
<strong>und</strong> dazu insbesondere die Begrünung.<br />
In der Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung 2006 (VV-STÄDTEBAUFÖRDE-<br />
RUNG 2006, Artikel 6) wurde erstmals die stadtumbaubedingte Rückführung der<br />
städtischen Infrastruktur im Fördergebiet zu einem Fördertatbestand der Städtebauförderung.<br />
Förderfähig sind demnach Maßnahmen zur Rückführung sowohl der sozialen<br />
als auch der technischen Infrastruktur (s. Exkurs 22 in Kapitel 8.4.3).<br />
Aufwertung<br />
Die Aufwertungsförderung zielt auf eine Attraktivierung der ostdeutschen von<br />
<strong>Schrumpfung</strong>sprozessen betroffenen Städte. Die Verringerung der Wohnungsdichte<br />
soll <strong>für</strong> eine Verbesserung der Lebensqualität genutzt werden (PREIBISCH 2002, 17).<br />
Aufwertungsmaßnahmen werden analog zur Städtebauförderung mit je einem Drittel<br />
Förderquote von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Kommunen gefördert (BMVBW 2002a, 2).<br />
24 An der Förderung des Rückbaus beteiligt sich der B<strong>und</strong> mit 30 € je m² rückgebauter<br />
Wohnfläche, mit einem variablen Länderanteil. Die maximale Förderquote des B<strong>und</strong>es<br />
beträgt 50 % (BMVBW 2002a, 2). Mit der Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung<br />
2007 erfolgt eine Differenzierung der Rückbauförderung von Wohnungen: Wohnungen<br />
mit weniger als sieben Geschossen werden künftig mit bis zu maximal 50 € je m² gefördert,<br />
Gebäude mit sieben <strong>und</strong> mehr Geschossen mit bis zu maximal 60 € je m² (BMVBS,<br />
BBR 2007, 12).