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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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190 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

7.1.2 Fernwärmeversorgung<br />

Eine wesentliche Messgröße zur Bestimmung des Aufwands <strong>für</strong> die Fernwärmeversorgung<br />

eines Gebiets ist die Wärmebedarfsdichte. Die Wärmebedarfsdichte ist<br />

diejenige Nutzwärmeleistung, die bei gegebenen klimatischen Verhältnissen erforderlich<br />

ist, um die Gebäudenutzfläche innerhalb eines Siedlungsgebiets auf einem<br />

konstanten vorbestimmten Innenraumtemperaturniveau zu halten. Die Wärmebedarfsdichte<br />

wird in Megawatt je km² angegeben (ROTH et al. 1980, 59ff., 98).<br />

Zur Ermittlung dieses Wärmeleistungsbedarfs wird ein Anschlusswert oder auch<br />

stündlicher Wärmebedarf ermittelt, der sich nach DIN 4701 aus dem Transmissionswärmeleistungsbedarf,<br />

d. h. dem Wärmeverlust eines Gebäudes durch die Gebäudeoberfläche<br />

zuzüglich des Lüftungswärmebedarfs errechnet (ROTH et al. 1980,<br />

59f.).<br />

Da der bei Auslegungstemperatur gemessene Wärmeleistungsbedarf in etwa 20 bis<br />

30 % unterhalb dieses berechneten Anschlusswerts liegt, ergibt sich die <strong>für</strong> die Bestimmung<br />

der Wärmebedarfsdichte ausschlaggebende Wärmehöchstleistung als<br />

Anschlusswert * 0,8 (ROTH et al. 1980, 62). Die Wärmebedarfsdichte, auch bezeichnet<br />

als Höchstlastwärmedichte, eines Gebiets ergibt sich nach RINGLER, SCHNEPF<br />

(1987, 346) somit als:<br />

Wärmebedarfsdichte = Anschlusswert in W/m² * zu beheizende Fläche in m² * 0,8<br />

Die Wärmebedarfsdichten unterscheiden sich erheblich in verschiedenen Siedlungsstrukturen.<br />

Für den Wärmebedarf eines Gebäudes ist, neben den klimatischen<br />

Verhältnissen, zum einen die Baualtersklasse mit ihren jeweiligen Wärmeschutzstandards<br />

ausschlaggebend. Zum anderen ist die Gebäudeform mit ihrem Oberflächen-Volumen-Verhältnis<br />

von Bedeutung (BLESL 2002, 15; ROTH et al. 1980, 59f.).<br />

Beide Merkmale sind Bestandteile der Stadtstrukturtypen. Abbildung 58 <strong>und</strong> Tabelle<br />

46 geben einen Überblick der Wärmebedarfsdichten verschiedener Stadtstrukturtypen.<br />

Abbildung 58: Höchstlastwärmedichte in MW/km² nach Strukturtypen (Werte ger<strong>und</strong>et<br />

nach BLESL 2002, 144; ROTH et al. 1980, 99ff.; SIEDENTOP et al. 2006, 97; WINKENS 1994,<br />

325, 336ff.)<br />

EFH<br />

locker EFH dicht Dorfkern Reihe Zeile Platte Block<br />

Siedentop et al.<br />

Blesl<br />

Winkens 2000<br />

Winkens 1980<br />

Roth et al.<br />

Siedentop et al.<br />

Blesl<br />

Winkens 2000<br />

Winkens 1980<br />

Roth et al.<br />

Siedentop et al.<br />

Blesl<br />

Winkens 2000<br />

Winkens 1980<br />

Roth et al.<br />

Blesl<br />

Winkens 2000<br />

Winkens 1980<br />

Roth et al.<br />

Siedentop et al.<br />

Blesl<br />

Winkens 2000<br />

Winkens 1980<br />

Roth et al.<br />

Siedentop et al.<br />

Blesl<br />

Winkens 2000<br />

Winkens 1980<br />

Roth et al.<br />

Siedentop et al.<br />

Blesl<br />

Winkens 2000<br />

Winkens 1980<br />

Roth et al.<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Höchstlastwärmedichte in MW/km²

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