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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 29<br />

ten. Hingegen ermittelt sich die angemessene <strong>Dichte</strong> in schrumpfenden Städten<br />

anhand der minimalen <strong>Dichte</strong>n, die erforderlich sind, um die städtische Daseinsvorsorge<br />

zu sichern, insbesondere im Bereich der stadttechnischen Infrastruktur – jedoch<br />

unter Berücksichtigung der Ziele anderer stadtplanerischer Handlungsfelder.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> lautet die Forschungsfrage der Arbeit:<br />

Welche Kriterien können in schrumpfenden Städten angewendet werden, um<br />

angemessene <strong>Dichte</strong>n von Wohnquartieren aus Sicht der stadttechnischen<br />

Infrastruktur zu bestimmen?<br />

Zur Operationalisierung dieser Forschungsfrage ergeben sich folgende Teilfragen:<br />

- Welche Kriterien zur Bestimmung angemessener <strong>Dichte</strong>n fanden bisher in der<br />

Stadtplanung Anwendung <strong>und</strong> welche Schlussfolgerungen lassen sich hieraus im<br />

Hinblick auf angemessene <strong>Dichte</strong>n in schrumpfenden Städten ziehen?<br />

- Welche Ziele der <strong>Dichte</strong>entwicklung bestehen aus Sicht der stadttechnischen<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> welche quantitativen <strong>und</strong> qualitativen Kriterien zur Bestimmung<br />

angemessener <strong>Dichte</strong>n können hieraus abgeleitet werden?<br />

- In welchem Verhältnis stehen <strong>Dichte</strong>ziele <strong>und</strong> -kriterien aus Sicht der stadttechnischen<br />

Infrastruktur zu den Zielen anderer stadtplanerischer Handlungsfelder?<br />

- Wie können Kriterien zur Bestimmung angemessener <strong>Dichte</strong>n in Wohnquartieren<br />

schrumpfender Städte zur Steuerung des Stadtumbaus genutzt werden?<br />

Angesichts der massiven <strong>Schrumpfung</strong>sprozesse, die sich in den vergangenen 17<br />

Jahren in Ostdeutschland ereignet haben, setzt die Arbeit einen Fokus auf ostdeutsche<br />

Städte. Ergebnisse der Arbeit können jedoch auch <strong>für</strong> westdeutsche Städte<br />

von Bedeutung sein, <strong>für</strong> die zumindest in Teilen in den folgenden Jahrzehnten ebenfalls<br />

starke <strong>Schrumpfung</strong>sprozesse erwartet werden (BUCHER et al. 2006, 20ff.).<br />

Die Arbeit steht im Kontext der Debatte um den Stadtumbau in ostdeutschen Städten,<br />

der bisher einen Schwerpunkt auf die Stabilisierung des Wohnungsmarkts legte<br />

(BMVBS, BBR 2006, 80), <strong>und</strong> beschäftigt sich vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ausschließlich<br />

mit <strong>Dichte</strong>n in Wohnquartieren.<br />

Die Arbeit setzt den Fokus auf die Betrachtung der stadttechnischen Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> hier auf die Medien Trinkwasser, Abwasser <strong>und</strong> Fernwärme. Gerade diese Medien<br />

der stadttechnischen Infrastruktur sind aufgr<strong>und</strong> ihrer Leitungsgeb<strong>und</strong>enheit<br />

<strong>und</strong> damit der starren Verbindung zwischen Versorger <strong>und</strong> K<strong>und</strong>e sowie ihrer hohen<br />

Fixkostenanteile besonders von Rückgängen der <strong>Dichte</strong>n betroffen.<br />

Allerdings können Stadtumbauprozesse, aufgr<strong>und</strong> ihrer Wechselwirkungen mit vielfältigen<br />

stadtplanerischen Handlungsfeldern, nicht allein aus Sicht der stadttechnischen<br />

Infrastruktur betrieben werden. Daher erfolgt zur Einordnung der stadttechnischen<br />

Kriterien zur Bestimmung angemessener <strong>Dichte</strong>n eine umfangreiche Betrachtung<br />

weiterer stadtplanerischen Handlungsfelder wie Verkehr, soziale Infrastruktur,<br />

Freiraumversorgung <strong>und</strong> Wohnungsnachfrage.<br />

1.2.2 Zielsetzung <strong>und</strong> Adressaten<br />

Ziel der Arbeit ist es, Kriterien zur Bestimmung angemessener <strong>Dichte</strong>n in Wohnquartieren<br />

schrumpfender Städte zu entwickeln. Dies erfolgt auf Basis einer Analyse<br />

der Kausalzusammenhänge zwischen städtebaulichen <strong>Dichte</strong>n <strong>und</strong> stadtplaneri-

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