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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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242 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

9.2.2 Schwellenkorridore aus Sicht des Infrastrukturaufwands<br />

Schwellenwerte minimaler <strong>Dichte</strong>n werden bisher vor allem aus Sicht des gesamten<br />

Infrastrukturaufwands <strong>für</strong> die innere Wohngebietserschließung genannt, der neben<br />

der stadttechnischen auch die verkehrliche Erschließung umfasst. Als Schwellenwert<br />

wird dabei derjenige Punkt der exponentiellen Kurve des Zusammenhangs<br />

zwischen <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> Infrastrukturaufwand benannt, ab dem der Infrastrukturaufwand<br />

überproportional ansteigt. Je nach getroffenen Annahmen variiert dieser Punkt<br />

leicht. Anhand einer Analyse des Stofflagers der Erschließung kommt SCHILLER<br />

(2002, 26f.) zu dem Schluss, dass der stoffbezogene Infrastrukturaufwand unterhalb<br />

einer Geschossflächendichte von 0,5 sehr stark ansteigt.<br />

Abbildung 79: Schwelle überproportional steigenden Infrastrukturaufwands<br />

(Eigene Darstellung nach Schiller 2002, 26)<br />

t/m² Geschossfläche<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

0 0,5 1 1,5 2 2,5<br />

Geschossflächendichte (GFD)<br />

SIEDENTOP et al. (2006, 217f.) ermittelten eine kritische Schwelle von 20 Wohneinheiten<br />

je ha Bruttowohnbauland, bei deren Unterschreitung die Kosten der inneren<br />

Erschließung je Wohneinheit (z. B. der Abwasserentsorgung) exponentiell ansteigen.<br />

Tabelle 62: Schwellenwerte zur Begrenzung des Infrastrukturaufwands (Eigene<br />

Darstellung auf der Gr<strong>und</strong>lage von SCHILLER 2002, 26f.; SIEDENTOP et al. 2006, 217f.) 1<br />

Quelle<br />

WE je<br />

ha brutto<br />

WE je<br />

ha netto<br />

Belegungsziffer<br />

EW je<br />

ha netto<br />

Schiller 2002 30 42 2,52 1063 0,5<br />

Siedentop et al.<br />

20 28 2,3<br />

2006<br />

4 64 0,325 1 Werte aus Quellenangaben sind fett dargestellt, andere Werte sind eigene Berechnungen<br />

2 Belegungsziffer von bewohnten Wohnungen in Wohngebäuden mit 1 <strong>und</strong> 2 Wohnungen in den Neuen<br />

Ländern <strong>und</strong> Berlin Ost nach Mikrozensus 2002 (STATISTISCHES BUNDESAMT 2004b, 46)<br />

3 Bei Annahme einer Wohnfläche je Einwohner von 37,6 m² je Einwohner nach Mikrozensus (s. Anhang IV)<br />

4 Nach SIEDENTOP et al. 2006, 56 <strong>für</strong> den Gemeindetyp stabil<br />

5 Bei Annahme einer Wohnfläche von 39,6 m² je Einwohner nach SIEDENTOP et al. 2006, 56 <strong>und</strong> 59<br />

Schwellenwerte minimaler <strong>Dichte</strong>n werden bisher also vor allem als pauschaler<br />

Schwellenwert in Bezug auf die Gesamtheit aller Stadtstrukturtypen gesetzt. Sie<br />

GFD

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